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| Marc Heiland | Konsolen

WWE24Wie waren eigentlich eure ersten Wrestling-Erfahrungen? Bereits als Teenager schaute ich mir Ende der 1980er Jahre die Shows der WWF (heute WWE) an und natürlich stand einmal im Jahr das größte Event, „Wrestlemania“ auf dem Programm. Ich kannte sie alle, die Helden, welche ganze Äras prägten: Hulk Hogan, den Macho Man, Stone Cold Steve Austin, Andrew the Giant, Diesel, Razor Ramon, Tatanka und viele andere mehr, habe ich durch ihre Karrieren begleitet.

Und während ich in diesem Jahr das halbe Jahrhundert vollmache, feiert die WWE ihr Wrestlemania-Event mit der 40. Auflage. Klar, dass anlässlich einer solchen „Megasause“ auch das entsprechende Lizenzspiel für alle Konsoleros nicht fehlen darf. Umso gespannter war ich auch im Vorfeld, was Entwickler Visual Concepts und Publisher 2K Games sich für dieses Jubiläum haben einfallen lassen. In dieser Review könnt ihr meine Eindrücke, welche ich anhand der Xbox Series X-Version gesammelt habe, nachlesen. Viel Spaß damit!

Treffen der Generationen – und darüber hinaus?

Zugegeben: Nachdem fast alle „alten Helden“ abgetreten waren, habe ich mich nicht mehr so intensiv mit der WWE auseinandergesetzt und kenne daher auch nicht die aktuellen Stars so im Detail, wie seinerzeit. Irgendwie fühlt sich das aktuelle Rooster nicht so an, wie es einstmals war. Nicht umsonst werden einige der ehemaligen Superstars zurückgeholt und haben hin und wieder, wie Steve Austin, The Rock und andere Kämpfer, kleinere oder größere Auftritte. Man sieht: Ohne diese Zugpferde geht es einfach nicht. Von daher wundert es auch nicht, dass die Entwickler einen enormen Aufwand betrieben haben, um fast alle Stars der vergangenen 40 Jahre digital abzubilden. Ausnahmen sind Wrestler, die aufgrund diverser „Vorfälle“ nicht mit dabei sind, wie Chris Benoit und (derzeit) Vince McMahon.

Die Stars geben sich im Herz des neusten Ablegers, dem Showcase-Modus, ein Stelldichein. Hierbei hält man sich an die Vorgänger, in denen ihr ebenfalls Matches nachspielt, um vorgegebene Aufgaben innerhalb der Kämpfe zu erfüllen. Das Ganze ist wie eine „Live“-Show von RAW und SmackDown in Szene gesetzt. Dabei könnt ihr sowohl mit einfachen Steuerungselementen, wie den vier Buttons, aber auch mit komplexeren Steuerungselementen mit den Schultertasten und Sticks in Kombination agieren.

Schau, es geht doch!

Neu im Spiel sind zwei weitere Match-Typen – die „Ambulance“- und die „Sarg-Matches“, bei denen ihr euren Kontrahenten oder eure Kontrahentin in einen Sarg oder einen Rettungswagen schickt. Der Undertaker lässt grüßen und auch ein Minispiel ist mit dabei, um den Sargdeckel oder die Türen des RTW zu schließen. Aber auch hinter den Kulissen gibt es mehr Action als in den Vorgängern, was der Atmosphäre hilft. Ebenfalls neu mit dabei ist die Möglichkeit, als Special-Referee in die Kämpfe einzugreifen. Matches selbst durch Entscheidungen aktiv zu steuern, macht mehr Spaß, als im Vorfeld gedacht.

Der Umfang stimmt!

Was den gesamten Spielumfang anbelangt, haben die Entwickler geklotzt und nicht gekleckert. Neben dem enorm großen Roster gibt es etliche Ansonsten ist „WWE 2K24“ ein wahres Biest, was den Spielumfang angeht. Das Roster ist mehr als 200 Superstars stark und beinhaltet Talente aus der aktuellen Generation, aber auch diverse Spielmodi, die ihr jedoch aus den Vorgängern her kennt. Doch auch hier gibt es ein wenig mehr. So dürft ihr im „MyRise“-Modus in den Bereichen „Undisputed“ und „Unleashed“ mit von euch editierten Wrestlern und Wrestlerinnen antreten. Für Aufgaben und gewonnene Kämpfe erhaltet ihr Talentpunkten, wodurch ihr besser werdet und eure Aktionen verbessert. Die Geschichten von „Undisputed“ und „Unleashed“ sind ganz nett und werden von verschiedenen Superstars präsentiert.

Auch der MyGM-Modus ist wieder mit am Start. Hier seid ihr als Manager tätig und befasst euch mit Matches, Fehden und Co., um die Fans auf eure Seite zu bringen. Neu sind die Erfahrungsstufen der Kämpferinnen und Kämpfer, die in den Matches optimiert werden können. Durch effizientere Shows gibt es weitere Fans. Auch neue Nachwuchstalente könnt ihr mittels Scout in die Liga lotsen.

Wer entspannter vorgehen möchte, der nutzt den Sandbox-Modus namens MyUniverse. Hier könnt ihr euch nach Lust und Laune austoben und auch eigene Storylines entwerfen.

Neben den Modi wurde auch die Spielphysik überarbeitet und erweitert. Leider haben die Entwickler es abermals versäumt, die KI von Mitstreitern zu optimieren. Gerade in den Team-Matches sollten die Partner eigenständiger agieren können, ohne, dass wir uns jedes Mal aktiv darum bemühen müssen. Gleiches gilt auch für den Ringrichter.

Stillstand

Schaut man sich die Grafik von „WWE 2K24“ an, dann kommt man so langsam aber sicher ins Grübeln, warum die Entwickler es nach wie vor nicht hinbekommen, dem Spiel ein zeitgemäßes Erscheinen zu geben. Auch wenn es noch immer auf den Vorgängerkonsolen erscheint, muss es doch möglich sein, für die aktuellen Konsolen eine optisch bessere Version zu veröffentlichen. Warum – so fragen sich viele Fans mit Sicherheit noch immer – sollte man sich sonst für die Current-Gen entscheiden?! Denn die Kämpferinnen und Kämpfer sehen noch immer wie zu späten PS3-Zeiten aus. Vor allem die Haare wirken künstlich und auch die Mimik und Gestik wirken häufig eher ungelenk. Und ja: Es gibt noch immer Clippingfehler. So langsam aber sicher sollte sich Volition mal Gedanken machen, wie oft man den Fans diesen grafischen Stillstand noch servieren möchte. Beim Sound tut sich leider ebenfalls wenig und es ist enttäuschend, dass es auch in 2024 keine deutschen Moderatoren gibt. Es ist ja nicht so, dass keine verfügbar wären.

Fazit: In Sachen Umfang spiele auch die aktuelle Ausgabe von „WWE 2K“ ganz vorne mit. Doch was abseits der kleinen Neuerungen steht, ist vor allem Stillstand in den meisten Bereichen. Neueinsteigern und Fans der ehemaligen Stars und Sternchen kann „WWE 2K24“ empfohlen werden. Alle anderen sollten sich überlegen, ob erneut der volle Preis für ein etwas größeres 7Update gezahlt werden sollte.

Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei 2K Games für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

L. Zimmermann

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