inn-joy @ Die Akte Marie Katharina | Nexus Exit Gelnhausen
Dank euch sitzt Dr. Winter hinter Gittern. Vor seiner Festnahme hat er die Seele seines Opfers mittels okkulten Ritualen an den Dachboden gebunden. Nun wird ihr Geist für immer auf dem Dachboden festsitzen. Das müssen wir verhindern! Und deswegen, werte Zeitreiseagenten, schicken wir euch nun ein weiteres Mal mittels unseres Zeitreiseportales auf den Dachboden von Dr. Winter. Eure Aufgabe: Brecht den Bann des verrückten Doktors betretet die 5. Dimension und befreit den Geist von Marie Katharina. Doch Vorsicht: Nichts ist, wie es scheint! Macht euch für ein paranormales Abenteuer der Extraklasse bereit. Wir versprechen euch: Das wird eine ganz besondere Zeitreise!
Nachdem wir bereits vor einigen Wochen bei „Nexus Exit“ in Gelnhausen den Raum „Mord auf dem Dachboden“ gespielt hatten, durften wir jetzt den zweiten Teil „Die Akte Marie Katharina“ spielen. Zwar ist es kein Muss, „Mord auf dem Dachboden“ vorab zu spielen; allerdings sind die beiden Teile eng miteinander verbunden, sodass es sich empfiehlt, beide Teile miteinander verbunden zu spielen, da nach Teil eins auch eine Frage offenbleibt: Was ist mit der Seele von Dr. Winters erstem Opfer?
Der Lösung gehen wir also in diesem Abenteuer nach. Dabei nutzen die Macher des Escape-Raums einen genialen wie einfachen Trick: Statt eines neuen Raumes, werden die einzelnen Elemente des ersten Teiles einfach neu arrangiert und andere Rätsel eingebaut. Was sich vielleicht auf den ersten Blick ein wenig uninspiriert liest, ist in Wirklichkeit absolut klug gewählt. Denn so können die Spielleiter mit wenigen Handgriffen ein ganz neues Szenario im bekannten Design erstellen und sorgen dafür, dass Kenner des ersten Teils sich natürlich sofort heimisch fühlen. Beim Umstellen und Neudekorieren passt man auch inhaltlich einiges an das Ende des Vorgängers an, was ebenfalls gut zur Immersion passt. Aber keine Sorge: Solltet ihr den ersten Part nicht gespielt haben, kommt ihr trotzdem absolut auf eure Kosten.
Die Rätsel selbst folgen einer klaren Stringenz und werden nacheinander gelöst. Die Reihenfolge ist über verschiedene Zettel, die auf einer Leine, die über den großen Schreibtisch als Zentrum des Dachbodens gespannt sind, erkennbar. Auf diese Weise arbeitet ihr euch voran, bis ihr schließlich im Finale die Seele der Anna Katharina von ihrem Bann befreit habt.
Insgesamt sind auch die Rätsel des zweiten Teils gut umgesetzt worden und sind – bis auf ein Rätsel – recht gut zu schaffen. Wir benötigten zwar etwas Hilfe, doch war es uns weitgehend möglich, die Aufgaben als Gruppe gut zu lösen. Hin und wieder standen wir uns ein wenig selbst im Weg, da wir uns zu oft an den ersten Teil erinnerten und versuchten, Lösungen und Teilschauplätze von damals mit Rätseln des zweiten Teils zu verknüpfen. Teilweise dachten wir auch etwas zu kompliziert, was allerdings auch dem geschuldet ist, dass wir in den vergangenen Jahren viele Räume gespielt haben.
Noch ein Wort zum „Rahmen“: Das Spielleiter-Team war wieder bestens aufgelegt, diskutierte miteinander, sodass das Gefühl, Teil eines Forscherteams zu sein, von Minute eins an aufkam und auch das Briefing (samt der KI Alpha) war erneut gelungen.
Unsere Bewertung:
Immersion: 10/10
Rätseldesign: 8/10
Spielleiter: 9/10
Story: 9/10
Gesamteindruck: 9,2 von 10
Wir bedanken uns beim Spielleiter und dem Team von „Nexus Exit“ für die freundliche Unterstützung.
M. Heiland