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| Marc Heiland | Sonstiges

WitchbloodDie Geschichte hinter „Witchblood“ beginnt tragisch. Wir schlüpfen in die Rolle des jungen Mädchens Clara Pathemore, das eines Tages aus dem Wald nach Hause zurückkehrt und nach einem kurzen Dialog mit ihrem Vater sich aufgrund eines drohenden Aufstands gegen ihren Papa im Keller des Hauses verstecken muss. Von dort aus bekommt sie mit, wie nach wenigen Minuten eine Gruppe von Dorfbewohnern an die Haustür klopft, um den Vater der Hexerei anzuklagen.

Als ein Anführer von Magie ergriffen wird, fühlen sie sich in ihrem Wahn bestätigt, und töten kurzerhand Claras Vater. Im letzten Moment gehen die magischen Kräfte auf Clara über, sodass sie nun versucht, nicht nur seinen Tod zu rächen, sondern… Das sollt ihr natürlich selbst herausfinden.

Wie in einem Schaukasten

So beginnt Claras Reise durch die Welt von „Witchblood“ auf der Suche nach den Hexenjägern. Dabei betrachten wir als Spielerinnen und Spieler das Geschehen jeweils in 3D-Dioramen, die sehr detailliert gestaltet wurden. Diese Dioramen können sowohl horizontal als auch vertikal durchlaufen werden. In die räumliche Tiefe geht es dabei nur ganz selten, was es manchmal etwas schwierig gestaltet, Ziele zu erreichen. Am jeweiligen Bildschirmende könnt ihr dann durch gelbe Tore laufen, um in einen neuen Diorama-Abschnitt zu gelangen. Im Laufe der Zeit erlernt Clara weitere Zauber und findet Waffen, mit denen sie sich ihrer Gegner entledigt. Diese sind nicht sonderlich clever, aber gut inszeniert und recht verschieden. Ansonsten ist es ein klassischer Plattformer: Ihr weicht Dingen aus, spring über Abgründe und auf Plattformen um voranzukommen, setzt euch mit Feinden auseinander, welche euch Lebenspunkte mit Treffern abziehen und sucht bestimmte Punkte auf. Jeder Ort wird mehrfach besucht, wobei Gegner dann neu spawnen.

Wer mag, kann „Witchblood“ nicht nur in VR, sondern auch in AR spielen, wobei dann die 3D-Dioramen quasi in eurem Raum hängen. Der Mehrwert ist jedoch deutlich geringer als bei anderen VR-Titeln und lenkt stellenweise sogar vom Spielgeschehen unnötig ab. Im Test konnte uns nicht nur die tolle Grafik mit ihren vielen Details begeistern, sondern auch der komplett auf deutsch vertonte Ton sowie die musikalische Untermalung.

Was das Gameplay selbst angeht, gibt es an Claras Move-Set nichts allzu Revolutionäres zu berichten. Sie kann ein paar verschiedene Sprungvarianten und einige Elementarangriffe erlangen und ihre Ausrüstung verbessern (sowie einige allgemeine Buffs), aber das alles funktioniert ziemlich gut. Obwohl ich normalerweise Metroidvania-Spiele bevorzuge, die bei ihren Movesets etwas kreativer sind, hat mich das Fehlen solcher hier eigentlich nicht gestört.

Der Kampf ist größtenteils ebenfalls ziemlich unkompliziert: Ihr beginnt mit einem Stock und werdet dann auf der Karte versteckt andere Waffen finden, die diesen vollständig ersetzen. Da Clara eine Hexe ist, kann sie im Spielverlauf auch eine kleine Anzahl magischer Angriffe sowie einige Kampffähigkeiten erlernen. Die Magie dient eher als Verteidigungshilfe, da sie Feinde verlangsamen oder Geschosse blockieren kann, was bedeutet, dass ihr Feinde die meiste Zeit mit der aktuellen Nahkampfwaffe angreifen werdet.

Was uns im Spiel wirklich gefehlt hat, ist eine brauchbare Karte, um zu schauen, wo man bereits war oder noch hin muss. Witchblood hat eine ziemlich einzigartige Art, seine Karte anzuzeigen: Jedes Mal, wenn ihr einen Bildschirm verlasst, bleibt der vorherige in die Wand vor euch eingraviert – komplett mit Fußabdrücken, die den Weg zeigen, den ihr genommen habt. Leider bleiben die Fußabdrücke nur für ein paar Räume bestehen.

Fazit: Alles in allem hatten wir mit Witchblood viel Spaß. Ich bin bei Metroidvanias normalerweise ziemlich anspruchsvoll, aber ich würde sagen, dieses Spiel definitiv einen Blick wert ist. Angesichts der Tatsache, dass es so wenige davon für VR-Plattformen gibt, 8bin ich froh, dass dieses hier tatsächlich viel Spaß macht. Es ist vielleicht nicht das längste Spiel des Genres, aber angesichts des günstigen Preises würde ich sagen, dass es sich lohnt, es in eure Sammlung aufzunehmen.

Wir bedanken uns beim Entwickler für den zur Verfügung gestellten Review-Code.

L. Zimmermann

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