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Sony WF-1000XM4 - InEar-Headset im Test

| Marc Heiland | Sonstiges

SonyWF1000XM4Auf dem Markt der Wireless Headsets haben sich in den vergangenen Jahren verschiedene Anbieter getummelt, die ihre Fans vor allem mit zwei Punkten von ihren Produkten überzeugen wollen: Natürlich dem Klang, aber auch dem Noise Cancelling. Neben Bose und Marktführer Apple hat sich auch Sony einen festen Platz mit seinen WF-1000XM3 erkämpft. Nun steht der Nachfolger WF-1000XM4 im Handel und wir durften für euch die Kopfhörer ausgiebig testen. Was Sony seit dem Vorgänger verbessert hat, wo die Stärken aber auch mögliche Schwächen liegen – das alles erfahrt ihr im Folgenden.

 

Klein und schlicht - mehr braucht man nicht...

Als Sony vor nicht einmal zwei Jahren seine WF-1000XM3 auf den Markt brachte, konnten die Kopfhörer durch ihren Klang und das tolle ANC, also das aktive Noise Cancelling, bei dem störende Umgebungsgeräusche von den Kopfhörern unterdrückt werden können, begeistern. Manche sprachen natürlich sofort vom „Air Pod-Killer“. Doch ein Punkt wurde von den meisten Magazinen, YouTubern und Kunden kritisiert: Das recht große Auflade- und Transportcase, welches kaum vernünftig in der Hosentasche mitgenommen werden konnte. Mit dem Nachfolgemodell hat sich genau das allerdings rapide geändert. Denn jetzt passt das Case mühelos in jede Hosentasche. Ein Lob schon einmal hierfür!

Neben den beiden Kopfhörern, die durch das Case geladen werden, liegt im Lieferumfang noch ein USB-Kabel: USB Type-C® Kabel (USB-A zu USB-C®) bei sowie zwei Aufsätze (S und L). Der mittlere Aufsatz ist schon angesteckt. Die TrueWireless Kopfhörer kommen mit einem 6mm Hochleistungs-Neodym-Magneten daher, verfügen über einen Frequenzgang von 20–20.000 Hz für 44,1 kHz Sampling bzw. 20–40.000 Hz (LDAC 96 kHz Sampling mit 990 Kbit/s). Sie sind spritzwassergeschützt nach IPX4. Schwimmen solltet ihr also nicht mit den Kopfhörern, was sich allerdings von selbst versteht. Beim Sport gibt es hingegen keine Probleme. Die Akkulaufzeit beträgt bei permanenter Musikwiedergabe maximal 8, bei ausgeschaltetem Noise Cancelling maximal 12 Stunden. Im Test konnten wir diese Angaben bestätigen. Für einen Aufladezyklus müsst ihr etwas anderthalb Stunden rechnen. Beim Bluetooth gibt es die Profile A2DP, AVRCP, HFP und HSP mit Bluetooth 5. Die unterstützten Audioformate sind SBC, AAC sowie LDAC.

Während andere Unternehmen ihre Nachfolgemodelle meist marginal überarbeiten, haben sich die Entwickler bei Sony die Kopfhörer noch einmal richtig vorgenommen und sie mit einem stärkeren Prozessor und – wie bereits erwähnt – neuen Treibern ausgestattet. Hierdurch wird nicht nur der Klang weiterhin optimiert; vielmehr geht es um die noch bessere Optimierung des Noise Cancelling. Last but not least sind auch noch die Ohrstöpsel mit einer verbesserten Geräuschisolierung ausgestattet worden, die zudem einen besseren Sitz im Ohr verspricht.

Dies ist für mich persönlich auch beim „Sony WF-1000XM4“ noch immer der einzige Schwachpunkt. Denn trotz des „Memory-Schaum“, den ihr u.a. von Bettmatratzen her kennen könnt und der sich besser im Ohr ausdehnen kann, als normale Silikonstöpsel, will sich bei mir weder ein angenehmer Sitz im Ohr noch eine tolle Auskleidung der Lauschlappen einstellen. 30min. und mehrere „Testungen“ mit den verschiedenen Aufsätzen bringen keine wirkliche Verbesserung mit sich. Auch ist es beim Sport einige Male vorgekommen, dass es sich subjektiv anfühlte, als würden die Kopfhörer aus dem Ohr fallen, was sie jedoch nur mit dem falschen Aufsatz auch wirklich tun. Optisch gefallen mir persönlich die „Air Pods Pro“ besser, da die Sony-Kopfhörer recht kantig aussehen, etwas abstehen und auch sonst wenig „sexy“ sind.

App, Verbindung und Klangqualität
Wo der Konkurrent von Apple selbstverständlich ganz besonders aus der Maße der Mitbewerber heraussticht, ist die phantastische Konnektivität. Wer mehrere Endgeräte Geräte abwechselnd nutzt, der kann sich bei Apple zurücklehnen und genießen. Beim WF-1000XM4 ist dies leider nicht möglich, da hier nur ein Gerät verknüpft werden kann. Was bei Android über „Google Fast Pair“ noch mit einfach ist, entpuppt sich bei Apple etwas umständlicher. Die Bedienung der einzelnen Funktionen läuft mit einem sanften Druck auf die Kopfhörer sehr flüssig und die „Befehle“ werden zuverlässig erkannt. Den Klang des Headsets könnt ihr mittels kostenloser App und dem dort integrierten Equalizer je nach Song-Sparte anpassen. Apropos Klang: Eines solltet ihr tunlichst vermeiden: Längere Telefonate mit den Kopfhörern führen. Denn die Qualität ist nicht mehr als über Mittelmaß anzusiedeln. Da wäre mehr drin gewesen. Vor allem euer Gegenüber wird euch stellenweise schlecht verstehen.
Kommen wir aber nun zu dem, weswegen uns das knapp 250 Euro teure Headset wirklich interessiert: Dem weiter optimierten Klang und Noise Cancelling, welches schon beim Vorgängermodell zurecht als eines der besten überhaupt gelobt wurde.

Zunächst einmal zum Klang: Wir haben uns in den vergangenen Tagen durch zahlreiche Genres gehört, haben einige Serienfolgen und einen Film geschaut, Musik beim Sport gelauscht und mit basslastigen Stücken die Tieftonfrequenzen herausgefordert. Auffällig bei unseren Tests war, dass der Klang je nach Genre sich in gewisser Weise automatisch dem Song anzupassen scheint und dann das, was dem Genre entspricht, klanglich wiedergibt. So setzen die Kopfhörer sowohl die Percussion als auch Streicher in den „richtigen“ Momenten ebenso gut in Szene, wie sie es bei Gesangseinlagen, Duetten aber eben auch Gitarrenriffs und Bass tun. Hin und wieder scheinen die Bässe etwas in den Fokus gestellt, was jedoch nie zu übertrieben wirkt. Besser als das, was der WF-1000XM4 klanglich zu bieten hat, geht kaum noch!

Da hört man nichts...
War beim Vorgänger das Active Noise Cancelling (ANC) schon hervorragend, kann man dem Nachfolger ein noch besseres, ja nahezu perfektes ANC bescheinigen. Kein True-Wireless-Kopfhörer kann da aktuell mithalten! Da ist auch nicht mal der größte Verkehrslärm als störend empfunden worden. Wahnsinn! Aus genau diesem Grund empfehlen wir jedoch: Bitte nutzt das ANC nicht im übertriebenen Maße auf der Straße und achtet stets auf den Verkehr! Mit aktiviertem ANC wird es ansonsten unter Umständen brandgefährlich für euch!

Fazit: Mit dem neuen „WF-1000XM4“ hat Sony seinen tollen Vorgäner noch einmal verbessert. Vor allem die Tatsache, dass das Aufbewahrungscase deutlich kleine ist, als beim „XM3“, dürfte viele Fans begeistern, lassen sich die Kopfhörer nun endlich bequem in der Tasche mitnehmen. Das ANC ist ebenfalls verbessert worden und setzt sich ganz klar an die Spitze. Die Bedienung ist ok, bedarf aber noch einiger Verbesserungen. Der Sitz war für mich nicht optimal und auch der Klang beim Telefonieren konnte nicht überzeugen. Über die Form und Größe der beiden Kopfhörer lässt sich streiten; über den grandiosen Klang hingegen nicht. In Sachen Konnektivität liegt Apple weit vor dem Sony-Kopfhörer, da der Übergang zwischen den Endgeräten länger benötigt. Die Software, mit der der „WF-1000XM4“ bis auf Letzte ausgereizt werden kann, ist gut durchdacht. Von uns bekommen die Kopfhörer „Sony WF-1000XM4“ natürlich eine Kaufempfehlung, wenngleich die 280 Euro schon eine ordentlich Summe für 9einen In-Ear Kopfhörer sind.


Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Die Bewertung setzt sich zusammen aus:
Qualität: 9 von 10
Tragekomfort: 7 von 10
Klangqualität: 9,5 von 10
ANC: 10 von 10
Konnektivität: 7,5 von 10

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Sony für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

L. Zimmermann

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