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Thymesia | Review

| Marc Heiland | Konsolen
ThymesiaSoulslike-Spiele erfreuen sich in den letzten Jahren einer stetig wachsenden Beliebtheit und auch in 2022 sind schon einige Titel erschienen. Der letzte Vertreter, der in die Fußstapfen von „Demon's Souls“, „Dark Souls“ und „Elder Scrolls“ treten möchte, ist der von den Overborder Studios aus Taiwan entwickelte Titel „Thymesia“. Wir haben uns das Spiel einmal genauer angeschaut und klären im Folgenden, was der Titel kann.  
 
Der mit der Pestmaske
„Thymesia“. Ein recht kurzer und auf Anhieb nichtssagender Titel aus dem man auch nichts herausinterpretieren kann. Der Name steht für ein Königreich, das von einer üblen Plage, die an die Pest des Mittelalters erinnert, heimgesucht wurde. Doch anstatt der Bevölkerung den Tod zu bringen, hat die Plage sie zu willenlosen Wesen gemacht und die Welt von Thymesia in gesellschaftliche Schichten, bestehend aus den Armen, die einsam, im Dunkeln und der Plage hilflos ausgeliefert sind und der Oberschicht, die sich weit weg von den Armen eingerichtet hat. 
 
Mittendrin kommt euer Alter Ego mit Namen „Corvus“ zum Vorschein. Wie bei vielen Soulslike-Titeln weiß er (und auch ihr als Spieler) zunächst überhaupt nicht, wer er ist, was er in dem verstörenden Setting für eine Rolle spielt und was seine eigentliche Aufgabe ist. All dies müsst ihr als Corvus also erst noch herausfinden. Hilfe erhält Corvus durch das Mädchen Amissa. Sie unterstützt Corvus und schon bald erkennt er, dass er nicht nur seine Erinnerungen zurückerhalten muss, sondern auch die Welt von Thymesia von der Plage befreien soll. So gelangt Corvus mit Hilfe des Mädchens an verschiedene Orte, die einstmals in seiner Erinnerung verankert war und trifft dort auf zahlreiche skurrile Figuren, die oft nichts Gutes im Schilde führen und von Corvus bekämpft werden müssen. Dies skurrilen Einfälle der Entwickler sind auch einer der Höhepunkte des Titels und beginnen bereits beim ersten größeren Gegner, der nichts Geringeres ist als ein Zirkusdirektor. 
 
Bekämpft werden Corvus Gegner mit dem Säbel und Federn, die ein angenehm erfrischendes Alleinstellungsmerkmal im ansonsten doch recht bekannten Kampfstil sind. So gibt es auch in „Thymesia“ einen Balken, der euch stets die Energie des Gegners anzeigt. Dabei umfasst der erste die Rüstung, die ihr immer weiter behakt und somit zerstört, während der zweite Balken, der die Lebensleiste anzeigt. Natürlich greifen die Gegner in bekannter Manier mit starken Waffen, weiträumigen Schlägen, fiesen Tricks und Bewegungen und jeder Menge Begleitern an, sodass ihr hier stets aufs Ausweichen, Blocken und die Aktionen schauen und sie quasi auswendig lernen müsst, um nicht schon bei den ersten, kleineren Gegnern ins virtuelle Gras zu beißen. Rund 25-30 Stunden benötigt ihr, bis ihr den Abspann seht. Und dass ihr viele, ja sogar sehr viele Tode sterben werdet, ist so sicher, wie das Amen in der Kirche. Denn „Thymesia“ ist verdammt schwer und der Schwierigkeitsgrad zieht bereits nach kurzer Spielzeit deutlich an. Wer da nicht ununterbrochen seine ganze Konzentration dem Gegner widmet, wird im Handumdrehen das Zeitliche segnen. Frust ist hier vorprogrammiert, aber eben auch Teil von Soulslike-Spielen. 
 
Immerhin könnt ihr nach eurem Tod gesammelte Erinnerungen wiederfinden und seid so nicht vollkommen verloren. An Speicherpunkten dürft ihr Corvus dann aufleveln. Dieses funktioniert über Lebensenergie, Angriffskraft und Kraft. Dank verschiedener Talentbäume, die in Ausweichen, Parieren, Pranke, Säbel und Strategie unterteilt sind, gibt es etliche Möglichkeiten, Corvus Skills zu verbessern. 
 
Grafisch spielt „Thymesia“ in einer mittleren Liga, was in Anbetracht der Current-Gen Konsolen schade ist. Auch wenn den Entwicklern nicht das Budet eines AAA-Studios zur Verfügung gestanden haben dürfte, hätte noch ein wenig mehr Abwechslung drin sein können. Auch beim Sounddesign schöpft der Titel nicht sein volles Potential aus. Insgesamt ist die audiovisuelle Schiene eher zweckdienlich bespielt worden und kann den Großen nicht das Wasser reichen. 
 
Fazit: „Thymesia“ ist in Sachen Herausforderungen und Schwierigkeit ein echter Brocken, der sogar Souls-Experten vor so manch größere Herausforderungen stellen dürfte und mit Anfängern den Boden bereits nach wenigen Spielminuten ordentlich aufwischt. Wer das mag, der kann zugreifen, auch wenn die optische und akustische Gestaltung weniger Opulenz 7versprühen als bei den großen Titeln. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei den Entwicklern für das zur Verfügung gestellte Testmuster.
 
L. Zimmermann

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