Skip to main content

Deisim - Die Göttersimulation - Review (Meta Quest 3)

| Marc Heiland | Sonstiges

DeisimAb den späten 1980er Jahren erfreuten sich „Göttersimulationen“ einer großen Beliebtheit. Am Anfang stand „Populus“ von Bullfrog Productions unter der Leitung von Peter Molyneux und Electronic Arts. Es folgten im Laufe der Zeit einige Nachfolger, bevor kurz nach dem Jahrtausendwechsel, genauer gesagt 2001, mit „Black & White“ ein weiteres Spiel, das einen Meilenstein im Genre darstellt. Denn hier hattet ihr keinen unmittelbaren Eingriff auf das Leben der Menschen.

Stattdessen hattet ihr Tiere wie einen Riesenaffen, eine Kuh oder einen Löwen aufgezogen, der für euch unter anderem Wunder vollbrachte. So hatte man zwar nicht das tatsächliche Gefühl, ein allmächtiger Gott zu sein. Aber dennoch konnte der frische Ansatz begeistern. Auch für die Meta Quest VR-Brillen gibt es eine Handvoll von „Göttersimulationen“. Eine hiervon ist „Deisim“ aus dem Hause „Myron Games“. Wir durften das Ein-Mann-Projekt für euch testen und klären im Folgenden, ob sich die Investition lohnt.

Glückliche Menschen machen Götter glücklich

Das Ziel des Spiels, und damit oberste Prämisse von „Deisim“ ist es, eure Macht unter Beweis zu stellen, um neue Gläubige zu generieren, die euch huldigen und verehren. Um dieses Ziel zu erreichen, müsst ihr die Menschen glücklich machen, damit sie nicht vom Glauben abfallen und euch den Rücken zuwenden. Denn für einen erfolgreichen Gott gibt es nichts Schlimmeres als Ketzer, der alles daran setzt, die eigenen Gläubigen abtrünnig werden zu lassen. Also: Ab ins Wasser mit dem Knilch!


Also nehmt ihr eure göttlichen Möglichkeiten in die Hand und unterstützt die Menschen, indem ihr Wälder, Seen, Berge oder Graslandschaften, auf denen die Gläubigen bauen können, auf dem Spielfeld zu errichten. Bei der Regeneration von Flora und Fauna seid ihr ebenso behilflich, wie bei der Erschaffung von Regen, Schnee oder Gewitter. Dabei bleibt es euch frei, ob ihr ab und an eure Menschen auch mit schlechten Omen, Heuschreckenschwärmen oder der Leere bestraft oder ihnen Gutes tut.

Das Spiel beginnt mit der Epoche der Steinzeit, in welcher den Menschen nur minimale Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Die Ziele für einen Zivilisationsaufstieg zeigt euch das Spiel an und gibt teilweise gute Beschreibungen, was zu tun ist. Dafür gibt es ein großes Info-Buch. Einige Ziele lassen jedoch zunächst rätseln. So zeigt das Spiel an, dass die Bewohner Wolle brauchen. Allerdings ist nicht direkt erkenntlich, wie die Menschen an selbige kommen können. Manchmal hilft dann Überlegen und Ausprobieren. Je weiter die Zivilisation voranschreitet, desto eigenständiger werden die Gläubigen und desto mächtiger werdet ihr in eurer allmächtigen Rolle.

Mit Licht und Schatten

„Deisim“ ist eindeutig ein Spiel für „ruhigere“ Naturen. Kriegerische Auseinandersetzungen gibt es ebenso wenig, wie komplexe Wirtschaftskreisläufe. Oft schaut ihr einfach den Menschen bei ihrem Tagwerk zu, werft hier und da neue Bäume oder Tiere in die Landschaft, wirkt Wunder oder helft bei der Erfüllung verschiedener Wünsche. Die grafische Gestaltung ist sehr schlicht gehalten, dennoch absolut zweckdienlich. Man merkt, dass hier kein großes Team am Start war. Trotzdem schafft es der Titel, einen gewissen Charme auszustrahlen, sodass man immer wieder gerne zurückkommt. Eine musikalische Untermalung gibt es leider nicht. Geräusche sind ab und an Vorhanden und Sprachausgabe nur bei den einzelnen Worten, die eure Menschen sprechen. Während das Spiel komplett lokalisiert wurde, sind die Worte der Einwohner englischsprachig geblieben. Schade ist die doch teilweise sehr einfach strukturierte KI, die nicht immer von selbst Aufgaben übernimmt. Da es nicht möglich ist, beispielsweise Steinmetze oder Förster aus den Gläubigen zu machen, seid ihr davon abhängig, wann die KI aus den Puschen kommt. Da der Entwickler sogar neue inhaltliche Updates in der Zwischenzeit veröffentlicht hat, ergeben sich weitere unterhaltsame Spielstunden. Wir werden das Spiel also ganz sicher im Auge behalten und glauben, noch einiges von „Deisim“ zu hören (sehen).

8Fazit: „Deisim“ ist ein wirklich gelungenes Spiel, das zwar an der Oberfläche etwas schlicht aussieht, unter der Oberfläche aber eine feine Göttersimulation ist, die nach und nach immer mehr an Reiz gewinnt, sobald ihr als Gott mächtiger werdet und nach und nach mehr Möglichkeiten habt, eure Macht zu zeigen. Gerade für VR ist so ein Spiel perfekt gemacht. Lediglich die Steuerung und hier das von einem Ansichtspunkt zu einem anderen gelangen, ist ein wenig ungenau gelöst.

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Myron Games für das zur Verfügung gestellte Testmuster.

U. Sperling

Impressum - Datenschutz

Copyright 2016 © Inn-Joy.de All Rights Reserved. 

Joomla! © name is used under a limited license from Open Source Matters in the United States and other countries.