Skip to main content

inn-joy @ "Geschlossene Gesellschaft - Das verrückte Labyrinth" - Escape Room Duisburg

| Marc Heiland | Navigation

GeschlosseneGesellschaftIn den vergangenen Monaten haben wir weit über ein Dutzend Escape Räume in NRW für euch getestet. Wir waren Detektive, Menschenschleuser, Zauberlehrlinge, Zocker, Diamantenräuber, Forscher und Archäologen. Doch noch nie waren wir Teil eines „verrückten“ Labyrinths, wie es die „Geschlossene Gesellschaft“ in Duisburg uns und euch ermöglicht. Denn hier steht der weltweit einzige Escape Room, der sich thematisch an dem bekannten und beliebten Brettspiel „Das verrückte Labyrinth“ orientiert. Ob die Umsetzung des Brettspiels gelungen ist und ob wir Spaß beim Rätseln hatten, verraten wir euch im Folgenden.

Ein paar Rätsel und kein Labyrinth

Die „Realumsetzung“ des Brettspiels „Das verrückte Labyrinth“ befindet sich in Duisburg am wunderschönen Innenhafen, der sich in den vergangenen Jahren vom Industriestandort zur „Event- und Flaniermeile“ gemausert hat. Die Anreise mit dem Auto ist recht einfach und die Straße, in der sich die „Geschlossene Gesellschaft“ befindet, verfügt in der Regel auch über ausreichend Parkplätze. Da sich im selben Haus das „Explorado Kindermuseum“ befindet, sind fußläufig weitere Parkplätze vorhanden.

Prinzipiell ist die Nutzung der Räume im selben Haus wie das Museum wirtschaftlich natürlich sinnvoll. Doch da es derart laut im Museum war, sind wir diverse Male aus der Immersion hinauskatapultiert worden. 

Die Räumlichkeiten sind von außen nicht zu übersehen, da an der Front des Hauses die berühmten Figuren des Brettspiels bereits von Weitem zu erkennen sind. Die Escape Räume befinden sich in der zweiten Etage des Gebäudes. Der Empfangsbereich ist recht schlicht mit einer Theke und einem Kühlschrank eingerichtet. Dann unsere erste Überraschung: Die Spielleiterin begrüßt uns nur semi-motiviert und der Schlabberlook erinnert eher daran, von einer gerade aufgestandenen Studentin begrüßt zu werden, als von einer professionellen und motivierten Spielleiterin, die ihren Job mit Herzblut füllt. Versteht mich bitte nicht falsch: Wenn ich einen Veranstalter besuche, erwarte ich keine Abendgarderobe. Aber das Aussehen spiegelt stets die innere Einstellung wider! Und das sollte man auch im Folgenden merken.

Denn die Geschichte um den Geist, der alles in Unordnung gebracht hat, mag für jüngere Spieler ok sein. Aber so unmotiviert, wie die wenigen Einführungssätze vorgetragen wurden, hätte sich unsere Spielleiterin diese auch gleich sparen (und uns ersparen) können. Dann kamen wir in den ersten Teilraum. Dort war ein Zettel mehr oder minder lieblos zwischen Spiegel gequetscht. Ein erster Hinweis. Leider hatten die aufwändig dekorierten Spiegel keinerlei Nutzen und einen Bezug zum Spiel sucht man ebenfalls vergeblich. Weiter ging es in den nächsten, sehr schlicht und karg eingerichteten Raum, der absolut keine Immersion bot. Wenngleich die beliebten Figuren des Labyrinths überall an den Wänden zu Dekorationszwecken zu finden waren, so boten die meisten von ihnen kaum Mehrwert. Und was das Ganze mit einem Labyrinth zu tun haben soll, wenn man lediglich von einem Raum in den nächsten geht, erschloss sich keinem von uns.

Der zweite Teilraum bot ein Sudoku-Rätsel. Prinzipiell nicht sonderlich schlimm, wenn man es kann! Doch noch immer gibt es viele Besucher, die keinerlei Kenntnisse oder Interesse an Sudoku haben und so mit dem Rätsel überfordert sein werden. Hier hätte eine kleine Anleitung Sinn gemacht. Der nachfolgende Teil des Rätsels war ebenso unverständlich. Hier sollten mittels Lichtern Zahlen zugeordnet werden. Aber die Platzierung der Lichter war recht ungenau gestaltet, sodass auch dieses Rätsel nicht sonderlich motivierend war. Überhaupt war es schade, dass sich die Entwickler nur wenig Mühe beim Gestalten der Räume gegeben haben. Natürlich konnten sie nichts dazu, dass eine Gruppe am Tag zuvor versucht hatte, einige Rätsel mit Gewalt zu lösen. Dennoch sahen selbst die funktionierenden Objekte im Raum teilweise in Mitleidenschaft gezogen aus. Was mir persönlich den Spaß am Escape Room genommen hat, war dann allerdings die Tatsache, dass in wirklich jedem der Teilräume mathematische Rätsel untergebracht haben. Hallo, liebe Verantwortliche? Schon mal was von kreativer Abwechslung gehört? Warum sollten Kinder mit ihren Eltern den Raum besuchen, wenn es permanent Matherätsel zu lösen gilt? Sind wir hier bei einer Mathe-Olympiade? Auch eine angeblich „lustig“ gemeinte Denksportaufgabe entpuppte sich als wenig unterhaltsam.

Fazit: Selten waren wir derart enttäuscht von einem Escape Room. Hier stimmte kaum etwas. Das beginnt bei der unmotivierten Spielleiterin, die uns in einem recht unangemessenen Schlabberlook begrüßte, kaum Spaß an ihrem Job zu haben schien und absolut beiläufig eine „Ministory“ runterratterte. Die Ausstattung der einzelnen Teilräume ist extrem minimalistisch. Außer der Tatsache, dass an den Wänden die Figuren des „Verrückten Labyrinths“ zu finden sind, hat das Ganze nicht viel mit dem Brettspiel zu tun. Die Rätsel sind für Kinder viel zu schwer und für Personen, die nichts mit Mathematik am Hut haben, extrem demotivierend. Denn in JEDEM Raumbereich waren mathematische Rätsel zu lösen. Teilweise waren die Rätsel schwer nachzuvollziehen oder unlogisch und die Elemente im Raum abgegriffen. Dass eine Gruppe vorab mit Gewalt an die „Kulisse“ ging, ist natürlich nicht die Schuld der Verantwortlichen. Zwar haben wir den Raum innerhalb der vorgegebenen Zeit gelöst, doch wollte sich nicht einmal beim Entkommen (Spiel-)Freude einstellen. Enttäuschend ist auch die Tatsache, dass Kinder (ab 10 bzw. in Begleitung von Erwachsenen teilnehmen können) hier kaum miträtseln können und schnell die Freude am Rätseln verlieren.

Zusammensetzung der Gesamtbewertung:

Immersion / Atmosphäre: 4 von 10

Story: 4

Rätsel: 6

5Hilfestellungen: 5 (Spielleiterin 2)

Ausstattung des Raumes: 5

Spielspaß: 4

Die inn-joy Redaktion vergibt 4 von 10 Punkten.

 

M. Heiland

Impressum - Datenschutz

Copyright 2016 © Inn-Joy.de All Rights Reserved. 

Joomla! © name is used under a limited license from Open Source Matters in the United States and other countries.