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Trek to Yomi | Review (PS5)

| Marc Heiland | Konsolen
TrektoYomiIn der heutigen Zeit, in welcher Spiele oft mindestens ebenso kostspielig sind, wie Hollywood-Blockbuster, auf epische Handlungen, möglichst realistische Grafik und häufig mit unzähligen Aufgaben aufwarten, kommen einige kleinere Titel wie „Limbo“ oder „White Shadows“ aufs Wesentliche reduziert und in schwarz-weiß daher. Mal ist es ein bewusstes Stilmittel, mal ein Teil der Handlung oder ein anderes Mal möchte man damit an große Vorbilder erinnern. In die letztgenannte Kategorie fällt das gerade erschienene „Trek to Yomi“, das eine Hommage an den legendären japanischen Filmregisseur Akira Kurosawa, dessen Samurai-Film „Die Sieben Samurai“ durch seine schwarz-weiß Optik ein ganz besonders intensives Filmerlebnis schaffte. Aber natürlich waren die Filme Akira Kurosawas den Samurai und ihrer Kultur gewidmet. Vor allem die Art und Weise zu filmen, Bilder zum Sprechen zu bringen und durch ganz besondere Kameraeinstellungen und Perspektiven ein oft an Gemälde erinnerndes Setting zu schaffen, haben Kurosawa weit über die Filmindustrie hinaus zu einer Legende werden lassen. Und genau diese Kameraeinstellungen sind es, die bei „Trek to Yomi“ von der ersten Minute an auffallen und begeistern. Ob das Spiel jedoch mehr zu bieten hat als die genannten Punkte, erfahrt ihr an dieser Stelle.  
 
Alles eine Frage der Perspektive
In „Trek to Yomi“ schlüpft ihr in die Rolle des jungen Samurai Hiroki. Gleich zu Beginn befindet ihr euch im Dojo eures Meisters und erlernt die grundlegende Steuerung. Schwere Schläge, leichte Schläge, Blocken und sich blitzschnell von einer Seite auf die andere drehen. Dies ist besonders wichtig, da im späteren Spielverlauf Gegner in der Regel in kleineren Gruppen und von vorne sowie von hinten angreifen. 
Habt ihr die Steuerung erlernt, beginnt die eigentliche Story. Denn euer Meister wird an die Tore der Stadt gerufen, wo der Feind in Kürze eintreffen soll. Nur wenige Augenblicke später nehmt ihr es auch schon mit den ersten Gegnern auf. Begleitet werdet ihr von Aiko, der Tochter eures Meisters. Von da an wird die Handlung recht klischeehaft: Euer Meister wird getötet und ihr sollt den Mörder stellen. Dies entpuppt sich jedoch als gar nicht so leichte Aufgabe, sodass Jahre vergehen. In der Zwischenzeit sind Aiko und Hiroki erwachsen geworden und ein Paar. Während Aiko ihr Heimatdorf verwaltet, befasst sich Hiroki mit dessen Verteidigung. 
Noch etwas später in der Story kommt es wieder zu einem Angriff auf das Dorf und Hiroki muss seine Frau finden und versuchen, die Angriffe ein für alle Mal zurückzuschlagen. Doch das Schicksal von Hiroki und Aiko steht erneut auf Messers Schneide.  
Zwar ist die Geschichte im Grunde genommen eher schmückendes Beiwerk als epische Handlung. Dennoch wird sie gut erzählt. Natürlich komplett in japanischen Dialogen mit deutschen Untertiteln. 
Wie bereits erwähnt steht bei „Trek to Yomi“ nicht die Story im Fokus sondern vielmehr die einzigartige Inszenierung, die mit wunderschönen Panoramen, bei denen Hiroki sehr klein wirkt, Kämpfen zwischen Pagodenvorhängen, bei denen wir die Kämpfer lediglich als Schatten erkennen und Totalen, bei denen verschiedene, für Videospiele stellenweise recht ungewöhnliche Perspektiven eingenommen werden, begeistert. All das wirkt in der Tat mehr wie ein Kinofilm als wie ein Videospiel. 
Die Kämpfe folgen immer demselben Muster. Mit den Buttons schlagt ihr leicht oder schwer zu, mit dem Stick geht es in 2D-Ansicht von links nach rechts. Lediglich in den Sequenzen außerhalb der Kämpfe könnt ihr euch frei umschauen und in alle Richtungen laufen. Die Angriffe müssen dabei immer gut getimt sein, da sie Energie verbrauchen. Schlagt ihr zu oft ins Leere, können die Gegner leichter eure Deckung durchbrechen. Immerhin: Während der Gruppenkämpfe kämpft ihr stets nacheinander gegen die Feinde. Blocken und Timing sind das A und O. Damit das Ganze nicht so frustrierend wird, wie bei „Elden Ring“ und Co. Haben die Entwickler innerhalb der Level an verschiedenen Orten kleine Schreine eingebaut. Hier speichert das Spiel und gibt euch eure vollständige Lebensenergie zurück. 
 
Im Lauf der Story könnt ihr eure Kampfkünste erweitern, wenngleich die Gegner (auch wenn sie mit unterschiedlichen Waffen ausgestattet wurden) in der Regel mit demselben Angriffsmuster besiegt werden können. Auch die Bossgegner stellen keine übermächtigen Feinde dar und können gut besiegt werden. Solltet ihr sterben werdet ihr zurück an den letzten Schrein versetzt. Da diese jedoch nicht allzu weit weg sind, ist das auch nicht sonderlich ärgerlich. Ein weiterer Vorteil: Attackiert ihr eure Widersicher mit einem speziellen Move, könnt ihr Lebensenergie erhalten. Darüber hinaus nehmen Energie und Ausdauer im Spielverlauf bei gesammelten Tränken weiter zu. 
Zur Steuerung sei noch kurz etwas gesagt: Leider wird der neue DualSense-Controller kaum unterstützt. Zwar gibt es leichtere Rumble-Effekte. Aber haptischen Widerstand nutzen die Entwickler ebenso wenig, wie die anderen Features der PS5. Immerhin sind die Ladezeiten erfreulich kurz ausgefallen. 
 
7Fazit: Mit „Trek to Yomi“ ist ein kleines, aber durchweg unterhaltsames Spiel erschienen, dass ihr auf der PS5 für knapp 20 Euro, auf der Xbox Series im Gamepass erhaltet. Der Titel besticht in erster Linie durch seine filmische Inszenierung, während die Kämpfe und Gegnertypen sich recht schnell abnutzen. Dennoch hatten wir während der rund 6 Stunden Spielzeit unsere Freude am Spiel. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Devolver Digital für den zur Verfügung gestellten Rezensionscode.
 
U. Sperling
 

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