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Razer Hammerhead True Wireless X im Praxistest

| Marc Heiland | Sonstiges
RazerHammerheadSeit Apple vor einigen Jahren seine kabellosen Kopfhörer, die AirPods auf den Markt brachte, die hervorragenden Klang, guten Tragekomfort und eine leichte Bedienbarkeit vereinten, haben sich zahlreiche Entwickler am Konzept der Firma aus Cupertino versucht. Kein Wunder, sind doch die AirPods (und natürlich erst recht die mit Active-Noise-Cancelling ausgestatteten AirPods Pro) ein absoluter Publikumsmagnet geworden. An diesem Erfolgsrezept versucht sich nun Razer auch mit den neuen Hammerhead True Wireless X Earbuds, einer Weiterentwicklung der beliebten kabellosen Kopfhörer, die Stil, hohe Qualität, guten Sound und somit ein rundes Gesamtpaket in sich vereinen. Wir durften die Neuauflage der Earbuds für euch testen.  
 
Schwarz, schick und mit sattem Sound
Als Apple vor knapp fünf Jahren die erste AirPods-Generation vorstellte, merkten sowohl Kritiker als auch Apple-Fans weltweit auf. Denn mit dem neuartigen Produkt des Unternehmens, das – appletypisch – vor allem durch ein hohes Maß an Bedienkomfort (nimmt man die AirPods aus dem Ladecase, schalten sie sich sofort ein und verbinden sich mit dem iPhone, iPad, Mac oder der Apple Watch) auftrumpfen konnte, zeigte man den Kritikern, dass durchaus neue und frische Ideen auch bei Apple möglich sind. Zwar spotteten selbst viele Fans zunächst über das einzigartige Design der aus dem Ohr heraushängenden „Stäbchen“, die viele an Wattestäbchen erinnerten und auch die Farbe Weiß wurde nicht unbedingt als besonders alltagstauglich angesehen. Doch gab der Erfolg Apple bei seiner Entscheidung absolut recht, sodass viele Apple-Fans heute mindestens ein Set ihr Eigen nennen. 
 
Einen ähnlichen Weg geht Razer mit seinen Hammerhead Earbuds. Auch hier legt man Wert auf eine einfache Bedienung, einen stylischen Look mit hintergrundbeleuchteter LED-Touch-Bedienung und einen guten Klang. Bei einer Sache jedoch schlug Razer schon beim ersten Modell einen vollkommen anderen Weg als Apple, was aber auch aufgrund der Geschichte des Unternehmens auf der Hand lag: Die Rede ist von einer geringen Latenz, die hier noch einmal deutlich verbessert ist. Mit 60 ms im sogenannten „Gaming-Modus“, der aktiv zuschaltbar ist, sowie einer verbesserten Klangkulisse und individuell kalibrierte 13 mm Treiber, will das Unternehmen neue Fans für sich gewinnen und alte Fans zum Neuerwerb motivieren. Und natürlich auch damit, dass die Earbuds, die „Hammerhead True Wireless X“, schwarz sind! Die Earbuds werden zusammen mit einer Bedienungsanleitung, dem Ladecase und einem Ladekabel geliefert. Dank Bluetooth 5.2 sind sie schnell mit Smartphones, Tablets, Laptops und Konsolen (z.T.) mit Konsolen zu verbinden. 
Die Lautstärkeregelung, das Annehmen von Gesprächen, die Aktivierung des Game-Modus – all das funktioniert über einen Touch-Sensor. Hier liegt jedoch der Schwachpunkt in der Konstruktion, da der Sensor extrem sensibel reagiert und in dem Moment, in dem ihr euch den Kopfhörer fester ins Ohr drücken wollt, den Pause-Modus aktiviert. Hier hätten sich die Entwickler eine bessere Lösung ausdenken müssen! 
Dank der kostenlosen Razer Audio App ist es nun möglich, verschiedene Klangprofile auszuwählen, die jedoch das klangliche Grundgerüst vorgeben, die  Beleuchtungseffekte und Helligkeit an die eigenen Vorgaben anzupassen und Touch-Gesten zur Bedienung neu festzulegen. Das Set hält auf dem Blatt bis zu 24 Stunden mit Beleuchtung und maximal 28 Stunden ohne Beleuchtung durch. Im Test erwiesen sich diese Angaben als durchaus präzise. 
 
Die „Hammerhead True Wireless X“ im Praxistest
Natürlich ist bei einem Headset der Klang mit das wichtigste Kaufkriterium. Hierfür haben wir die „Hammerhead True Wireless X“ ausgiebigen Tests der verschiedenen Musikstile unterzogen. 
 
Unsere Testsongs 
Für den Bass „Music“ von Madonna, diverse Songs von Missy Elliot und das experimentelle „Bilar“ von Ratatat oder auch „Bad Karma“ von Axel Thesleff. Das Bassfundament wirkte dabei extrem solide und auch im Tiefbass-Bereich wurde ein hervorragendes Fundament gelegt. 
Für den Mittelton-Bereich „Foxy Lady“ vom World Saxophone Quartet. Hier spielen die Saxophone alle durcheinander und jedes Saxophon sollte einzeln auszumachen sein. Dies war mit einigen leichteren Einschränkungen durchgängig möglich. 
Für Background-Vocals und den Gesang bedienten wir uns einem hierzulande vielleicht weniger bekannten Track von „Wale“ mit Namen „Love/Hate Thing“. Die Vocals wurden gut herausgearbeitet. Da gibt es nichts zu beanstanden.
Wirklich beindruckend für so ein In-Ear-Headset war die Vorstellung von „Bohemian Rhapsody“, einem der bekanntesten und für die räumliche Darstellung perfekten Klangerlebnis. Was das Hammerhead hier ausbreitet ist aller Ehren wert! In den Höhen wurde es allerdings hin und wieder etwas schrill und es fehlte an Feindetailwiedergabe. Die Spitzen sind nicht gerade als Highlight zu bezeichnen. Dies merkt man auch deutlich bei „Northern Lite“ von Johnny. 
Wer es klassisch mag, dem empfehlen wir Gioacchino Rossinis „Tell’s Overtüre“. Hier wird in knapp 12 Minuten ein absolutes Klangfeuerwerk abgebrannt, dass vor allem durch eine gute Bassausgestaltung überzeugen kann, die manchmal jedoch ein wenig zu stark ausgeprägt wirkt, was hier erneut zulasten der Höhendifferenzierung geht. Richtig stark kommt da die „Overtüre 1812“ (mit den Böllerschüssen / extrem gut in einer Live-Aufnahme mit echten Kanonen!) daher. Dennoch auch hier das Problem der scharfen Höhen. 
Filme haben wir über das iPad via Netflix, Disney+ und Amazon Prime Video geschaut. Hier ergibt sich ein ähnliches Klangbild, wie bei den Musikgenres. Bei Spielen macht sich der verstärkte bzw. starke Bass angenehm bemerkbar. Die geringere Latenz bietet ein angenehmes Erlebnis, da Klang, Bewegung / Bildschirmgeschehen sehr gut aufeinander abgestimmt sind. 
 
8Fazit: Mit den neuen „Hammerhead True Wireless X“ Earbuds hat Razer ein gutes Produkt auf den Markt gebracht, dass seine Stärken eindeutig beim Klang, insbesondere beim Bass und den Mitten hat. Kleinere Schwächen sind die Ausarbeitungen der Feindetailwiedergabe und der Höhen sowie bei der Bedienung. Auf ANC müsst ihr hier allerdings verzichten. Für knapp 90 Euro können wir allerdings dennoch eine Kaufempfehlung aussprechen, da auch viele Mitbewerber, die ein ähnliches Gesamtprodukt bieten, gleich mehr Geld für ihre Sets verlangen.
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei der Firma Razer für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.
 
U. Sperling
 

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