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WRC 6 | Review (Xbox One)

| Marc Heiland | Konsolen

WRC6Bild1Seit dem Tod von Colin McRae warten Rallye Offroad-Fans in aller Welt auf einen neuen Titel, der dem Altstar würdig ist. Nach dem für viele Spieler zu kompliziertem und anspruchsvollen DiRT will nun Kylotonn Racing Games mit dem neusten Ableger der WRC-Serie endlich einen würdigen World Racing Championship Titel auf den Markt bringen. Wir haben uns hinter das Lenkrad geschwungen und erklären euch, ob nach dem eher mittelmäßigen fünften Teil WRC 6 überzeugen kann.

Von allen Dingen ein wenig mehr

Wer sich ein Spiel anschaut, der betrachtet es unter verschiedenen Gesichtspunkten: Wie ist die Steuerung, komme ich hiermit gut klar? Wie funktioniert die Spielmechanik, die Physik etc.? Kann ich das Spiel gemeinsam mit Freunden spielen? Wird es mit auch langfristig vor den Fernseher binden? Und natürlich nicht zuletzt: Wie ist es um das audiovisuelle Gesamtpaket bestellt? Mit diesen und individuell verschiedenen Maßstäben lassen sich Spiele testen, vergleich und schließlich zu einem Kauf raten oder motivieren oder eben auch davon abhalten. Bei WRC sind es vor allem die Atmosphäre, die Grafik und der Spielspaß, die nicht so recht überzeugen konnten. Daher haben wir uns für den Test der sechsten Ausgabe dazu entschieden, vor allem hier unser Hauptaugenmerk drauf zu legen. 

Natürlich ist es wohl uns allen und auch euch klar, dass Kylotonn Racing Games weder auf die technischen Möglichkeiten eines Assetto Corsa zurückgreifen kann noch die Gelder wie Codemasters zur Verfügung hat. Dennoch kann oder sollte man als potentieller Käufer sich darauf verlassen können, dass die Entwickler ein Mindestmaß an optischer und inhaltlicher Qualität in das Produkt investieren und beim Verkauf bieten. Dieses war in der Vergangenheit immer ein wenig enttäuschend. Denn WRC 5 strotze weder mit einer beeindruckenden Kulisse, noch mit anderen Dingen, die bei den Spielern lange im Gedächtnis bleibende Momente hervorrufen konnte. 

WRC6Bild2Der sechste Teil reißt optisch gesehen immer noch keine Bäume aus, kann aber mehr überzeugen, als sein Vorgänger. So sehen die Boliden besser aus denn je und gleichen den realen Vorbildern, wurde die Framerate optimiert, die Strecken detailreicher und sauberer ausgearbeitet und auch die Licht- und Schatteneffekte wirken natürlicher. Ganz klar ein technischer Sprung, wenngleich noch immer Pop-Ups und Fade-Ins zu erkennen sind. Weniger sehenswert sind da allerdings die Zuschauer, die die Straßen säumen. Diese „Pappkameraden“ wirken wie zu Xbox-Zeiten. 

Die Rennstrecken wirken – im Vergleich zu Teil fünf – abwechslungsreicher, fordernder aber auch interessanter. Gott sei Dank haben die Entwickler sich nicht für einen derart irren Anspruch entschieden, wie bei DiRT, sodass auch Neulinge Spaß mit WRC 6 haben können. Einzig die Ansagen eures Beifahrers, der auf kommende Streckenveränderungen hinweist, sind nicht so präzise, wie beim großen Konkurrenten. Aber auch kein Totalausfall, wie wir es auch schon so manches Mal erlebt haben. Gelungen ist auch, dass sich die Strecken allesamt unterschiedlich meistern lassen, die Böden Auswirkungen auf euren Fahrstil haben und die Wagen sich unterschiedlich steuern. Dies haben die Entwickler gut umgesetzt. 

Bei den Spielmodi gibt es auch kaum etwas zu bemänglen. So findet ihr die offizielle FIA World Championship Meisterschaft mit allen aktuellen Daten ebenso, wie die Option, einzelne Strecken zu befahren. Auch ein Multiplayer und die Möglichkeit, im Splitscreen zu fahren, sind mit dabei. Herzstück von WRC 6 ist jedoch die Karriere. Im Vergleich zu F1 2016 wird diese doch recht trocken präsentiert. Auch hier wäre noch ein wenig mehr Atmosphäre wünschenswert gewesen. 

Neu in WRC 6 sind die 11 so genannten „Super Special Stages“, die euer gesamtes Können einfordern und unter anderem mit extremen Zeitrennen aufwarten. Das macht wirklich Laune!

7Fazit: Herzlichen Glückwunsch, liebe Entwickler von Kylotonn Games! Auch wenn ihr noch immer ein paar Wagenlängen vom Genrethron entfernt seid, habt ihr eure Hausaufgaben im Vergleich zum Vorjahr gemacht und bringt mit „WRC 6“ einen durchaus passablen Rallye-Titel in den Handel. Mit besserer Zugänglichkeit, einer überarbeiteten Grafik, einem Splitscreen und etwas mehr Atmosphäre seid ihr genau auf dem richtigen Weg. 

Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Bigben für das zur Verfügung gestellte Testmuster.

U. Sperling

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