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| Marc Heiland | Kaffeewelten

xBloomDas hätte sich Melitta Bentz wohl in ihren kühnsten Träumen nicht ausmalen können. Als sie im Jahr 1908 mit einem Hammer und Nagel einen Messingtopf durchlöchert und das Löschpapier aus den Schulheften ihres Sohnes hineinlegte, um nicht mehr den Kaffeesatz mittrinken zu müssen, hatte sie die Urversion des heutigen Kaffeefilters erfunden.

Dank ihrer Erfindung gab sie den Startschuss für die Firma „Melitta“ und entfachte einen Hype, der bis heute anhält. Unzählige Hersteller, Barista und Fans auf der ganzen Welt haben sich auf vielfache Weise daran versucht, den perfekten „Pour Over“ also den perfekten Filterkaffee zu erschaffen und verleihen dank innovativer Ideen und Systeme dem extrahierten Kaffee neue Geschmacksrichtungen und holen die besten Aromen aus ihm heraus.

Einen ganz besonderen Ansatz verfolgt seit einigen Jahren „xBloom“, die All-in-One-Kaffeemaschine, die über Kickstarter finanziert wurde. Die „xBloom“ automatisiert mit ihrer ausgeklügelten Technik den gesamten Brühprozess von der Bohne bis zur Tasse. Entwickelt wurde die Maschine von ehemaligen Apple-Ingenieuren und bietet euch modernes Design mit fortschrittlicher Technologie, um ein optimales Kaffeeerlebnis zu bieten.

Die „xBloom“ verfügt über ein integriertes Mahlwerk mit 20 automatisch angepassten Mahlgradeinstellungen, einem RFID-Scanner, der die speziellen kompostierbaren „xPods“, die mit ganzen Kaffeebohnen gefüllt sind, ausliest und automatisch entsprechend der Vorgaben den Mahlgrad, die Wassertemperatur und die Brühzeit einstellt, sowie Filtern, die speziell auf die Maschine abgestimmt sind. Dass hier die Nutzerfreundlichkeit ganz oben steht, versteht sich bei Apple-Ingenieuren von selbst. Einfach gestaltete Tasten, ein Brühprozess der knapp drei Minuten dauert und konstante Ergebnisse in der Tasse sind die Standards, welche die „xBloom“ bei jedem Bezug abruft. Preislich liegt die Maschine bei knapp 900 Euro und ist in den USA und Kanada zu erwerben.

Doch halt! Bevor ihr nun denkt: Ich möchte weder so viel Geld für eine Kaffeemaschine ausgeben und schon gar nicht außerhalb der EU bestellen, können wir euch beruhigen. Denn erstens gibt es den Nachfolger, die „xBloom Studio“, die nicht nur preiswerter, sondern auch besser ist. Mehr dazu später. Und zweitens hat die „xBloom Studio“ sogar einen Vertriebspartner in Deutschland gefunden. Den exklusiven Vertrieb hat „Casa Roasters“ aus Würzburg übernommen. Wir durften für euch die „xBloom Studio“ ausführlich testen und berichten, was genau hinter diesem Modell steckt und wie unsere Erfahrungen mit der All-in-One-Kaffeemaschine waren.

Schlicht und stylisch zugleich

Die „xBloom Studio“ verfügt über ein modernes, minimalistisches Design mit einer matten Kunststoffoberfläche und ist in Midnight Black und Moonlight White erhältlich. Optisch macht die Maschine trotz ihres reduzierten Designs einiges her. Das kommt vor allem von der kompakten Bauweise. Denn die „xBloom Studio“ ist nicht in die Breite, sondern in die Höhe gebaut, wodurch sie auch in kleineren Küchen ihren Platz findet.

Die Bedienung

Die Bedienung der Maschine funktioniert über drei Knöpfe oder über die kostenlose App. Die Bedienknöpfe sind für die Mühle, das Brühsystem und die Waage zuständig.

Apropos Brühen: Die „xBloom Studio“ kommt mit drei unterschiedlichen Modi daher: im „Autopilot-Modus“ könnt ihr die „xPods“ nutzen, welche es von „xBloom“ gibt und die ihr mit Kaffee von „Casa Roasters“ und mittels RFID-Rezeptkarten einlesen könnt oder künftig von verschiedene Röstereien die „xPods“ unterstützen, um euch einen xBloomBild2Kaffee zu bieten, der so schmeckt, wie ihn sich die Röster vorgestellt haben. Alles automatisch und autark.

Im „Copilot-Modus“ wird euch ermöglicht, mit dem mitgelieferten „Omni Dripper“ eigene Kaffeebohnen zu verwenden sowie die Anpassung von Rezepten über die „xBloom-App“.

Der dritte Modus ist der „Freesolo-Modus“. Hier könnt ihr alles per Hand einrichten und während des Bezugs verändern.

Hier spielt die „xBloom-App“ ihre Stärken aus. Denn in dieser könnt ihr alle Parameter wie Durchflussrate, Wassertemperatur und Art des Pour-Over-Verfahrens anpassen und euch visuell anzeigen lassen. So kommen sowohl Neulinge als auch Kaffeenerds gleichermaßen auf ihre Kosten.

Beim Mahlwerk der „xBloom Studio“ handelt es sich um ein konisches Mahlwerk aus Edelstahl, welches über 80 Stufen verfügt, um verschiedene Zubereitungsmethoden wie Espresso, Filterkaffee, Coldbrew oder auch Aero Press zu unterstützen. Der antistatische Ionisator minimiert die Gefahr, dass das Kaffeepulver während des Mahlvorgangs herumwirbelt.

Der Brühvorgang

Doch wie funktioniert nun die „xBloom Studio“ in der Praxis? Zuallererst gebt ihr die Bohnen in den dafür vorgesehenen Schacht. Wichtig ist, dass ihr die Bohnen vorher auswiegt, da die Mühle alles auf einmal mahlt. Ist der Wassertank aufgefüllt, könnt ihr dann per App oder über die Knöpfe die Bezugstemperatur und den Mahlgrad selbst festlegen oder – wie bereits erwähnt – ein vorgegebenes oder selbst erstelltes Brührezept nutzen. Mit einem Klick auf den Start-Button geht es los. Der Dripper wird nach links zur Kaffeemühle gefahren, stoppt dort und wird mit dem gemahlenen Kaffee befüllt. Dann wandert der Dripper zur Brühvorrichtung, wo in mehreren Runden das Wasser aufgegossen wird. Um eine perfekte Extraktion zu erzielen, wird das Wasser zunächst in kreisenden Bewegungen zum Blooming ausgegeben. Danach rüttelt die Maschine kurz den Dripper, damit es zu einer gleichmäßigen Benetzung des Kaffeebetts mit Wasser kommt. Weiter geht es mit kreisenden, zentrierten oder wahlweise auch spiralförmigem Aufgießen samt kurzer Pausen zum erneuten Absenken des Kaffeebetts in mehreren Runden. Dabei versucht die „xBloom“ das Pour-Over-Verfahren, welches im Normalfall manuell vorgenommen wird, 1:1 nachzubilden, was ihr erstaunlich gut gelingt. Dies wird auch im Geschmack deutlich. Je nach Mahlgrad bilden sich Säure, Süße oder Körper deutlicher heraus. Insgesamt schafft die Maschine ein sehr facettenreiche Ausbildung unterschiedlicher Aromen herauszuarbeiten. Besser kann man es per Hand kaum machen.

Fazit: Mit der „xBloom“ bietet uns „Casa Roasters“ auch in Deutschland die Möglichkeit, eine der besten auf dem Markt befindlichen Maschinen daheim zu nutzen, mit der wir hervorragenden Filterkaffee und andere Zubereitungsmethoden für unseren Kaffee vollautomatisch zubereiten lassen können. Dass die Maschine sogar 9Kaffeemehl in Espresso-Qualität zubereitet, ist ein weiterer Punkt, der sie von der Masse abhebt.

Wollte ihr die Maschine in Aktion sehen? Dann schaut bei unserem YouTube-Kanal „Der Kaffeelehrer“ vorbei. Dort stellen wir sie euch ausführlich vor.

Wir bedanken uns bei „Casa Roasters“ aus Würzburg für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

M. Heiland, D. Stappen

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