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Suicide Squad: Kill the Justice League

| Marc Heiland | Konsolen

SuicideVor gut einem Jahrzehnt stand das Entwicklerstudio Rocksteady für eine grandiose Umsetzung von Geschichten aus dem DC-Universum mit den Batman-Spielen. Doch lange Zeit war es ruhig um die Serie. Bis jetzt! Denn mit „Suicide Squad: Kill the Justice League“ steht nun ein weiterer Titel mit Charakteren von DC in den Händlerregalen. Dieses Mal übernehmt ihr allerdings nicht die Rolle von Batman, sondern die des Suicide Sqaud in Gestalt von Harley Quinn und Co. Ob uns dieser Ansatz überzeugt hat, klären wir im Test.

Einmal die Bösewichte spielen können
Während wir in den meisten Spielen eher auf der Seite der „Guten“ antreten, hat Rocksteady in „Suicide Squad: Kill the Justice League“ den Spieß einmal umgedreht. Denn das „Suicide Squad“-Team besteht aus klassischen Antagonisten. Diese sind Harley Quinn, King Shark, Captain Boomerang und Deadshot. Warum sie gegen die Justice League antreten ist schnell erklärt: Der finstere Schurke Brainiac hat sie manipuliert und setzt die Helden als seine Handlanger ein. Also tretet ihr gegen die Justice League und zahlreiche andere Gegner in gewohnter Third Person-Ansicht an. Und schon hier ist die Abkehr vom Gameplay der beliebten Batman-Spiele zu erkennen. Denn statt auf Nahkampf und Prügeleien setzen die Entwickler hier auf Waffengewalt für Nah- und Fernkampf. Die Geschichte, die uns dabei vorgesetzt wird, ist weder spannend noch interessant und nur Beiwerk. Der zweite Punkt, in dem sich der Titel von den Batman-Titeln absetzt sind die übertriebenen Waffengefechte, bei denen man sich gerne das ein ums andere Mal die Augäpfel vor lauter Schmerzen aus den Augenhöhlen reißen möchte. Effektoverkill bekommt hier eine ganz eigene Bedeutung. Diese Reizüberflutung ist allerdings nicht der einzige an den Nerven zerrende Aspekt. Beinahe genauso schlimm und anstrengend sind die Dialoge, welche sich die Mitglieder des Suicide Squad gegenseitig um die Ohren pfeffern. Vor allem Harley Quinn und Boomerang sind hier zu nennen. Klar weiß man das, wenn man sich mit den DC-Figuren beschäftigt hat. Dennoch ist es äußerst anstrengend, neben dem ganzen Bildschirm-Chaos, auch noch die Sprüche ertragen zu müssen.

Der dritte Punkt, der uns beim Spielen gestört hat, ist die Steuerung. Zwar können wir im Tutorial mit allen Charakteren nacheinander spielen und jeder Aspekt der Steuerung wird uns erklärt. Da es jedoch teilweise zu ungünstigen Kombinationen und zu viel zu vielen Möglichkeiten der „falschen“ Aktionen gibt, weiß man nicht immer sofort, ob die Dreieckstaste nun bei Harley Quinn oder bei King Shark diese oder jene Aktion ausführt. So ist es im Tutorial nicht selten vorgekommen, dass wir irgendwo landeten oder nicht exakt springen konnten, weil uns die Tastaturbelegung irritierte. Selbst mögliche Anpassungen machen es nicht besser.

Weil durch all diese genannten Punkte der Spielspaß deutlich leidet, hilft auch die eigentlich gute Grafik nicht mehr viel. Ja: Die Charaktere sind toll designt und die Zwischensequenzen machen einiges her. Die Spielwelt ist optisch schick und stellenweise recht abwechslungsreich. Und dennoch will der Funke nicht überspringen.
Und da die KI nicht sonderlich clever agiert, können wir euch den Titel auch nur für den Koop-Modus mit bis zu vier Spielern empfehlen.

Der nächste Punkt, der den Spielspaß deutlich in den Keller zieht, ist der immer gleiche Ablauf: Ihr kommt in einen Bereich, erledigt Wellen von Gegnern, verbessert die Talente der vier Charaktere und erreicht den nächsten Punkt. Das ist so öde und monoton, wie wir es bei einem Rocksteady-Titel nicht für möglich gehalten hätten. Selbst bei den Kämpfen gegen die einzelnen Mitglieder der Justice League konnten wir nur staunen, wie einfallslos man als Entwickler sein kann. Zusätzlich ist der Wechsel von Gotham City nach Metropolis im Grunde genommen überflüssig. Denn außer den Gegnern gibt es hier kein Leben. Alles ist generisch und kommt über den Status von Staffage nicht hinaus. Wo bei „Spider-Man“ die Stadt lebendig ist, sich Auto um Auto durch die Häuserschluchten schiebt und man zu jeder Tageszeit wirklich das Gefühl hat sich inmitten der Metropole zu befinden, sieht man von all dem hier rein gar nichts.

Fazit: Nach der langen Entwicklungszeit mit mehrfachen Verschiebungen, der Abkehr vom ursprünglich seitens der Entwickler geplanten Service Game und den schwachen Vorstellung, die der Titel im Vorfeld in der Öffentlichkeit abgab, musste es ja fast schon so kommen: „Suicide Squad: Kill the Justice League“ ist meilenweit von den grandiosen Batman: Arkham-Spielen 6entfernt. Kaum etwas macht hier Spaß und wirkt durchdacht. Dadurch können wir den Titel auch nicht einmal hartgesottenen DC-Fans empfehlen. Einzig der Koop-Modus rettet das Spiel vor der Bedeutungslosigkeit.

Die inn-joy Redaktion vergibt 6 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Warner Bros. Games für das zur Verfügung gestellte Testmuster.

L. Zimmermann

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