Zum Hauptinhalt springen
| Marc Heiland | Kaffeewelten

DeLonghiPrimadonnaAromaticBild1In der italienischen Oper wird die weibliche Hauptfigur, die zugleich der wichtigste Gesangspart ist, als die „PrimaDonna“ bezeichnet. Sie steht im Mittelpunkt und strahlt mit ihrer Stimme, ihrem Charakter und ihrem Glanz. Möglicherweise haben die Kreativen bei „De'Longhi“ an diese Opernrolle gedacht, als sie ihren Premium-Kaffeevollautomat, die „PrimaDonna Soul“ vor einigen Jahren entwickelten. Nun haben sie der „Soul“ eine weitere „PrimaDonna“ mit dem Namenszusatz „Aromatic“ an die Seite gestellt, die sich gezielt an anspruchsvolle Kaffeegenießer richtet. Mit ihrem modernen Design, der sogenannten Bean Adapt Technology und einer Vielzahl individuell anpassbarer Getränkeoptionen verspricht sie, Kaffeegenuss auf höchstem Niveau zu bieten. Doch hält sie auch, was sie verspricht? Wir haben den Vollautomaten im Alltag getestet.

Design & Verarbeitung

Die „PrimaDonna Aromatic“ macht optisch einiges her. Statt einem schwarzen Plastikkorpus setzt „De'Longhi“ hier auf eine Kombination aus gebürstetem Edelstahl, schwarzem Hochglanz-Kunststoff und klaren Linien, wodurch sie edel und modern wirkt. Das Gerät ist mit 262 mm Breite, 463 mm Tiefe und 407 mm Höhe relativ groß, was man bei der Ausstattung aber auch erwarten kann. Mit ca. 13 kg bringt die Maschine ein durchaus stattliches Gewicht auf die Waage.

Die Verarbeitung der „PrimaDonna Aromatic“ ist durchweg hochwertig: Alle Klappen, der 500 g fassende Bohnenbehälter und das Milchsystem sitzen passgenau und wirken langlebig. Das 5 Zoll (ca. 13 cm) große Touch-Farbdisplay ist angenehm hell, reagiert prompt auf Eingaben und wirkt wie ein moderner Tablet-Bildschirm – sehr benutzerfreundlich.

Bedienung & Funktionen

Die „PrimaDonna Aromatic“ ist ein echter Allrounder: Mit 30 voreingestellten heißen und kalten Getränken bietet sie mehr, als manch anderer Mitbewerber auf dem Markt. So könnt ihr bei den kalten Milchgetränken zwischen Cold Americano, kalter Kaffee, kalter Espresso, Cold Brew, Cold Brew to Mix, eine Kanne Cold Brew, bei den heißen Kaffeegetränken Espresso, Espresso Lungo, Kaffee, Doppio+, eine Kanne Kaffee, Long Black, Americano, einen Verlängerten und Filter style sowie bei den heißen Milchgetränken zwischen Cappuccino, Latte Macchiato, Cappuccino+, Cappuccino Mix, heiße Milch, Caffè Latte, Flat White, Cortado, Espresso Macchiato, Galão, Café au Lait und Café con Leche, sowie eine Heißwasser- und Tee-Funktion wählen. Die Kaffees werden in den meisten Fällen auch mit dem richtigen Mengenverhältnis bzw. der richtigen Reihenfolge ausgegeben. Hier hat man bei „De'Longhi“ auf die entsprechenden Rezeptvorgaben der Originale geachtet. Und wem das alles noch nicht reicht, der kann manuell die Menge an Milch, Wasser und Kaffeepulver per Hand an der Maschine oder über die ansprechend gestaltete, kostenlose App verändern. Die „Cold Extraktion“-Funktion für den Cold Brew hat uns überzeugt. Hier wird zunächst nur leicht temperiertes Wasser genutzt, das in langsamen Schritten über den Kaffeepuck tropft, um so einen echten Cold Brew bestmöglich zu imitieren. Das Ergebnis kann sich für einen Kaffeevollautomaten durchaus sehen bzw. schmecken lassen. Für das Aufbrühen des Cold Brew haben wir eine Zubereitungszeit von drei Minuten gemessen, während ein normaler Cappuccino rund eine Minute in Anspruch nimmt.

Für die Zubereitung der Kaltgetränke könnt ihr Eiswürfel aus der beiliegenden Form nutzen. Solltet ihr kalten Milchschaum haben wollen, raten wir euch zur größeren Version der Maschine, da hier ein entsprechendes Milchsystem mitgeliefert wird. Der Milchschaum ist temperaturstabil, feinporig und cremig. Das LatteCrema-System lässt sich leicht DeLonghiPrimadonnaAromaticBild2anpassen und produziert konstante Ergebnisse – egal ob Kuhmilch oder pflanzliche Alternativen (z. B. Hafermilch).

Da in den meisten Haushalten unterschiedliche Getränke mit verschiedenen Stärken bevorzugt werden, habt ihr bei der Maschine die Möglichkeit, vier Benutzerprofile anzulegen, die ihr dann individuell programmieren könnt, um so mit einem Knopfdruck euer Lieblingsgetränk aufzurufen.

Die „Bean Adapt Technology“

Wie ihr es schon von anderen „De'Longhi“-Kaffeevollautomaten her kennt, verfügt auch die „PrimaDonna Aromatic“ über die hauseigene „Bean Adapt Technology“. Über ein paar Fragen zu euren Kaffeevorlieben kann das System die eingegebenen Bohnensorten analysieren und den Mahlgrad, die Brühdauer und Brühtemperatur automatisch an euren Geschmack anpassen. Dadurch müsst ihr euch um nichts mehr kümmern. Das Ergebnis ist durchweg beeindruckend für einen Kaffeevollautomaten. Ich weiß, dass ich mich wiederhole. Aber wir müssen nun einmal immer noch die eingesetzte Technologie zugrunde legen. Natürlich könnt ihr aus euren Kaffeebohnen mit einer Siebträgermaschine noch mehr herausholen und für die rund 1600 – 1800 Euro, die „De'Longhi“ für die „PrimaDonna Aromatic“ abruft, gibt es auch schon gute Siebträgermaschinen. Doch für alldiejenigen, die sich nicht mit der Technik hinter Siebträgermaschinen auseinandersetzen wollen, nicht die Zeit und Ruhe haben, keine zusätzliche Espressomaschine kaufen wollen oder es einfach mit einem Knopfdruck besonders bequem haben möchten, ist die „PrimaDonna Aromatic“ eine tolle Alternative, die wirklich erstklassige Geschmacksergebnisse erzielt und mit immer gleichem Pumpendruck, mit konstanter Temperatur und Brühzeit reproduzierbare Rezepte liefert. Einzige und wichtigste Voraussetzung hierfür sind natürlich gute Kaffeebohnen! Denn zaubern kann auch dieser Kaffeevollautomat nicht.

Womit allerdings alle Kaffeevollautomaten ihre Schwierigkeiten haben, ist die perfekte Trinktemperatur. Diese sollte normalerweise bei 88-93° C liegen, um eine bestmögliche Extraktion zu erreichen und auch eine konstante Temperaturkurve hinbekommen. Selbst auf der höchsten der einstellbaren Temperaturen schafft es kein Vollautomat, dies zu garantieren. Da aber die meisten von euch, die sich diese Art der Kaffeezubereitung zulegen werden, ihren Kaffee in der Regel sowieso ein paar Grad kühler (oder beim Filterkaffee im schlimmsten Fall viel zu heiß) trinken, ist dieser Temperaturverlust im absolut tolerierbaren Bereich.

Die App

Wie bereits erwähnt, könnt ihr eure Maschine auch mit der „De'Longhi Coffee Lounge“-App verbinden. Hier werdet ihr mit eurem Namen und einem der Tageszeit entsprechendem Spruch begrüßt. Unter dem Punkt „Meine Kaffeereise“ zeigt euch die App, wie viele Kaffees ihr in der aktuellen Woche zubereitet habt, vergleicht dies mit der Vorwoche und gibt euch an, welche Getränke ihr dabei am häufigsten zubereitet habt. Ebenfalls könnt ihr aus der App heraus eure Maschine – sofern sie sich im Standby-Modus befindet – anschalten und eurer Getränk zubereiten. Wer das vom Bett aus machen will, sollte am Vorabend nicht vergessen, das entsprechende Glas drunter zustellen. Bei Milch raten wir ab, das System bereits abends anzustecken, da Milch bis zum Verzehr kühl gehalten werden muss.

Ebenfalls in der App könnt ihr den Maschinenstatus einsehen. Hier wird euch angezeigt, wann die Entkalkung der Maschine erforderlich ist, wann es an der Zeit ist, den Wasserfilter auszutauschen, ob der Kaffeesatzbehälter entleert werden muss und wie der Reinigungszustand der Maschine ist. Last but not least bietet euch die App die Möglichkeit, Rezepte anzupassen und schlägt euch verschiedene Getränkerezepte (auch mit Alkohol) vor. Als Basis dient hier beispielsweise „Cold Brew To Mix“.

DeLonghiPrimadonnaAromaticBild3Reinigung & Wartung

Ein klares Plus: Die „PrimaDonna Aromatic“denkt mit. Das Gerät gibt klare Anweisungen zur Reinigung, von der automatischen Spülung der Milchleitungen bis hin zur Entkalkung. Einige Teile können auch in die Spülmaschine gegeben werden, wie der Milchbehälter, die Tropfschale oder der Tresterbehälter, welcher die Pucks auffängt. Die Brüheinheit dieser Maschine ist entnehmbar und damit gut zu reinigen, sollte aber auch von Zeit zu Zeit nachgefettet werden, damit ihr lange Zeit etwas von der Maschine habt. Allerdings gehört die Brühgruppe nicht in die Spülmaschine!

Wie immer ist wichtig: Alles funktioniert weitgehend automatisiert, dennoch bleibt ein regelmäßiger Reinigungsaufwand – wie bei jedem Vollautomaten – nicht aus, damit sich kein Schimmel in der Maschine bildet.

Stromverbrauch & Lautstärke

Im Betrieb zeigt sich die Maschine angenehm leise. Sowohl Mahlwerk als auch Pumpe sind gut gedämmt. Der Energiesparmodus und die abschaltbare Beleuchtung helfen beim Stromsparen. Auch die Einschalt- und Abschaltzeiten lassen sich individuell programmieren.

Fazit: Mit der „PrimaDonna Aromatic“ hat „De'Longhi“ eine hervorragende Maschine im Premiumsektor auf den Markt gebracht, die uns in vielen Punkten an die „Eletta Explore“ erinnert. Optisch macht der Kaffeevollautomat in jeder Küche eine tolle Figur. In puncto Verarbeitungsqualität kann die Maschine ebenfalls überzeugen und dank der „Bean Adapt Technology“ liefert die „PrimaDonna Aromatic“ eine überdurchschnittlich gute Tassenqualität – insbesondere bei Espresso und Cappuccino. Der Kaffee ist aromatisch, vollmundig und wird mit einer feinen, stabilen Crema serviert. Die automatische Anpassung an die Bohnensorte funktioniert in der Praxis überraschend gut. Somit 9können wir euch den Kaffeevollautomaten absolut empfehlen. Wer gerne seine Bohnen häufiger wechselt, für den bietet euch „De'Longhi“ übrigens mit der „Rivelia“ einen Kaffeevollautomaten mit abnehmbarem Bohnenbehälter. Unseren Test der „Rivelia“ findet ihr hier.

Wir bedanken uns bei „De'Longhi“ für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

Text: D. Stappen, Fotos: © „De'Longhi“.

Impressum - Datenschutz

Copyright 2016 © Inn-Joy.de All Rights Reserved. 

Joomla! © name is used under a limited license from Open Source Matters in the United States and other countries.