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Park Beyond - Review (PS5)

| Marc Heiland | Konsolen

ParkBeyondDie Älteren unter euch werden sich vielleicht noch an das Jahr 1994 erinnern. In diesem Jahr erschien mit „Theme Park“ die erste Wirtschaftssimulation, in der wir uns um die Errichtung und den Aufbau von Freizeitparks kümmern durften. Das Spiel wurde damals von Peter Molyneux und seiner Firma Bullfrog Productions entwickelt und feierte einen enormen Erfolg. Mit „Theme Park World“ und „Theme Park Manager“ folgten weitere Titel, die sich dem Thema widmeten.

Fast parallel dazu, nämlich ab dem Jahr 1999, erschien die von Chris Sawyer entwickelte und Frontier Developments veröffentlichte Reihe „Roller Coaster Tycoon“, die sogar noch beliebte wurde. Auf diese Reihen setzt nun „Park Beyond“ vom deutschen Entwicklerteam Limbic Entertainment („Tropico 6“) und Bandai Namco auf und will mit eigenen Schwerpunkten überzeugen. Wir haben den Titel anhand der PS5-Version für euch ausgiebig getestet.

Ein Auf und ab wie bei einer Achterbahn

Die Entwicklung von „Park Beyond“ hat einige Höhen und Tiefen hinter sich. Zu den Höhen gehören eindeutig die ersten Präsentationen, die bei Fans von Freizeitparks für ein Grinsen im Gesicht sorgten, da hier frische Ansätze verfolgt werden. Zu den Tiefen unter anderem, dass der Titel mehrfach verschoben werden musste. Doch nun ist er endlich erschienen und wir durften ihn ausgiebig testen.

Von Frustmomenten und jeder Menge Spaß

Nachdem das Spiel auf der Festplatte unserer PS5 gelandet ist, geht es direkt ins Spiel. In der Übersicht könnt ihr zwischen der Kampagne und dem Sandbox-Modus wählen. Während ihr in der Kampagne einen alten Freizeitpark auf Vordermann bringen sollt, gibt euch der Sandbox-Modus zahlreiche Karten mit ganz unterschiedlichen Startmöglichkeiten, auf denen ihr nach Herzenslust austoben könnt.

Fangen wir also mit der Kampagne an. Das Intro ist recht knapp und recht allgemein gehalten. Wir erkennen gleich, worum es bei „Park Beyond“ geht. Hier sollt ihr nicht nur Freizeitparks errichten, sondern auch aus den ganz normalen Fahrgeschäften dank sogenannter „Impossifikations“ upgraden. Diese strotzen nicht nur den Regeln der Physik, sondern sind auch das Alleinstellungsmerkmal von „Park Beyond“. Denn ansonsten spielt sich der Titel doch eher konservativ und erinnert in vielen Bereichen an die oben genannten Vorgänger: Fahrgeschäfte bauen, Mitarbeiter einstellen, Gäste glücklich machen – all das haben wir unzählige Male schon gesehen und erlebt.

Aller Einstieg ist schwer

Bevor wir jedoch in die Welt der Freizeitparks eintauchen können, setzt uns der Entwickler ein Tutorial vor, das es gerade für unbedarfte Einsteiger in sich hat. Denn hier lernt ihr nicht nur die Kamera zu bewegen. Vielmehr geht es gleich in den Bau einer Achterbahn. Was zunächst recht spannend klingt, ist aufgrund der doppelt belegten Steuerung und der recht knackigen Vorgaben eine echte Herausforderung. Denn mit den beiden Schultertasten in Kombination mit den Sticks könnt ihr nicht nur die Höhe der Bahnabschnitte ändern, sondern auch den Neigungswinkel oder die Steigung. Das hätte man auch einfach machen können. Doch nicht nur der Bau der Achterbahn ist eine Herausforderung. Auch besondere Elemente wie eine Kanone, durch die der Zug der Bahn katapultiert wird oder ein Wasser-Element, zum Überbrücken eines Sees, müssen richtig eingebunden werden, damit euer Testzug nicht abstürzt.

Hat man sich dann allerdings durch das knackige Tutorial durchgefuchst und nicht entmutigen lassen, eröffnet sich das eigentliche Spiel, mit seinen zahlreichen Möglichkeiten. Neben vorgefertigten Attraktionen baut ihr eure eigenen Bahnen, bei denen es kaum kreative Grenzen gibt. Je nachdem, wie beliebt euer Park bei den Besuchern ist, schalten neue Parkstufen neue Geschäfte, Shops und besagte „Impossifications“ frei. Diese lassen Shops und Buden, Fahrgeschäfte und Achterbahnen zu abgedrehten Attraktionen werden, die ihr selbst (im Falle der Fahrgeschäfte und Achterbahnen) testen dürft.

Zwischendurch wird die Kampagne durch Cartoon-Sequenzen unterbrochen, in denen sich verschiedene Charaktere des Unternehmens miteinander und mit euch unterhalten. Diese Unterhaltungen sind manchmal ein wenig seltsam in ihrer Art und Weise und die Dialoge wirken aufgesetzt. Dennoch geben sie dem Spiel einen gewissen Charme.

Leider auch mit einigen Schwächen

Wo andere Parksimulationen jedoch Nebenaufgaben organisch in die Spielwelt einbinden, bleibt „Park Beyond“ hinter seinen Möglichkeiten zurück. Diese werden durch Schilder im Park symbolisiert oder euch in Textform mitgeteilt, die beim Anklicken mittels Controller ihre Geheimnisse (im Stile von „Baue 10 Bänke“, „Verkaufe 20 Nitro Kaffees“) preisgeben. Das hätte immersiver gestaltet werden können.

Das zweite Manko stellt die gerade einmal durchschnittliche Grafik und die stellenweise recht langen Ladezeiten dar. Natürlich handelt es sich hier nicht um eine AAA-Produktion. Aber auf der PS5 hätte man doch mehr erwarten können. Die Auflösung ist nicht sonderlich auch, die Landschaftstexturen recht matschig, die Besucher eures Parks gleichen sich sehr und sehen auch nicht sonderlich toll aus und es kommt zu diversen Glitches und Bugs. Ein paar Mal hatten wir sogar das Problem, dass gewisse Dinge nicht ausgelöst wurden, sodass wir das Level neu starten mussten. Auch die KI der Gäste und die Wegfindung sind nicht fehlerfrei. Bleibt zu hoffen, dass diese Probleme schnellstmöglich gepatcht werden.

Was für uns schwerer wiegt ist das fehlende unmittelbare Feedback der Besucher unseres Parks. Zwar könnt ihr jederzeit ihre Gedanken im entsprechenden Feld lesen. Doch sich über Upgrades freuende Besucher oder Bewertungen für tolle „Impossifications“ – all das bietet euch das Spiel nicht.

Fazit: Auch wenn das Tutorial Neulinge vielleicht ein wenig abschreckt, „Park Beyond“ sehr viel von seinen geistigen Ahnen übernimmt und die Grafik nur Durschnitt ist, macht der Titel durchweg Spaß. Das liegt vor allem an den verrückten Ideen, die hier Realität werden und dem umfangreichen Sandbox-Modus, der viele Karten und damit viel Abwechslung bietet. Sollten die Entwickler einen potentiellen Nachfolger in der Pipeline 7haben, wäre es schön, wenn sie die oben genannten Schwächen ausmerzen.

Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Bandai Namco Entertainment für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

U. Sperling

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