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| Marc Heiland | Konsolen

DOOM1Als id Software im Jahr 1990 seinen Erstling „Commander Keen in Invasion of the Vorticons“ auf den Markt brachte, wurde das Entwicklerteam quasi über Nacht bekannt, da es ihm mit diesem Titel gelang, flüssiges Sidescrolling auf dem PC zu ermöglichen. Damit gelang id Software etwas, das bis dahin fast nur Konsolen wie das NES beherrschten. Das Spiel war ein großer Erfolg im Shareware-Modell und machte id Software schnell bekannt.

Doch ihren wirklichen Durchbruch schaffte id Software zwei Jahre später mit dem First Person-Shooter „Wolfenstein 3D“. Der Titel gilt als der erste moderne Ego-Shooter. Er setzte Standards für das Genre: schnelles Gameplay, Waffenvielfalt, Gegnerhorden und die Ansicht aus den Augen des Protagonisten. Damit war der Weg für viele folgende Ego-Shooter bereitet.

Ein Jahr später gelang id Software der nächste Erfolg mit der Veröffentlichung von "DOOM“. Direkt im Jahr darauf, wir schreiben das Jahr 1994, geht es mit „DOOM II“ gleich weiter. Mit dem nächsten Ableger der Reihe, der als Reboot angesehen wird und düsterer als die beiden Vorgänger daher kam, konnte man 2004 mit „DOOM 3“ einen neuen Schwerpunkt setzen. Ein spürbar flotteres Gameplay bot dann ein erneuter Reboot mit „DOOM“ (ohne Zusatz im Namen) aus dem Jahr 2016. Vier Jahre später, zu Beginn des neuen Jahrzehnts, führten die Entwickler mit „DOOM Eternal“ den Ansatz mit verbesserten Mechaniken und einer erweiterten Story fort. Doch id Software wäre nicht id Software, wenn man sich nicht für den nächsten Teil, „DOOM: The Dark Ages“ für einen erneuten Richtungswechsel entschieden hätte. Und so wundert es nicht, dass das Spiel im gerade erschienenen jüngsten Teil das Thema wieder gedrosselt hat, um den Kampf gegen die Dämonen intensiver zu gestalten.

Gleichgeblieben ist in all den Jahren, dass ihr in die Rolle des „DOOM Slayer“, einem Space Marine, schlüpft, der gegen unzählige Dämonen als Ein-Mann-Armee kämpfen muss, nachdem die fiese Höllenbrut durch Portale gelangt und auf dem Mars gelandet sind. Ähnlich wie beim Master Chief (mit Ausnahme des Films) konnten wir bis heute leider nicht ins Gesicht des „DOOM Slayer“ blicken. Und so bleibt dieser – obwohl wir ja in seine Rolle schlüpfen – stets ein distanzierter Charakter, der auch kein einziges Wort spricht. Stattdessen tötet er, mäht Feinde nieder und zeigt, was er alles zu bieten hat.

DOOM2Die Story von „DOOM: The Dark Ages“ versucht nun ein wenig Licht in die Geschichte des Protagonisten zu bringen. Allerdings ist es für diejenigen, die noch nie etwas mit der Serie zu tun hatten, stellenweise äußerst schwer, hinter die Fassade zu blicken, da Charaktere nicht wirklich gut vorgestellt werden, Fraktionen nicht immer klar gezeichnet sind und einiges an Vorwissen notwendig ist, um auch alles – soweit als möglich – zu verstehen. Im Spiel selbst wird zwar die Geschichte weitergetragen und vermittelt. Doch wirklich schlauer wird man erst einmal nicht. Aber sei’s drum: Shooter erzählen nun mal keine grandiosen Geschichten. Klar ist, dass der „DOOM Slayer“ von Göttern erwählt wurde und diesen seine gigantische Kraft verdankt. Im Zuge dessen hat er sich den Göttern unterworfen und kämpft fortan in ihrem Auftrag gegen die Ausgeburten der Hölle. Und von denen gibt es leider eine ganze Menge.

Denn das Böse, hier dargestellt durch einen Prinzen namens Ahzrak“ sowie einer Hexe, will das sogenannte „Argent-Herz“ an sich reißen. Um es sich unter den Nagel reißen zu können, müssen sie jedoch vorher mit ihrer Höllenbrut den Planeten Argent D’Nur unterwerfen. Dieser steht unter der Regierung des Königs Novik. Dieser wiederum setzt auf die Kraft des „DOOM Slayer“, der die Angriffe zurückschlagen soll! Alles klar? Alles verstanden? Wir auch nicht…

Aber sei’s drum. Wichtig ist, was auf dem Bildschirm passiert. Und das ist einmal mehr eine ganze Menge. Denn auch wenn die Kämpfe prinzipiell den typischen Arena-Kämpfen der Reihe folgen, wirken sie doch eigenständiger als sonst.

Hinzu kommt das interessante und natürlich auch wieder recht übertrieben wirkende Mittelalter-Setting, das mit modernen Elementen gepaart wird, was ein interessantes Crossover mit sich bringt. Klar, dass der „DOOM Slayer“ hier auf einem Cyberdrachen unterwegs ist, der mit einem Düsenantrieb daher kommt, oder?

Viele Feinde, viele Waffen

Doch was wäre die Ein-Mann-Armee „DOOM Slayer“ ohne durchschlagende Argumente, sprich Waffen, mit welchen ihr die Feinde unter Dauerfeuer nehmen könnt?! Neben Gewehren, Shotguns oder Gewehre sowie dem Nahkampf mittels Tritten und Schlägen, steht dieses Mal vor allem der Schild im Vordergrund. Dieser kann nicht nur vor feindlichen Geschossen schützen, sondern auch geworfen werden, um Gegner umzuwerfen, einmal quer zu teilen oder auch einfach wegzuschnetzeln und mit ihm in Gegner hineinzurennen. All das macht eine Menge Spaß und kann auf einfache, aber dennoch effektive Art und Weise unterhalten.

An Schreinen, die in den 22 Levels verstreut sind, können die Waffen des Slayers aufgerüstet werden. Um dies zu ermöglichen, müsst ihr Gold finden, das überall versteckt zu finden ist.

Unterstützt werden die Kämpfe von einem brachialen Soundtrack, der allerdings nicht an die Qualität der alten Teile heranreicht und manchmal sogar etwas aufgesetzt wirkt. Dafür ist die deutsche Sprachausgabe gelungen.

Grafisch hinterlässt der Titel einen guten Eindruck und bietet nicht nur knackscharfe Texturen, sondern auch noch eine Menge Effekte, die dem Auge gefallen. Die Levelarchitektur und einige zerstörbare Bereiche sind ebenfalls gelungen. Auf der PS5 Pro läuft das Spiel flüssig und ohne Einschränkungen. Schade ist jedoch, dass die Vorzüge des DualSense-Controllers nicht unterstützt werden. Weder fühlen sich die Waffen zu keiner Zeit unterschiedlich an, noch gibt es beim Abfeuern der Waffen ein gutes Feedback in euren Händen. Hier merkt man, dass das Spiel ein Multiplattform-Titel ist, bei dem die Entwickler keiner der Konsolen bevorzugt haben.

8Fazit: „Doom: The Dark Ages“ nimmt wieder Tempo aus den Kämpfen, ohne jedoch am Kern der Reihe zu schrauben. Auch wenn die Kämpfe immer nach demselben Schema ablaufen und es sich bei der Spielwelt eher um größere Arenen handelt, macht auch „DOOM: The Dark Ages“ Spaß und ist für Fans der Reihe ein Pflichtkauf. Zwar erfindet id Software den „DOOM Slayer“ nicht neu und ist für Einsteiger noch immer ziemlich unverständlich. Dennoch werden auch Neulinge einige coole Stunden mit dem Spiel verbringen.

Wir bedanken uns bei den Entwicklern für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

Beitrag: Coralie H.

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