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Demeter - Review (Meta Quest 3)

| Marc Heiland | Sonstiges

Demeter VRAls Meta Chef Mark Zuckerberg im vergangenen Jahr die Quest 3 ankündigte, lag ihm vor allem am Herzen, den Fans die Mixed Reality, also die Mischung aus virtueller Realität und dem echten Leben zu demonstrieren. Zwar gab es schon auf der Quest 2 die Möglichkeit, Spiele in der gemischten Realität zu spielen. Doch besaß die Meta Quest drei eine zu schwache Auflösung als dass die Vermischung von Spiel und Realität glaubhaft hätte dargestellt werden können. Mit der Quest 3 und dem bunten Passthrough kommt man dem Trau, virtuelle und echte Realität weiter miteinander verschmelzen zu lassen, ein Stück näher, was auch schon erste Titel eindrucksvoll bewiesen.

Doch mehr als kleine Tech-Demos oder Umsetzungen bereits bekannter Titel, welche um einen AR-/MR-Modus erweitert wurden, haben wir bislang nicht erleben können. Mit „Demeter“ gehen die Entwickler des französischen Studios Novelab als Erste mit einem von Anfang an für die Mixed Reality entwickelten Titel voran. Wir haben uns den Plattformer, in dem ihr eine Spielfigur namens Atalanta durch eine Welt voller Gefahren und Hindernisse steuert, genauer angeschaut und verraten euch, wie stark die Immersion in der „gemischten Realität“ rüberkommt, wie es um den Spielspaß bestellt ist und ob sich die Investition von knapp 20 Euro lohnt.

Raumgreifend
Kaum habt ihr das Spiel auf eurer Meta Quest 3 gestartet, geht es schon actionreich zu. Denn ihr müsst der Heldin Atalanta beim Absturz ihres Raumschiffs tatenlos zuschauen. Das Ganze wirkt durch die zahlreichen Kollisionen der Protagonisten mit Asteroidenteilen recht dramatisch, zumal die Kommunikation zwischen Atalanta und ihrer Basis ein Übriges tut. Allerdings ist der „Wow“-Effekt nicht ganz so, wie beim ersten Kontakt mit dem Mixed Reality-Erlebnis von „First Encounters“. Wenn ihr das Raumschiff inmitten des Wohnzimmers (oder eines anderen Raumes, in dem ihr euch während des Spielens aufhaltet) erstmals landen seht und nach und nach euer Zimmer zerschießt, ist die Immersion noch stärker und besser als hier, zumal die Grafik auch schärfer ist. Dies ist eines der Hauptprobleme von „Demeter“. Weder die kleine Protagonistin noch die einzelnen Bereiche der Welt, auf der sie abgestürzt ist, sind knackscharf dargestellt. Natürlich kann man in MR nicht dieselbe Grafikqualität erwarten, wie in einem reinen VR-Titel. Dennoch hätten wir uns eine bessere Bildschärfe gewünscht.

Der Moment, indem die Immersion stärker wird, ist ähnlich, wie bei „Moss“. Denn so wie Quill, die kleine Maus euch wahrnimmt, tut es auch Heldin Atalanta. Der Unterschied: Sie spricht euch direkt an, wodurch ihr das Gefühl habt, als „Riese“ ihr in ihrer kleinen Welt direkt gegenüberzustehen. Und noch etwas hat „Demeter“ mit „Moss“ gemeinsam: Ihr führt die Heldin durch ihre immer größer werdende Welt, lotst sie über Hindernisse, löst Rätsel und anderes mehr.

Um „Demeter“ in seiner ganzen (räumlichen) Erfahrung genießen zu können – und das ist der einzige, echte Haken des Spiels – benötigt ihr allerdings Platz. Als Mindestanforderung werden hier 2x2 Meter genannt. Wir empfehlen euch allerdings mindestens 3x3 Meter. Zwar passt sich das Spiel auch eurer Raumgröße an. Da ihr euch jedoch durch den Raum bewegen müsst, um das Spiel aus allen Winkeln vernünftig verfolgen zu können, darf der Raum nicht allzu klein sein. Anderenfalls kann es sein, dass ihr schnell an Raumbegrenzungen stoßt oder euch der Guardian ins Spiel dazwischenfunkt. Theoretisch könnt ihr „Demeter“ sogar im Freien spielen. Dann habt ihr Platz ohne Ende. Das ist aber natürlich kein Muss!

Die Einbindung der „echten“ Welt mittels Passthrough ist toll und bindet eure Raumobjekte (insofern vorhanden) sehr gut mit ein, wenn ihr diese vorab eingezeichnet habt. Allerdings werden die Objekte nicht intensiv und aktiv vom Spiel genutzt.

Was ein wenig schade ist, ist die Tatsache, dass die stark beginnende Story recht schnell abfällt und im Endeffekt nicht mehr als ein schmückendes Beiwerk ist. Der Großteil wird über Audiologs erzählt. Hier wäre es schön gewesen, von Atalanta selbst mehr zu erfahren. So bleibt das Meiste recht nebulös und unklar. Und bis das Ganze so richtig interessant und spannend werden könnte, ist „Demeter“ auch schon wieder vorbei. Mit rund vier bis fünf Stunden Spielzeit ist der Titel nicht allzu lang. Aber immerhin ist es mehr als eine bloße Erfahrung und zeigt ganz klar auf, was in Mixed Reality künftig noch möglich sein wird und welches Potenzial dahinter steckt.

Fazit: „Demeter“ ist ein kleines Abenteuer, das richtungsweisend für den MR-Bereich ist. Seine Anleihen an „Moss“ sind kaum zu verleugnen und tun dem Spiel durchaus gut. Grafisch könnte 8der Titel noch hübscher aussehen und die Story ist leider zu oberflächlich erzählt, wodurch eine Menge Potenzial eingebüßt ihr. Die englische Sprachausgabe ist gelungen und auch die deutschen Untertitel können überzeugen. „Demeter“ ist ab sofort für 20 Euro im Meta Quest Store erhältlich.

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei den Entwicklern für das zur Verfügung gestellte Testmuster.

U. Sperling

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