Eines der erfolgreichsten Runden-Strategiespiele kommt endlich für die Konsolen auf den Markt. Nachdem „XCOM 2“ schon seit langem auf dem PC für Begeisterungsstürme sorgen konnte, hat 2K Games den Titel endlich für die aktuelle Konsolengeneration veröffentlicht. Wir haben uns auf in den Kampf gegen die Aliens gemacht und berichten euch von unseren Erfahrungen mit XCOM 2 auf der Xbox One.

Alles zurück auf Anfang – Die Aliens sind zurück!

Wer sich mit dem Vorgänger „XCOM: Enemy Unknown“ ausgiebig befasst hatte, wird sich zu Beginn des neuen Ablegers verwundert die Augen reiben. Denn wider erwarten haben die Eingreiftrupps die Alien nicht komplett zurück geschlagen, sondern wurden im Gegenteil sogar komplett von den Aliens unterworfen. Durch diesen Twist haben die Entwickler von Firaxis natürlich viel mehr Möglichkeiten und können so den Rachefeldzug vorantreiben.

Und so müsst ihr einmal mehr in die Rolle des Commanders schlüpfen, um den technisch überlegenen Aliens als Chef der XCOM-Einheit den Garaus zu machen und sie ein für alle Mal auszuschalten. Ob dies auch gelingen wird, verraten wir euch natürlich nicht.

Selbst wenn sich die Elitetruppe nun erneut gegen die Alien-Schergen behaupten muss, so hat sich am Spielprinzip grundlegend nichts verändert. Auch in XCOM 2 leitet ihr eine Gruppe, die aus (maximal) sechs unterschiedlichen Charakteren besteht. Dabei geht ihr taktisch vor, nutzt die individuellen Stärken des Trupps aus, überlegt eure Spielzüge gründlich und betrachtet die Spielzüge sowohl aus der Vogel- als auch der Third-Person Perspektive. Da ihr viele Optionen habt, gegen eure Widersacher vorzugehen, bleibt das Planen und Durchführen einzelner Aktionen stets spannend. Das Ganze ist dabei sehr gut inszeniert und macht somit auch beim Zuschauen der von euren Teammitgliedern auszuführenden Spielzüge Laune.

Ein weiterer Aspekt, der für gute Laune sorgt, ist die hervorragend umgesetzte Steuerung. Denn nicht jedes Strategiespiel, das vorab auf dem PC veröffentlicht wurde, funktioniert auch automatisch mit der Konsolensteuerung ohne Probleme. XCOM 2 jedoch gibt sich keinerlei Blöße und läuft in jeder Planungsphase wie aus einem Guss. Dies liegt an der vorbildlichen Anpassung an die Gegebenheiten der Konsolensteuerung und an den zahlreichen Tipps und Tricks, die euch das Spiel mitgibt. Hierdurch werden auch Anfänger nicht unnötig überfordert. Da haben die Entwickler mitgedacht!

Verbessert wurde auch die nun sich zu den Missionen hin bewegende Basis, in der ihr alles managen könnt, um neue Items zu erforschen, Soldaten zu befördern und zu verbessern und eure Mitarbeiter zu unterstützen. Über die Basiskarte gelangt ihr in Windeseile von einem Punkt zum nächsten bzw. einem Raum zum anderen. Helfen können euch hierbei die Ingenieure, welchen ihr aktiv Aufgaben zuteilt. Mithilfe der überragenden Technologie der Außerirdischen, die ihr in den Missionen bekommen könnt, könnt ihr eure Basis erweitern und upgraden. Alles, was ihr tut, wirkt im neuen XCOM 2 noch dynamischer und lebendiger. Durch die unzähligen Optionen wird der Spielspaß lange Zeit hoch gehalten. Last but not least haben die Entwickler von Firaxis auch an der Gegner-KI geschraubt, die nun noch cleverer, taktischer und zuweilen verbissener vorgeht und euch immer wieder fordert. Auch hierfür haben sich die Entwickler ein Extralob verdient.

Spielerisch hui – technisch pfui?

In Punkto Grafik hat XCOM 2 auf dem PC mit einer stabilen Framerate, tollen Effekten, knackscharfen Texturen, schicker Beleuchtung und vielem mehr glänzen können. Doch dafür musste schon ein ordentlicher Rechenknecht aufgeboten werden. Wie also, so werdet ihr euch mit Sicherheit als Fans der Spiele fragen, soll diese tolle Technik ohne größere Abstriche auf die im Gegensatz zum PC limitierte Xbox One Hardware portiert werden? Die Entwickler von Firaxis haben sich dies mit Sicherheit auch zunächst gefragt, dann jedoch einen sehr guten Weg gefunden. Auch wenn es hin und wieder zu leichten Rucklern kommt, nicht jede Textur so astrein ausschaut, wie seinerzeit auf dem PC und auch das Bildschirmgeschehen hier und dort von Tearing und Rucklern begleitet wird, sieht die Xbox One-Umsetzung sehr gut aus. Einziges Sorgenkind ist – wie bei vielen Konsolenportierungen auch – die lange Ladezeit. Und auch die Kamera ist nicht immer optimal platziert. Damit konnten wir im Test jedoch gut leben.

Fazit: Ganz ohne große Anstrengungen stößt XCOM 2 XCOM: Enemy Unknown vom Thron und serviert euch ein packendes, spannendes und abwechslungsreiches Strategie-Spiel der Extraklasse, welches in allen Bereichen punkten kann. Auch wenn die KI manchmal ein wenig arg fordernd ist, macht es unglaublich viel Spaß, sich den neuen Herausforderungen zu stellen, sich seine perfekte Strategie zurecht zu legen und zu schauen, ob sie aufgehen wird. Auch wenn die Story ein wenig flach ist und die Grafik hin und wieder ein wenig nachlässt, weiß der Titel über lange Zeit prächtig zu unterhalten.

Die inn-joy Redaktion vergibt 8,5 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei 2K Games für das zur Verfügung gestellte Testmuster.

U. Sperling