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| Marc Heiland | Navigation

DachbodenIm Rahmen unserer diesjährigen Escape-Room-Tour haben wir es endlich geschafft, den vielfach ausgezeichneten Anbieter „Nexus Exit“ im schönen Gelnhausen in Hessen zu besuchen. Dort haben wir insgesamt drei Räume gespielt. Die allesamt selbst entwickelten und gebauten Räume stammen aus der kreativen Feder von Lex Lüpke, einer der bekanntesten Gesichter der Szene. Lex hat in den vergangenen Jahren schon viele Ideen für Escape-Räume entwickelt und für andere Anbieter umgesetzt. Gemeinsam mit Christian Ley führt er seit einigen Jahren „Nexus Exit“ in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Gelnhausen.

Dass die beiden gemeinsam mit ihrem Team sehr viel Wert auf Authentizität und Immersion legen, bemerkten wir schon beim Betreten des Foyers. Dort wuselten verschiedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch die Gegend, die stilecht in weißen Kitteln mit Namensschild untereinander beratschlagten, auf „Vorfälle“ in der Einrichtung eingingen und sich mit den Teams unterhielten. Dieses wuselig-quirlige Durcheinander holte uns sofort ab und zog uns in das übergreifende und die Storys allesamt miteinander verbindende Element der Zeitreisen hinein.

Dies setzte sich auch bei den Einführungen in die Geschichte des „Nexus“ und die einzelnen Missionsbriefings fort. Wie in einem kleinen Kino saßen wir auf gemütlichen Sofas und lauschten den Worten unserer Gamemaster. Von diesem Raum ging es dann in den zentralen Hub von „Nexus Exit“, einer Zeitmaschine, mit der uns die KI Alpha in die jeweilige Epoche brachte.

Fans von PC- und Videospielen kommen dank zahlreicher kleinerer Anspielungen auf Spiele wie „Portal“, „Command & Conquer“ und Co. voll auf ihre Kosten. Besonders begeistern kann hier Alpha, die eine perfekte „Schwester“ von „GladOS“ aus den „Half Life“-Spielen ist und genauso zynisch das Geschehen kommentiert. Einfach top!

Unser erster Raum war „Mord auf dem Dachboden“.

Hier dreht sich alles um den irren Nervenarzt, Dr. Winter, der 13 junge Frauen auf seinem Dachboden ermordet hat, die für ihn als Hausmädchen arbeiteten. Nun sollen wir in die 1920er-Jahre reisen, um auf eben jenem Dachboden die Tatwaffe sicherzustellen, mit der er Arzt sein allererstes Opfer ermordet hatte, um den Mord an den 12 anderen Frauen zu verhindern. Da der Arzt für eine Stunde außer Haus ist, nutzten wir die Zeit, um uns auf dem Dachboden umzuschauen und erlebten eine extrem immersive Geschichte in einem äußerst detailverliebten und stimmigen Szenario. Der schummerig beleuchtete Dachboden, bestehend aus echten Ziegelsteinen, alten Holzdielen und „echtem“ Interieur ließ uns vergessen, dass wir uns hier in einem Raum und nicht auf einem echten Dachboden befanden. Sogar auf kleinste Details wie Staub auf den einzelnen Objekten, mit entsprechender Patina versehenen Oberflächen und anderem mehr wurde bei der Umsetzung der Raumgestaltung geachtet. Dazu kam eine tolle Soundkulisse, die zwar verhalten, aber stimmig eingesetzt wurde.

Der Druck auf uns als Gruppe wurde gegen Ende durch einen inszenatorischen Kniff erhöht, der sogar Hinweise für das finale Rätsel mit sich brachte. Die Rätsel ordneten sich während der gesamten Stunde der Story sehr gut unter und waren allesamt logisch und nachvollziehbar. Insgesamt ist der Raum streng linear aufgebaut, was hier auch eine gelungene Hilfestellung bietet. Die Rätsel selbst sind recht klassisch und bieten Logik-Kombinations und Schlüssel-Schloss-Aufgaben.

Wer von diesem grandiosen Abenteuer noch mehr erleben will, kann die Fortsetzung „Mord auf dem Dachboden – Teil 2“ spielen. Hierbei handelt es sich um dasselbe Setting, jedoch mit anderen Rätseln und Anordnung.

Zum Schluss möchten wir noch unserer Gamemasterin ein extra großes Lob aussprechen. Sie war nicht nur souverän in der Organisation, sondern auch in ihrer Rolle als Teil der Zeitreise absolut überzeugend. Ihr schauspielerisches Talent sowie das „in der Rolle bleiben“ von der Begrüßung und das Briefing bis hin zum Finale sind auf hohem Niveau und gehören mit zum Besten, was wir in den vergangenen Jahren erlebt haben. Auch die Kommunikation über ein Walkie-Talkie – thematisch wurde klar und deutlich ohne Probleme umgesetzt. Tipps und Hilfestellungen wurden von ihr selbst gegeben, ohne, dass wir auch nur einmal das Gefühl hatten, dass sie sich hier unpassend eingeschaltet hatte. Eine tolle Leistung.

Fazit: Nicht umsonst wird in den verschiedenen Foren „Mord auf dem Dachboden – Teil 1“ in den höchsten Tönen gelobt und mit zu den besten Räumen in ganz Deutschland gezählt. Hier stimmt nahezu alles: Das Setting ist stimmig bis ins kleinste Detail. Die Atmosphäre ist dicht, die Soundkulisse wurde passend gewählt und die Spielleiterin hat einen großartigen Job gemacht, wodurch wir uns als Teil des Spiels fühlten. Einzig bei den Rätseln könnten es einige Schlösser weniger sein. Dass man hier nicht so stark auf moderne Rätsel setzt, ist ganz klar der zeitlichen Einordnung des Settings geschuldet.

Unsere Bewertung:

Immersion: 10/10

Rätseldesign: 8/10

Spielleiter: 10/10

Story: 9/10

Gesamteindruck: 9,2 von 10

Wir bedanken uns bei der Spielleiterin und dem Team von „Nexus Exit“ für die freundliche Unterstützung.

Bild: (c) Nexus-Exit, Text: M. Heiland 

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