Essenza Espresso Modena - das Kraftpaket im Test
Die Essenza „Modena“ ist eine Siebträger-Espressomaschine, die Kaffeeliebhabern das Versprechen von italienischem Kaffeegenuss in den eigenen vier Wänden gibt. Mit ihrem eleganten Design und der hochwertigen Verarbeitung, sowie einer sehr kurzen Aufheizphase und einigen anderen interessanten Features, hebt sie sich in der Welt der Siebträger-Maschinen hervor. Doch wie schlägt sich die Maschine im Alltag? Der Testbericht gibt Aufschluss. Unser Testvideo findet ihr über diesen Link.
Lieferumfang
Wie schon die „Nina“, so wird auch die Essenza „Modena“ in einem schicken Karton verpackt geliefert. Neben der Maschine befindet sich einiges an Zubehör im Lieferumfang. So gibt es einen Siebträger mit doppeltem und einen Siebträger mit einem einfachen Sieb, ein Blindsieb, einen massiven Tamper, eine Reinigungsbürste aus Kunststoff und ein Handbuch – leider aktuell nur in englischer Sprache. Das deutsche Handbuch findet ihr aber online.
Ein Dualboiler mit zeitlosem Design
Die „Modena“ macht optisch einiges her, ist top verarbeitet und klar durchdacht. Auf überflüssigen Schnickschnack wird hier bewusst verzichtet. Mit den Maßen von 37,6 cm x28,6 cm x 46,5 cm (H/B/T) ist die 22 kg wiegende Maschine recht kompakt. Das Gehäuse der Maschine besteht aus hochglanzpoliertem rostfreien Chrom-Edelstahlgehäuse, was sehr schick aussieht, aber extrem anfällig für Fingerabdrücke ist. Auch die Tassenablage und die recht große Abtropfschale sind aus Edelstahl. Die Schale ist nicht magnetisch haftend.
An der Frontseite sehen wir (von links nach rechts) die Dampflanze mit Isolierung, die PID-Steuerung, zwei Manometer, die Heißwasser-Ausgabe (Heißwasser-Rohr) sowie mittig am Gerät die satuierte, also fest eingebaute, E-61-Brühgruppeneinheit. Der automatische Shot Control sorgt für präzise, automatische Shot-Dosierung, die jedes Mal eine gleichbleibende Qualität garantiert. Oben auf der Maschine befinden sich zwei Knöpfe für den Bezug eines einzelnen Espressos oder zweier Espressi, die frei programmierbar sind. So könnt ihr entweder manuell den Espresso beziehen, oder über diese Tasten. Schön, dass uns Essenza hier die Wahl lässt.
Im Innern der Maschine schlummert ein Dualboiler, damit ihr nicht nur parallel Espresso und Milchschaum beziehen könnt, sondern auch ausreichend Dampf erzeugt wird und die Temperatur mit PID-Regelung konstant bleibt.
Der Wassertank kann nach oben hin herausgenommen und gereinigt oder auf Wunsch auch außerhalb der Maschine mit gefiltertem, frischen Wasser befüllt werden. Einen Festwasseranschluss gibt es nicht. Ein großes Plus sehen wir darin, dass bei der „Modena“ (wie auch bei der „Nina“ und der „Raphael“) auf die alte Silikonschlauch-Variante für die Wasserzufuhr verzichtet wurde. Die Maschine zapft sich ihr Wasser sozusagen selbst aus dem knapp 2 Liter fassenden Tank. Schade: Die Maschine zeigt uns optisch nicht an, wenn der Tank zu wenig Wasser führt.
Der Praxistest
Nachdem wir uns ein wenig mit der Maschine vertraut gemacht haben, steht der Praxistest an. Zunächst wird die Maschine über den dafür vorgesehenen Kippschalter angeschaltet. Bereits nach kurzer Zeit fängt das Kesselsystem (Fassungsvermögen 1 Liter Dampfkessel + 500 ml) an, Druck aufzubauen. Das System ist in 5 Minuten betriebsbereit. Die Brühgruppe spülen wir mit einem Leerbezug inklusive eingehängtem Siebträger durch, damit dieser auch richtig heiß und der Temperaturverlust nicht zu groß wird. Das Wasser spritzt recht stark umher. Einmal abwischen, und dann geht es zum Durchpusten der Dampflanze. Beide Siebträger machen mit ihrem Holzgriff eine gute Figur und auch der Edelstahl-Tamper sieht schick aus. Zudem liegt alles gut in der Hand und die Siebträger sind gut ausbalanciert. Schön, dass Essenza auch in puncto Haptik an die Details gedacht haben.
Der Bezug des Espresso funktioniert, nachdem wir uns ein wenig eingearbeitet haben und den Espresso mit unserer Rancilio Stile ordentlich eingestellt hatten, ebenfalls gut. Da wir es hier mit zwei getrennten Wasserkreisläufen zu tun haben, konnten wir, gleichzeitig den Espresso extrahieren und die Milch aufschäumen. Die Dampfkraft ist bei aufgeheizter Maschine gut und für einen Dualboiler angemessen. Mehr braucht es nicht! Da die neuste Generation der Vibrationspumpentechnik verbaut wurde, ist die erzeugte Geräuschkulisse deutlich gesenkt worden. Der Effekt ist tatsächlich erkennbar, sodass wir der „Modena“ bescheinigen können, einer der leisesten Vibrationspumpen am Markt zu sein!
Was uns im Test allerdings nicht so gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass sowohl die Dampflanze als auch das Heißwasser-Rohr nicht gut isoliert sind. Hier muss man aufgrund des kleinen Schutzes wirklich aufpassen, sich nicht die Finger zu verbrennen. Ein „no burn“- oder auch „cool touch“-Rohr wäre gerade bei der Dampflanze sinnvoll.
Espressoqualität
Die wohl wichtigste Frage bei einer Siebträger-Maschine ist, wie gut der Espresso gelingt. Hier kann die Essenza „Modena“ voll überzeugen. Die Maschine erzeugt einen gleichmäßigen Druck und ermöglicht damit eine exzellente Extraktion der Aromen. Das Ergebnis ist ein vollmundiger Espresso mit einer dichten, haselnussbraunen Crema, die auch anspruchsvolle Kaffeekenner begeistern wird. Besonders beeindruckend ist die Konstanz: Auch bei mehrfacher Nutzung hintereinander bleibt die Wassertemperatur und damit auch die Qualität des Espressos stabil.
Dampffunktion und Milchaufschäumen
Ein weiterer Pluspunkt der Essenza „Modena“ ist die leistungsstarke Dampfdüse. Sie erzeugt einen kräftigen und gleichmäßigen Dampf, der das Milchaufschäumen zu einem Vergnügen macht. Egal, ob für Cappuccino, Latte Macchiato oder andere Kaffeespezialitäten – die Maschine liefert samtig-weichen Milchschaum, der sich perfekt mit dem Espresso verbindet und auch gut für Latte Art genutzt werden kann.
Reinigung und Wartung
Die Reinigung der Essenza „Modena“ gestaltet sich unkompliziert. Alle abnehmbaren Teile, wie der Wassertank und die Abtropfschale, sind leicht zugänglich und lassen sich problemlos reinigen. Der Siebträger und die Dampfdüse können schnell gereinigt werden, sodass die Maschine stets einsatzbereit ist. Auch die regelmäßige Entkalkung ist dank der gut durchdachten Konstruktion ohne großen Aufwand möglich.
Fazit: Die Essenza „Modena“ ist mehr als nur eine Siebträger-Espressomaschine – sie verkörpert die perfekte Symbiose aus zeitlosem Design, Präzision und Leidenschaft für den perfekten Espresso. Entwickelt für echte Kaffeeliebhaber, bringt diese Siebträger-Maschine das Café-Erlebnis direkt in eure Küche. Mit hochwertiger Verarbeitung, innovativer Technik und einem zeitlosen, elegantem Design erfüllt die Maschine die höchsten Ansprüche und macht jede Tasse Kaffee zu einem besonderen Moment. Bis auf einige Kleinigkeiten, die aber dem Hersteller bekannt sind und auch behoben werden sollen, gibt es für einen Dualboiler in dieser Klasse nichts zu kritisieren. Daher können wir euch die „Modena“ absolut empfehlen.
Wir bedanken uns bei der Firma Essenza-Espresso für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.
M. Heiland, D. Stappen