Metro Exodus | Kurztest (PS5)
| Marc Heiland | Konsolen

Kleines Upgrade oder völlig neues Spielerlebnis?
4K-Auflösung, 60 Bilder pro Sekunde, Raytracing, Quick-Resume und eine schnelle SSD, die nahezu keine Ladezeiten ermöglicht. Dies sind die PR-Schlagworte, mit denen die beiden großen Unternehmen, Microsoft und Sony, ihre neue Konsolengeneration vor dem Release vollmundig bewarben. Hinzu kam auf der PS5 noch ein besonders immersives, in dieser Form noch nie dagewesenes Erlebnis, welches mithilfe des DualSense-Controllers erreicht werden sollte.
Heute, über ein halbes Jahr nach dem Verkaufsstart der Series-Familie und der PS5, wissen wir, dass auf dem Blatt Papier zwar vieles von dem stimmt, was die Hersteller seinerzeit versprachen, die Entwickler allerdings – wie schon zuvor auf den „alten“ Konsolen, nicht immer einhielten (oder auch aus Kostengründen nicht einhalten konnten).
Gerade auf der PS5 sind es leider nur einige Titel, welche den DualSense-Controller und seine technischen Möglichkeiten richtig ausreizen. Und auch die Upgrades für die beiden aktuellen Konsolen, sind nicht immer von derselben hohen Qualität, wie man es sich als Fan wünschen würde. Schauen wir also, wie es dem aktuellen Ableger der „Metro“-Reihe durch das kostenlose Upgrade so ergangen ist.
Was zuallererst ins Auge fällt, ist die Tatsache, dass die Entwickler von 4A Games die Engine ordentlich aufgebohrt haben. Neben der 4K-Auflösung und der stabilen 60 Bildern die Sekunde, ist es vor allem das Raytracing, welches eine noch stimmigere und gleichzeitig auch stimmungsvollere Kulisse auf den heimischen Bildschirm zaubert. Dies gilt für beide Konsolen. Die Beleuchtung sieht absolut toll aus und zeigt, was auch auf den neuen Konsolen hardwarebasiert so alles machbar ist.
Doch nicht nur bei der Beleuchtung haben die Entwickler Hand angelegt. Auch die Darstellung des Wassers kommt glaubhafter daher, die Fernsicht wurde optimiert, und Tearing oder ähnliche Mängel sind zu keiner Zeit zu finden. Was jedoch ebenfalls auffällt, sind die noch immer hier und dort verwaschenen Texturen und die Charaktermodelle, die zwar ebenfalls einem Upgrade unterzogen wurden, deren Haare jedoch nach wie vor ein Schwachpunkt sind. Manche Bewegungen könnten auch ein wenig weicher und glaubwürdiger daher kommen und die Tatsache, dass uns die Charaktere weder mit ihrem Kopf noch ihrem Körper folgen, wenn wir uns während der Gespräche bewegen, wirkt nicht mehr zeitgemäß. Auch in der aktualisierten Fassung spricht der Protagonist nur in den Ladebildschirm-Sequenzen. Und die Dialoge (bzw. Monologe) sind noch immer nicht lippensynchron.

Den echten „Gamechanger“ stellt einmal mehr Sonys DualSense-Controller da, weswegen wir euch die PS5-Fassung noch ein wenig mehr ans Herz legen können. Hier werden alle Features genutzt. Vom Lautsprecher über die Trigger und die verschiedenen Vibrationsarten, die auch bei „Metro Exodus“ sehr fein gesetzt wurden und so verschiedene Oberflächen simulieren bis hin zum haptischen Feedback ist alles mit dabei, was das Spielerherz erfreut. Da fühlt sich jede Waffe ein wenig anders an, wirken Schüsse mal mehr, mal weniger intensiv und fühlt man regelrecht die Erschöpfung des Protagonisten in den Händen. Gekrönt wird das audiovisuelle Gesamterlebnis durch die Unterstützung von Sonys 3D-Sound, der über die Kopfhörer für einen waschechten Ego-Shooter einen weiteren Vorteil mit sich bringt.
Fazit: Mit dem Update für die neuen Konsolen haben die Entwickler von 4A Games „Metro Exodus“ auf eine neue Ebene gehoben. Dank der verbesserten hauseigenen Engine sieht das Spiel noch besser aus
und kann – bis auf wenige Schwachstellen – überzeugen. Das „echte“ Next Gen-Feeling wird euch allerdings auf der PS5 geboten, wo das Spielgefühl einmal mehr aufgrund der vorbildlichen Einbindung des DualSense-Controllers noch immersiver ist.

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Koch Media für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.
U. Sperling