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Spacebase Startopia | Review (PS5)

| Marc Heiland | Konsolen

Spacebase Startopia Bild1Als Jugendlicher träumte ich davon, Teil der legendären Crew um Jean Luc Picard zu sein. Einmal mit Data, Counselor Deanna Troi oder mit Commander William Riker auf der legendären Brücke der Enterprise zu stehen, war wohl der größte Wunsch einer ganzen Generation. In „Spacebase Startopia“ habe ich zwar nicht die Möglichkeit, die Helden zu treffen. Doch befehlige ich hier nicht nur ein Raumschiff, sondern gleich eine ganze Weltraumbasis. Was alles hinter dem vom deutschen Entwickler Realmforge Studios und Publisher Kalypso Media steckt, haben wir anhand der PS5-Version für euch herausgefunden.

Kunterbunter Mix mit großem Wuselfaktor und fehlender Übersicht

Zunächst einmal stellt sich natürlich die Frage, in welches Genre „Spacebase Startopia“ überhaupt einzuordnen ist. Zum einen wäre da der Part der Wirtschaftssimulation zu nennen. Zum anderen die Echtzeitstrategie. Aufgebaut ist das Spiel – passend für eine Weltraumbasis – in drei Sektoren bzw. Ebenen. Auf der ersten Ebene, dem Unterdeck, erreichen Neuankömmlinge eure Station. Um die Station „am Laufen zu halten“ werden hier Kajüten, Lager- und Sicherheitsräume, ein Hospital aber auch das Gefängnis gebaut, für den Fall, dass es zu „Problemen“ kommen wird. Dann folgt das Spaßdeck mit allem, was das Herz begehrt und was der Bewohner einer gut geführten Weltraumstation so in seiner Freizeit verlangt. Zu nennen wären da unter anderem diverse Restaurants und Cafés, Clubs, Bars und zum „Abzappeln“ natürlich auch eine klassische Diskothek. Last but not least existiert noch das Bio-Deck, welches Rohstoffe herstellt und somit für die Herstellung wichtiger Stoffe und Materialien zuständig ist. All das soll von euch in perfekter Symbiose miteinander harmonisch verzahnt werden. Sinn und Zweck des Ganzen ist, die Bewohner und Neuankömmlinge zum Geld ausgeben zu bewegen (hier in Form von Energie). Mit dieser könnt ihr nicht nur eure Station aufbauen und upgraden, sondern – wie beim Benzin eines Fahrzeugs – auch im Weltall von A nach B gelangen. Darüber hinaus benötigt ihr ein gewisses Maß an Ansehen, um neue Forschungen zu ermöglichen und eure Security zu verbessern. Personal ist sowieso das A und O. Rekrutiert wird dieses aus den Bewohnern von insgesamt neun Alien-Rassen, die allesamt ihre individuellen Stärken und Fähigkeiten mit auf eure Raumstation bringen. Doch hier liegt leider ein Problem des Spiels: Ihr erfahrt leider zu keiner Zeit, wie viel Personal ihr überhaupt für welche Einrichtungen benötigt. So seid ihr ständig dem Zufall ausgesetzt und müsst quasi auf gut Glück versuchen, ein richtiges Maß für die Zahl eurer Angestellten zu finden. Habt ihr nämlich zu wenige Mitarbeiter, läuft die Station – im wahrsten Wortsinn – nicht rund. Gibt es hingegen zu viele belegte Posten, verliert ihr möglicherweise wichtiges Klientel. Darüber hinaus müsst ihr für ausreichend Roboter sorgen, die für den Bau und die Verwaltung zuständig sind. Was am Anfang noch einfach und entspannt wirkt, entpuppt sich im weiteren Verlauf des Spiels schnell als hektisches Wusel- Suchsel, da irgendwo immer etwas hakt. Denn oft müsst ihr euch selbst kümmern, da eure Angestellten nicht gerade das tun, was besonders wichtig ist. So etwas kennt Spacebase Startopia Bild2man natürlich von Titeln wie „Two Point Hospital“ und Konsorten. Leider ist die KI auch hier anfällig für diverse Ausfälle oder falsches Prioritätensetzen. Schade ist auch, dass die Missionen alle in etwa nach demselben Schema ablaufen und nur wenige echte Highlights bieten. Wer mag, der kann sich auch am freien Spiel probieren. Lediglich später, wenn es gegen Piraten oder Monster geht, kommt ab und an sowas wie kurzfristige Spannung auf, wenngleich die Kämpfe recht simpel sind.

So richtig anstrengend wird es immer dann, wenn eure Basis läuft. Dann wollen alle naselang irgendwelche Bewohner, Händler oder Mitarbeiter etwas von euch, das ihr am besten sofort erledigen sollt. Denn nicht beachtete Wünsche, die von euch allzu lange ignoriert oder verschoben werden, können zu schlechter Stimmung, zu Kündigungen und Aufständen führen. Gerade die Aliens, die größere Ansprüche sind, nerven schnell mit ihren (verständlichen) Forderungen. Das kann bei all der Hektik schon mal zu Lasten des Spielspaß gehen. Denn wenn bei den Besuchern nicht positive Bewertungen eurer Basis herumkommen, wird es nichts mit mehr Ansehen für neue Upgrades. Entspannt werdet ihr bei „Spacabase Startopia“ zu keiner Zeit bleiben. Wer damit nichts anfangen kann, sollte einen Bogen um den Titel machen. Ebenfalls tragen die nicht wirklich tiefgehenden Tutorials dazu bei, welche viele Fragen über Zusammenhänge offen lassen, die hier durchaus hätten erläutert werden müssen. Probieren ist hier das grundlegende Element.

Da wäre mehr möglich gewesen

In Sachen audiovisueller Umsetzung wäre – wie bei leider aktuell den meisten Titeln, die wir auf der PS5 seit ihrem Launch gespielt haben – auch hier mehr drin gewesen. Zwar ist die Grafik recht detailreich und Framerate und Auflösung sorgen für butterweiche Animationen. Doch bleibt die Grafik allgemein hinter dem technisch Machbaren zurück. Auch die deutsche Sprachausgabe ist nicht allzu gelungen und kann dem englischen Original nicht das Wasser reichen. Die Steuerung mittels Controller ist hingegen gelungen, wenngleich es keine umfangreiche Einbindung der innovativen Eigenschaften des neuen DualSense-Controllers gibt. Schade!

Fazit: Ich gebe zu, dass ich durchaus meine guten Momente mit „Spacebase Startopia“ hatte, die mich auch so manches Mal haben schmunzeln lassen. Doch ab dem Moment, ab dem es hektisch und allzu wuselig wurde und mir irgendwelche Bewohner, Händler oder Gruppen mit Beschwerden und Bitten permanent auf der Tasche lagen, ließ der Spielspaß 7schlagartig nach. Auch die Tutorials erklären nur lückenhaft, was im Detail zu tun ist und lassen euch nicht selten ratlos zurück. Auch wenn „Spacebase Startopia“ einen gewissen Tiefgang besitzt und durch seine Komplexität echten Cracks eine Menge zu bieten hat und von ihnen abverlangt, hätten die Frustmomente und der Stress während des Spiels nicht in dieser Art sein müssen.

Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Kalypso Media für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

U. Sperling

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