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Zuriga G2 - Espressomühle im Test

| Marc Heiland | Kaffeewelten

Zuriga G2Eines muss man den Schweizern ja wirklich lassen: Sie können Design! Ob Möbel, Architektur, Uhren oder auch Schokolade (Grüße an Toblerone!) – was die Eidgenossen entwickeln, sieht häufig einfach nur gut aus. In diese Kerbe schlägt auch das in der Schweiz ansässige Unternehmen „Zuriga“. 2016 finanzierte man die Entwicklung einer Espressomaschine, die schlicht, elegant, minimalistisch und für jeden nutzbar sein sollte, ohne dabei ein Diplom haben zu müssen. Am Ende des Prozesses standen dann die „Zuriga E2“ ohne Dampflanze und die „Zuriga E2-S“ mit Dampflanze. Und weil auch eine Espressomühle mindestens genauso wichtig ist, wie eine gute Espressomaschine, entwickelte „Zuriga“ die „G2“. Wir durften sowohl die „E2“ als auch die „G2“ für euch ausgiebig testen und verraten euch ob beide Produkte wie ein sprichwörtliches „Schweizer Uhrwerk“ performen. Los geht es mit dem Test der Espressomühle „Zuriga G2“.

Minimalismus par excellence

Wenn man heutzutage sich auf dem Markt der Espressomühlen umschaut, so stellt man zwei Dinge fest: Erstens sind bei den meisten Mühlen der Bohnentrichter, Teile des Korpus und – falls vorhanden – Zubehör oftmals aus Kunststoff. Dies hat zur Folge, dass es häufig zu schnellerem Verschleiss kommt, dass irgendetwas abbricht (wir denken da an die Bohnentrichter von Baratza Sette 270i, bei der uns bei zwei Mühlen die Füße des Bohnentrichters abgebrochen sind). Zweitens gibt es bei vielen Maschinen den so genannten „Totraum“, bei dem beim Mahlvorgang Kaffeemahlgut zwischen den Mahlscheiben bzw. im Korpus hängen bleibt, was dazu führt, dass beim nächsten Mahlvorgang dieses zunächst einmal herausgemahlen werden muss.

Bei der „Zuriga G2“ hat man die Zeichen der Zeit und die Wünsche der Community erkannt und ist bei der Entwicklung einen anderen Weg gegangen. Da wären zuerst die Materialien zu nennen. Bei der Espressomühle wurde komplett auf Kunststoff verzichtet. So besteht der Korpus der „G2“ aus Chromstahl in den Farben Mattschwarz und einer Art Eierschalenfarbe. Der Bohnentrichter, der ein Fassungsvermögen von 250 g hat, ist aus Glas gefertigt und kann abgenommen werden. Der Deckel besteht aus Holz. Das lässt sich „Zuriga“ selbstverständlich auch etwas kosten: So ruft das Unternehmen für die eierschalenfarbene Mühle 970 Euro, für die mattschwarze Version 1070 Euro auf.

Schaut man sich dann mal im Shop von „Zuriga“ um, kann einem schon ein wenig schwindeligen werden! So verlangt das Unternehmen für einen Ersatzdeckel des Bohnentrichters stolze 50 Euro, für den Bohnentrichter selbst sogar 128 Euro, da dieser aus Glas besteht. Andererseits muss bei der Preisgestaltung aber auch gesagt werden, dass „Zuriga“ seine Produkte ausschließlich lokal produziert, anstatt auf Ware aus Fernost zu setzen. So haben sie vom ersten bis zum finalen Moment der Produktion – sowohl bei den Espressomaschinen als auch bei der Espressomühle – alles in der eigenen Hand und können einen hohen Qualitätsstandard garantieren.

Dass die Maschine sehr hochwertig ist, erkennt man dann auch am Gewicht: Stattliche sechs Kilogramm bringt die „Zuriga G2“ auf die Waage. Um die Bohnen gut zu vermahlen, arbeitet der Motor der Espressomühle mit 1200 Umdrehungen pro Minute. So schafft die Mühle rund 10-11 g innerhalb von 10 Sekunden, was absolut ok ist. Bei den Mahlscheiben aus gehärtetem Edelstahl hat „Zuriga“ „nur“ 54 mm Standard-Mahlscheiben eingebaut. Dafür – und hier zeigt sich wieder einmal die Ingenieurskunst der Eidgenossen – wurde der Totraum auf knapp über ein Gramm reduziert! Das ist schon sehr beachtlich für ein Scheibenmahlwerk und verdient unseren Respekt. Dies ist den Entwicklern der Mühle zum einen dadurch gelungen, dass der Abstand der Mahlscheiben zum Rand auf ein absolutes Minimum reduziert wurde und der Weg bis zur Ausgabe des Kaffeemehls sehr kurz ist. Laut „Zuriga“ kann die Maschine auch Filterkaffee produzieren.

 

Die „Zuriga G2“ im Praxistest

Das Erste, das uns im Test auffiel, ist, dass die Mühle zwar etwas lauter, aber nicht übertrieben laut ist. Mit rund 81 Dezibel ist die Maschine im mittleren Bereich angesiedelt. Das Mahlgut kommt - wie bereits erwähnt - ohne Klümpchenbildung heraus. Die stufenlose Einstellung des Mahlgrads funktioniert gut, erfordert aber ein wenig „Einmahlzeit“, bis man den optimalen Punkt gefunden hat. Der Wechsel zwischen verschiedenen Mahlgraden und die Rückkehr zum eigenen Brührezept funktioniert somit ebenfalls gut. So lässt sich die Mühle auch gut als Single Dosing-Mühle nutzen. Neben zwei Mengenprogrammen gibt es einen manuellen Modus. Einfach den Siebträger in die Gabel hängen (bitte festhalten!), den Siebträger gegen den hervorstehenden Knopf drücken und los geht es. Was wir begrüßen, dass die „G2“ kaum elektrostatische Aufladungen hat. Hier muss man nicht – wie bei anderen Mitbewerbern – die Bohnen zuvor mit Wasser benetzen, um die elektrostatische Aufladung zu reduzieren. Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass das Kaffeemehl etwas wärmer ist als bei vergleichbaren Mühlen. Wer jedoch kein Profi ist, dürfte hiermit keine allzu großen Probleme haben. 

Fazit: Die „Zuriga G2“ ist eine optisch sehr ansprechende Mühle, die in den meisten Punkten überzeugt. Der Bohnentrichter aus Glas ist ein absoluter Hingucker. Allerdings muss man auch ein wenig vorsichtig beim Handling sein, damit man ihn nicht aus Versehen runterfallen lässt. Das Mahlgut kommt sehr homogen aus dem Schacht und man kann mit der Mühle gut 9experimentieren. Der einzige, kleinere Kritikpunkt ist, dass das Mahlgut etwas wärmer ist, als bei anderen Mitbewerbern. Das ist allerdings eher für Profis ein Problem, da hier der Geschmack der Bezüge leicht verändert wird. Darüber hinaus habt ihr mit dem Kauf euch für  eine nahezu perfekte Espressomühle entschieden, an der ihr viele Jahre eure Freude haben werdet.

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei der Firma Zuriga für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

D. Stappen

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