iKoffy GoBrew - Smart Coffee Brewing Cup und Zubehör im Test
Du willst deinen Lieblingskaffee überall genießen und in wenigen Minuten frisch zubereiten, hast aber keine Lust (oder keinen Platz) dein gesamtes Filterkaffee-Equipment mitzunehmen? Dann haben wir für dich genau das Richtige: Den „iKoffy GoBrew“, den „weltweit ersten tragbaren, intelligenten Kaffeezubereitungsbecher“, wie es auf der Webseite des Herstellers „iKoffy“ nachzulesen ist. Wir haben das über Kickstarter finanzierte Produkt einmal genauer unter die Lupe genommen und berichten im Folgenden von unseren Erfahrungen mit dem praktischen Filterkaffee-Zubereitungstool.
Was steckt dahinter?
Der „iKoffy GoBrew“ ist auf den ersten Blick zunächst einmal ein Kaffeebecher, wie es ihn in ganz verschiedenen Varianten und Ausführungen gibt. Von außen wirkt er recht unscheinbar. Er besteht aus einem doppelwandigen System mit Keramikinlay. Der Boden ist abgerundet. Der Hersteller gibt hierzu an, dass „die konische Form das Wirbeln beschleunigt und sorgt so für eine bessere Geschmacksfreisetzung“. Gemeint ist, dass sich die Aromen besser verteilen. Dies passiert bei einem klassischen Filterkaffee, wenn ihr nach dem Brühvorgang die Kaffeekanne schwenkt. Der Silikondeckel ist gut verarbeitet, sodass der Kaffee auch im Becher bleibt. Dank der vergrößerten Trinköffnung könnt ihr den Kaffee ohne Probleme auch mit dem Silikondeckel darauf trinken. Was jedoch ein Nachteil ist: Nach dem Brühvorgang im Becher kühlt der Kaffee relativ schnell ab. Hier wird dieser Aspekt positiv hervorgehoben, damit der Geschmack optimal ist. Wenn ihr den Kaffee jedoch lieber bei einer eigentlich optimalen Temperatur von 92 °C trinken oder länger warm genießen möchtet, ist die Isolierfähigkeit des Bechers nicht tadellos. Denn bereits nach zweieinhalb Stunden hatten wir gerade einmal 60 °C gemessen.
Was allerdings wirklich gut ist, das ist die integrierte Bluetooth-Waage, welche das eigentliche Feature des „iKoffy GoBrew“ ist. Die sehr präzise Waage (0,1 g bis 999 g) misst reaktionsschnell und ohne erkennbare Zeitverzögerung nicht nur die Kaffeebohnen bzw. den gemahlenen Kaffee, sondern auch Wasser und Milch, um eure Brührezepte perfekt reproduzierbar zu machen.
Eines vorweg: Der „iKoffy GoBrew“ ist nicht gerade preiswert. Der Becher selbst schlägt mit knapp über 100 Dollar zu Buche. Hinzu kommt ein Filterhalter aus Metall (knapp 20 Dollar), der ein bisschen wackelig ist und ein Satz Filter (Hario 01), der allerdings die handelsüblichen 10 Euro kostet. Wer eine formschöne und praktische Schwanenhalskanne zum Gießen des Wassers sucht, kann hier für knapp 26 Dollar ein Modell mit Ledermanschette erwerben. Das Fassungsvermögen des Gooseneck liegt bei 350 ml. Insgesamt ein wirklich schöner und kleiner wirkender Wasserkocher. Achtung: Den Wasserkocher könnt ihr nicht mit Induktionsherden nutzen. Bitte achtetet auf diesen Hinweis! Ebenfalls empfehlen können wir euch für unterwegs, aber auch für zu Hause, den praktischen Bohnenbehälter (Fresh Guard). Dieser hält nicht nur die Bohnen bis zu 30 Tagen frisch - er ist auch mit einem einzigen Druck auf den Deckel - luftdicht verschließbar.
Die App und unser Praxistest
Wie bereits erwähnt, ist das Besondere beim „iKoffy GoBrew“ die Verbindung des Kaffeebechers mit der kostenlosen App, die euch Schritt für Schritt durch den Brühvorgang führt. Dabei könnt ihr euch am vorgegebenen Brührezept orientieren oder die Parameter für Wassertemperatur, Brühzeit, Mahlgrad oder auch Blooming selbst festlegen. Um loslegen zu können, benötigt ihr neben der App nur noch eure Lieblingsbohnen, die ihr – sofern ihr unterwegs seid – in einer Handmühle oder daheim in einer elektrischen Mühle mahlt. Danach verbindet ihr die App mit dem Kaffeebecher und tariert die Waage. Wie beim Filterkaffee, den ihr beispielsweise mit dem Hario V60 aufbrüht, legt ihr den Filter in die Filterhalterung, spült den Filter einmal mit Wasser durch und gebt das Pulver in den Filter. Die App registriert dies und schon könnt ihr mit dem Aufgießen beginnen. Die erste Runde dient zum Blooming, also dem Aufquellen des Kaffeepulvers, damit das CO₂ entweichen kann. Hier solltet ihr schauen, dass ihr bei etwa 30 Sekunden rauskommt, je nachdem, wie frisch der Kaffee ist. Danach gießt ihr weiter in kreisenden Bewegungen, bis ihr das Ziel von rund 225 ml erreicht habt. Ihr könnt natürlich auch in mehreren Runden aufgießen. Die Waage registriert dabei sehr genau, wie viel Wasser bereits aufgegossen wurde und stellt dies in Echtzeit in der App dar.
Das Resultat konnte uns im Test überzeugen und – egal ob wir selbst die Parameter festgelegt hatten oder das vorgegebene Rezept nutzten – war das Ergebnis sehr gut reproduzierbar.
Fazit: Der „iKoffy GoBrew“ ist vor allem für Anfänger eine tolle Alternative zum klassischen V60-Aufguss, da er euch hilft, ein tolles Ergebnis zu erzielen. Auch Profis dürften hier dank der verschiedenen frei konfigurierbaren Parameter ihren Gefallen finden. Zwei Aspekte solltet ihr dennoch im Auge behalten: Das System ist nicht gerade ein Schnäppchen und kann aktuell nur importiert werden. Außerdem hätten wir uns gewünscht, dass der aufgebrühte Kaffee noch länger warm hält.
Wir bedanken und bei iKoffy für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.
D. Stappen