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Batman - A Telltale Games Series Episode 1 | Review (PS4)

| Marc Heiland | Konsolen

BatmanATelltaleGamesSeriesSpiele im Episodenformat an die Spielergemeinde zu bringen, hat Hochkonjunktur. Vorreiter hierbei ist ganz klar Telltale Games mit seinen Reihen „Game of Thrones“ und „The Walking Dead“. Nun hat man sich die Batman-Lizenz geschnappt und auch hierzu ein Spiel in Episodenformat produziert. Wir haben für euch den ersten Teil von  „Batman – The Telltale Series: Realm Of Shadows“ auf der PS4 gespielt und verraten euch, ob ihr bei diesem interaktiven Comic mehr tun könnt, als hin und wieder ein Knöpfchen zu drücken, oder ob ihr auch beim neusten Abenteuer der Fledermaus nur überwiegend passiver Zuschauer bleibt.

 

Alles zurück auf Anfang

Ach was wurde nicht schon alles an unserem Fledermaushelden herumgedoktert. Gefühlt jedes zweite Studio, das etwas auf sich hält, hat seinen (mehr oder minder produktiven) Senf dazu gegeben. Denn neben den zahlreichen Kinofilmen und TV-Serien und deren Ablegern, sind in den vergangenen Jahrzehnten unzählige Batman-Spiele in den Handel gekommen, die sich alle ein eigenes Bild vom Rächer im Fledermaus-Kostüm gemacht und daraus eine Storyline gebastelt haben. Nun ist also auch Telltale Games mit seiner Version der bekannten Batman-Story an der Reihe.

Wer sich im Batman-Universum auskennt, und auch die bislang erschienenen Kinofilme gesehen hat, dem wird recht schnell auffallen, dass sich die Entwickler an der Trilogie von Christopher Nolan für ihre erste Episode orientiert haben. Dennoch lassen sie sich selbst so viele Freiheiten, dass sie einige neue Ideen mit hinein bringen und einige Aspekte aus einer anderen Facette her erzählen. Im Klartext heißt dies, dass wir uns in den jungen Jahren von Batman / Bruce Wayne befinden, er noch keine Ahnung hat, welch fiese Widersacher in den folgenden Jahren seinen Weg kreuzen werden und – bis auf Catwoman – noch kein Gegner seinen Weg kreuzt. Denn Oswald Cobblepot, der ehemalige Jugendfreund von Batman, ist als heruntergekommener „Ex-Millionärssohn“ noch recht weit vom Pinguin entfernt und auch Harvey Dent bemüht sich um seinen Posten als Bürgermeister. Dafür ist natürlich der Vorreiter gegen Korruption und für Recht und Ordnung, Jim Gordon mit dabei. 

Die Story der ersten Episode hängt sich dann auch an der Wahl von Mr. Dent zum neuen Bürgermeister von Gotham City auf. Er will den korrupten alten Bürgermeister beerben, benötigt für seinen Weg ins Rathaus jedoch die Hilfe von Bruce Wayne. Doch der hat parallel nicht nur mit einem Mafiaboss zu tun, sondern kämpft auch noch mit den Schatten seiner Vergangenheit und um den Ruf seiner Familie. Mehr soll an dieser Stelle jedoch nicht verraten werden.

BatmanATelltaleGamesSeriesBild2Das Spiel selbst ist eine Mischung aus Detektivarbeit und interaktiver Film mit Quick Time Events geworden. In der auf rund zwei Stunden Spielzeit angelegten Episode (gerade wenn es am schönsten wird folgt der Cliffhanger) bleibt ihr – wie bei Telltale Games Episodenspielen gewohnt, leider häufig Zuschauer. Zwar versuchen die Entwickler euch mehrere Entscheidungen per rascher Tasteneingabe anzubieten, doch haben diese auf den Fortgang der Story (zumindest in Episode eins) nahezu keine Auswirkungen. Auch die QTEs sind nicht sonderlich schwierig zu meistern. Dennoch weiß die Story sehr zu unterhalten und man fiebert mit Batman gleich von Beginn an mit. Die Storyschreiber haben wieder einmal gute Arbeit geleistet. Mehr gefallen, als die QTEs, haben uns beim Testen die Detektivarbeiten. Ihr gelangt an einen Tatort, müsst Dinge aufspüren, miteinander kombinieren und erfahrt so mehr über den Ablauf der Tat. Zwar reißen sich die Entwickler auch hier kein Bein aus, platzieren die Detektivarbeit jedoch geschickt in die Handlung und lassen sie nicht allzu ausufernd erscheinen. So hat alles seinen Platz und wirkt wie aus einem Guss. 

Apropos „wie aus einem Guss“: Auch in diesem Spiel gibt es nur deutsche Untertitel und leider auch nicht für jeden gesprochenen Satz. Dennoch kann man die Untertitelung als „gelungen“ bezeichnen, vergleicht man diese mit den anderen Titeln aus der Telltale Games Serie. Viel besser gefallen können die Locations und die Charaktere, die – im wahrsten Wortsinn – sehr gut gezeichnet wurden. Denn Telltale setzt – auch dies ist kein Novum – auf den bewährten Comicstil anstelle von aufwendigem Motion Caputre Verfahren, was natürlich zur DC-Comicwelt von Batman und Co passt. Wer die Comicvorlagen kennt, der wird sich freuen, wie gut die Figuren im Spiel getroffen wurden. Alles in allem trägt das sehr zur gelungenen und dichten Spielatmosphäre bei. 

Fazit: Auch wenn der passive Anteil für euch als Spieler höher ist, als bei „normalen“ Spielen und Episodenspielen anderer Publisher (z.B. bei „Hitman) kann die erste Episode von „Batman – A Telltale Games Series“ weitgehend überzeugen. Dies liegt zum einen daran, dass man stets – wenn auch nur vorgegaukelt – das Gefühl hat, Batmans Schicksal hinge von den eigenen Entscheidungen ab. Zum anderen an der wirklich gelungenen Inszenierung, die die Comicvorlagen exzellent einfängt und eine tolle Geschichte präsentiert. Wir sind jedenfalls sehr gespannt, wie sich das Abenteuer von Batman weiter entwickeln wird und inwieweit Telltale Games sich traut, von den Comicvorlagen abzuweichen. Denn natürlich wissen wir alle, wer hinter den Figuren steckt. Interessant wird vor allem, wie sie hier miteinander und gegeneinander arbeiten werden...

Da es sich hier um eine Episoden-Story handelt, werden wir mit unserer Wertung bis zur letzten Episode warten. Aktuell nach dem ersten Teil würden wir dem Spiel 7-8 Punkte geben.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Telltale für den zur Verfügung gestellten Testcode.

M. Plischka 

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