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The Last of Us: Part 1 | Review (PS5)

| Marc Heiland | Konsolen

Last of US ISo langsam hat Sony gefühlt einen Großteil der „alten“ Meisterwerke der PS3- und PS4-Generation für die PS5 entweder in der Pipeline oder bereits veröffentlicht. Nun ist der vom Entwickler Naughty Dog produzierte erste Teil von „The Last of Us“ erschienen, nachdem er bereits auf der letzten Konsolengeneration als Remaster veröffentlicht wurde. Für die einen mag das erneute Geldmacherei sein, da die PS5-Fassung als Vollpreistitel daherkommt. Andere hingegen freuen sich, nochmal mit Joel und Ellie in die Welt der Clicker und anderer Mutanten abtauchen zu dürfen, zumal in der Neufassung auch der DLC „Left Behind“ enthalten ist. Wir haben das Spiel für euch getestet. Was euch für rund 80 Euro ab sofort erwartet – lasst es uns anschauen!

 
Kleine Verbesserungen mit großer Wirkung?
Wenn man einen Titel überarbeitet, dann hat man als Entwickler mehrere Möglichkeiten. Entweder, man passt die Grafik des Originals an und bietet so den Käufern der aktuellen Konsolengeneration eine „aufgehübschte“ Version, lässt aber ansonsten alles beim Alten. Oder aber, man befasst sich damit, die Schnitzer des Originals – wie beispielsweise Probleme mit der KI, einem nicht immer optimalen Balancing oder einer hier und da unglücklich gewählten Kameraperspektive – zu beseitigen. Im optimalen Fall nimmt man als Entwickler das gesamte Paket, schnürt es neu und bringt alle bis zur Wiederveröffentlichung erschienenen DLC im Gesamtpaket unter. Um eine möglichst breite Käuferschicht anzusprechen – und auch die Veteranen noch glücklich zu machen, sollte dann auch die verbesserte Version zu einem möglichst schmalen Budget veröffentlicht werden. Nun gut. Man wird in Punkto Wirtschaftlichkeit vielleicht noch träumen dürfen. Aber die anderen genannten Aspekte hat man sich bei Naughty Dogs für das Remake des Remake von „The Last of Us“ vorgenommen und in die PS5-Version mit eingebaut. 
 
Gleich geblieben sind bei dieser Fassung die Handlung, die Protagonisten sowie die Gegner. Hierzu muss daher auch nichts mehr gesagt werden. Solltet ihr dennoch nicht wissen, worum es in „The Last of Us“ geht, empfehlen wir unseren ursprünglichen Artikel zum Spiel (und natürlich auch zum meisterlichen Nachfolger!).
 
Was also hat uns – so werdet ihr euch mit Sicherheit nun fragen – „The Last of Us“ in der PS5-Version zu bieten? Da wäre zunächst die augenscheinlichste Verbesserung: Die Optimierung der Grafik. Dass der Titel seinerzeit auf der PS3 schon sehr gut ausgesehen hat, dürfte in Anbetracht sämtlicher von Naughty Dogs entwickelter Titel, kein Wunder sein. Selbiges gilt daher auch für die technisch weiterentwickelte Neuauflage des Spiels. Zwar dürft ihr hier keine grafische Revolution erwarten. Dennoch haben die Entwickler an einigen Stellschrauben gedreht, um den Titel zeitgemäß zu präsentieren. So sehen die Figuren noch lebendiger aus, was unter anderem an der verbesserten Mimik liegt und den ansehnlicheren („geschmeidigeren“) Animationen. Aber auch die Umgebungen, durch die sie sich im Laufe des Spiels bewegen, wirken noch plastischer, realistischer und ziehen uns als Spieler noch mehr in ihren Bann. Licht- und Schatten fallen nachvollziehbarer aus und die Partikeleffekte lassen das eine ums andere Mal staunen. Ein wahrer Augenschmaus ist auch das Wetter. Wenn Donner grollt, wenn es regnet und die Umgebung um uns herum quasi zu atmen scheint, dann hört man das dank des optimierten Sounds deutlicher denn je. Überhaupt wirkt die gesamte Soundkulisse frischer und nuancierter als beim Original. Die Krönung liefert aber einmal mehr der DualSense-Controller mit seinem haptischen Feedback, welches hier bravourös von Naughty Dogs implementiert wurde und sowohl bei den Waffen als auch dem Laufen über die verschiedenen Bodenbeläge ein feines Feedback in die Hände überträgt. 
 
Warum die Entwickler allerdings zwei Grafik-Modi anbieten, ist uns unklar geblieben. Dies sind der 4K/30fps und der Performance-Modus, der die volle Grafikpracht zu bieten hat, bei dem die Bildwiederholrate konstant an die 60fps heranreicht, dafür aber die Auflösung anpasst. Gerade letztgenannter Punkt ist von uns immer wieder bevorzugt worden. 4K/60fps bietet dann leider auch „The Last of Us“ nicht. 
 
Ein weiterer Aspekt, der nicht sofort auffällt, sich in den Kämpfen jedoch bemerkbar macht, ist die KI der Gegner. Zwar sind nicht alle extrem clever. Doch insgesamt wirkt ihr Handeln und Tun ein wenig durchdachter und so etwas herausfordernder. Auch hier solltet ihr dennoch keine wirklich großen Sprünge erwarten. Überzeugt hat uns im Test die größere Barrierefreiheit, die sich auch andere Titel auf die Fahne geschrieben haben. 
 
Fazit: Abschließend stellt sich natürlich nun die Frage, wem diese Neufassung der Neufassung überhaupt für einen Vollpreis von knapp 75 bis 80 Euro zu empfehlen ist. Allen, die noch nie einen der beiden Titel gespielt haben mit Sicherheit, da hier das beste Gesamtpaket zu bekommen ist. Wer sich jedoch bereits mit dem DLC und den älteren Fassungen stundenlang beschäftigt hat und die Welt von Ellie nahezu auswendig kennt, sollte es sich überlegen, bis das Spiel deutlich im Preis gesunken ist. Denn dies ist das Einzige, dass man Sony ankreiden muss: Für ein schmales Budget hätte man möglicherweise nicht all das wieder reingeholt, was in Summe für die Neufassung des Spiels investiert wurde. Andersrum würde man für seine „Stammkunden“ ein deutliches Zeichen setzen, dass man doch entgegenkommend und an die Finanzen denkend handeln kann. Da Sony jedoch in dieser 9Hinsicht stets nach eigenem Gusto gefahren ist, sollte spätestens nach den letzten Entscheidungen in Sachen PS Plus-Abo und PS5-Titeln in diesem klar geworden sein. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Sony für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.
 
U. Sperling
 

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