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Zuriga E2-S - Kompakte Espressomaschine aus der Schweiz im Test

| Marc Heiland | Kaffeewelten

Zuriga 2ES Bild1Kompakte Espressomaschinen, die nicht allzu viel Strom verbrauchen, schnell aufgeheizt sind, auf überflüssigen Schnickschnack verzichten und dem Nutzer nicht allzu viel abverlangen, sind wohl der Wunsch vieler Kaffeefans. Diesem Wunsch folgt das in Zürich ansässige Unternehmen „Zuriga“ mit seinen beiden Espressomaschinen „Zuriga E2“ und Zuriga E2-S“. Die beiden Maschinen, die komplett in Zürich produziert werden, sind wohl mit die am einfachsten zu bedienenden Maschinen, die wir in den vergangenen Jahren getestet haben. Was der Unterschied zwischen den Modellen ist, wie sie performen und ob wir sie empfehlen können, klären wir im Folgenden.

Kompakter Langstreckenläufer

Espressomaschinen sollten im besten Falle ein Leben lang halten. Wenn sie pfleglich behandelt werden, kommt man locker auf 10-15 Jahre – einige Ersatzteile wie Dichtungen mit eingerechnet. Bei einem Kaufpreis um die 1500-1900 Euro sollte so eine Maschine auch ein echter „Langstreckenläufer“ sein.

Mit der „Zuriga E2-S“ hat der Züricher Hersteller „Zuriga“ eine solche Maschine im Sortiment. Klein, kompakt, sehr gut verarbeitet und für viele Jahre ein Garant für hervorragenden Espresso – so die Theorie. Ob die Maschine viele Jahre durchhält, ohne schlapp zu machen, können wir euch mangels Testzeit zwar nicht verraten. Ob sie hingegen einen exzellenten Espresso machen kann – schon!

Solltet ihr nach diesem Artikel bei „Zuriga“ im Shop vorbeikommen, ist es wichtig, dass ihr auf die Bezeichnung der Maschine achtet. Denn neben der von uns getesteten „E2-S“ gibt es – wie bereits in der Einleitung erwähnt – auch die „Zuriga E2“. Diese verfügt über keine Dampflanze für das Schäumen von Milch. Wem das wichtig ist, der sollte also zum Upgrade greifen!

Hochwertige Materialien, ansonsten sehr schlicht

Wie die bereits von uns getestete Espressomühle „Zuriga G2“, kommt auch die Espressomaschine „Zuriga E2-S“ optisch sehr ansprechend daher, was vor allem an den verbauten Materialien der Maschine liegt. Denn wo andere Maschinenhersteller überwiegend auf Kunststoff setzen, besteht hier fast alles aus hochwertigem Material. Während das Gehäuse aus Chromstahl / eloxiertem Aluminium und der Boiler aus Aluminium mit Titanbeschichtung (!) besteht, wurde der Deckel des Wassertanks aus Nussbaum gefertigt. Der Wassertank selbst besteht – wie bei der „Zuriga G2“ – ebenfalls aus Laborglas. Alles wurde perfekt verarbeitet, sodass nirgendwo scharfe Kanten zu finden sind. Da kann sich manch anderer Maschinenhersteller mindestens zwei Scheiben von abschneiden! Ansprechend für interessierte Käufer ist aber auch, dass „Zuriga“ seine Maschinen komplett in der Schweiz herstellt und nichts aus dem Ausland zukauft. Made in China mag seine guten Seiten haben; dafür ist aber bei diesen Teilen die Haltbarkeit in der Regel nicht so hoch, daher weniger auf top Qualität gesetzt wird. Dass die Maschine von hochwertiger Qualität ist, bemerkt man auch, wenn man sie auf einen Tisch stellt. Fast 10 kg bringt die kleine und kompakte Maschine auf die Waage. Mit den Maßen von 17 x 31 x 23 cm (Breite x Höhe x Tiefe) passt die „Zuriga E2-S“ auf jede noch so kleine Küchenzeile. Dass sich die Maschine eher an Single-Haushalte oder an Kaffee-Liebhaber richtet, die gelegentlich ein bis zwei Espressi genießen wollen, erkennt man schon an der Größe des Wassertanks. Dieser fasst gerade einmal ca. 700 ml. Der winzige Boiler der „E2-S“ besteht – wie gesagt - aus Aluminium, sodass die Espressomaschine binnen weniger als drei Minuten bei einer Endtemperatur von 93 Grad einsatzbereit ist. Leider kann die Temperatur nicht reguliert werden. Apropos Temperatur: Dank der guten Leitfähigkeit des Materials bleibt der Korpus der Maschine lange warm, sodass auch die Espresso-Tassen angenehm vorgewärmt werden können.

Zurück zur „E2-S“: An der Front der Maschine finden wir zwei Tasten, die zum Einschalten und Ausschalten der Maschine sowie zum Starten des Espresso-Bezugs dienen. Ist die Maschine einmal 15 Minuten „arbeitslos“, schaltet sie sich automatisch ab. Richtig gelungen ist der Wechsel vom Espresso- zum Dampfbezug. Einfach die Dampflanze nach vorne schwenken und schon könnt ihr die Milch schäumen. Klappt ihr die Dampflanze hingegen wieder nach hinten, kann (erneut) Espresso bezogen werden. Geniale Lösung!

Neben der Maschine befinden sich im Lieferumfang noch ein 58er-Siebträger mit Griff aus Nussholz sowie ein entsprechender Tamper, der gut in der Hand liegt, ein Espressosieb, ein anschraubbarer 1einer Ausguss, ein 300 ml fassendes Milchkännchen und ein Reinigungslappen. Auch daran erkennt man, dass „Zuriga“ darauf Wert legt, dass die Kundschaft alles hat, was man zum perfekten Espresso benötigt. Einzig Material zum Reinigen der Dusche ist nicht mit dabei. Einziges kleines Manko in der ansonsten makellosen optischen und qualitativen Perfektion dieser Maschine ist, dass die Abtropfschale der „Zuriga E2-S“ aus Kunststoff besteht. Hier hätten wir uns ebenfalls Edelstahl gewünscht, wie beim Gitter der Abtropfschale.

ZurigaE2SBild2Die Performance der „Zuriga E2-S“

Kommen wir zu dem, was euch mit Sicherheit ganz besonders interessiert, nämlich der Beantwortung der Frage, wie die Maschine sich im Praxistest schlägt. Nachdem wir die Maschine angeschaltet, den Tank mit Wasser befüllt und die Maschine durchgespült hatten, dauerte es keine drei Minuten und die Maschine war betriebsbereit. Was die Theorie vorgab, konnten wir in der Praxis bestätigen. Die beiden Lampen leuchten konstant weiß, wenn die Maschine für den Bezug aufgeheizt ist; orange Lampen zeigen beim Umschwenken der Dampflanze, dass die Maschine startbereit ist. Die Extraktion (wir nutzten jedes Mal 16 g) lief wunderbar gleichmäßig, die Vibrationspumpe arbeitete sehr leise. Wo andere Maschinen regelrecht die Familienmitglieder aus dem Bett reißen, schläft man bei der Benutzung der „E2-S“ beruhigt weiter. Die bezogenen Shots überzeugten bei allen Durchgängen durch einen tollen Körper und eine hervorragende Crema, wenn die Rahmenbedingungen (Mahlgrad und Tampen) stimmen. Richtig toll ist auch die Power, welche die Dampflanze mitbringt. Das, was aus dem kleinen Gerät herauskommt, ist eine echte Wucht! Auch wenn es in unserem Video nicht ganz so gut herüberkommt, könnt ihr mit der Kraft der Dampflanze in kleinen und großen Pitchern fantastischen Milchschaum produzieren. Ein kleiner Dämpfer ist dabei allerdings, dass die Stärke des Dampfs nicht verändert werden kann. Während bei anderen Maschinen ein Ventil hier präziser arbeitet, gibt es bei der „Zuriga E2-S“ nur an und aus. Ein weiteres dickes Lob verdient sich die Maschine in puncto Stromverbrauch. Dadurch, dass die kompakte Bauweise, die hochwertigen Materialien und der Einsatz des Boilers perfekt ineinander übergreifen, liegt dieser deutlich unter vergleichbaren Maschinen. Gerade in Zeiten, in denen der Strom immer teurer wird und wir uns immer stärker um den Umweltschutz kümmern müssen, ist „Zuriga“ ihr ein Vorbild, an dem sich viele Mitbewerber orientieren sollten.

Fazit: Mit der „Zuriga E2-S“ erhaltet ihr – in dieser Preisklasse – eine sehr gute, kompakte, leistungsstarke und qualitativ absolut überragende Espressomaschine, die guten Espresso und Milchschaum macht. Für rund 1700 Euro kann man das natürlich erwarten, aber nicht unbedingt in dieser Qualität. Wenn ihr keinen großen Wassertank benötigt bzw. es euch 9keine größeren Umstände bereitet, häufiger Wasser nachzufüllen und die genannten Punkte euch wichtig sind – greift zu! In den kommenden Wochen werden wir die Maschinen nun in den Langzeittest nehmen, um zu schauen, ob die „Zuriga E2-S“ auch auf längere Sicht überzeugt.

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei der Firma „Zuriga“ für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

M. Heiland, D. Stappen

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