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Playstation VR: Hardware-Test zum Launch

| Marc Heiland | Konsolen

PSVRBild1Endlich ist es soweit! Für Sony-Fans dürften heute Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen. Denn nach einer knapp halbjährigen Verschiebung (damit ausreichend Stückzahlen zum Launch vorhanden sind) steht ab sofort nun endlich die Playstation VR im Handel. Das heißt: Eigentlich nicht. Denn wer aktuell seine VR-Brille nicht vorbestellt hat, schaut erst einmal in die Röhre. Doch Sony hat versprochen, dem schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen. Wie dem auch sei – wir wollen euch zum Street Day der PS VR natürlich einen umfangreichen Test bieten und haben hierfür (sehr gerne) eine Nachtschicht eingelegt. In unserer Review gehen wir jedoch weniger auf die technischen Gegebenheiten ein, die ihr ja überall nachlesen könnt, sondern verraten euch, wie unsere ersten „Gehversuche“ mit Sonys Eintrittskarte in die virtuellen Welten so voran gegangen sind, und ob wir zu diesem Zeitpunkt überhaupt eine Kaufempfehlung aussprechen können bzw. würden. Viel Spaß bei der Lektüre!

Viel Spaß im Karton

Wer also das Glück hat, heute seine PS VR endlich in Händen zu halten, der erhält (ebenso natürlich wie alldiejenigen unter euch, die mit dem Gedanken spielen, sich eine PS VR früher oder später zuzulegen) einen relativ großen, kompakten Karton in schicken Sony Playstation Farben. Die einzelnen im Karton befindlichen Komponenten sind fein säuberlich verpackt und noch einmal unterverpackt worden. Alle Teile hinterlassen einen wertigen Eindruck. Im Gegensatz zu früheren Zeiten (und zu verschiedenen Mitbewerbern) hat Sony an alles gedacht und liefert euch sämtliche Kabel und sogar ein Stereo-In Ear Kopfhörer-Set mit. Darüber hinaus liegen die so genannte Prozessoreinheit (hierzu gleich mehr), ein USB-Kabel, ein AC Adapter plus Netzkabel, ein Verbindungskabel zum Headset (der VR Brille), ein HDMI-Kabel sowie ein kleines Handbuch und natürlich die PS VR-Brille selbst dabei. Die Kamera gilt es (ebenso wie optional die Move-Controller) separat zu erwerben.  Auffällig ist, dass die einzelnen Kabel, die Sony beigelegt hat und das von der VR-Brille abgehende Kabel recht lang sind. Das hat den Vorteil, dass ihr nicht starr vor eurer Kamera / dem Fernseher hängen müsst, sondern euch auch im Raum in gewissem Radius bewegen könnt. Kabelsalat ist hier leider (ebenso wie bei den anderen auf dem Markt befindlichen VR-Lösungen) aktuell noch vorprogrammiert. 

Die Installation ist sehr einfach gehalten, was auch dadurch erleichtert wird, dass Sony mit deutlich lesbaren Zahlen arbeitet, die sich auf den einzelnen Verpackungen befinden. Clever gelöst! Denn in die bereits erwähnte Prozessoreinheit (hierin befinden sich lediglich die Anschlüsse bzw. die Möglichkeit, dass Brillensignal aufzusplitten, damit auch am TV-Gerät Daten ankommen und Zuschauer mitbekommen, was ihr in den digitalen Welten so treibt. Eine zusätzliche CPU oder ähnliche technische Spielereien liegen in diesem kleinen, schwarzen Kasten nicht vor. Darüber hinaus werden natürlich noch die Brille und die PS4 miteinander verbunden und auch ans Stromnetz muss die Brille natürlich angeschlossen werden. Innerhalb weniger Minuten ist auf diese Weise alles angeschlossen. Besser geht’s nicht. Das Setup der Brille funktioniert ebenfalls sehr benutzerfreundlich. Allerdings muss das Setup jedesmal, wenn ein neuer Nutzer die Brille aufsetzt, neu durchlaufen werden. Aber störend ist das nicht.

PSVRBild2Stärken und Schwächen

Im Vorfeld wurde viel diskutiert über Sonys VR Headset im Vergleich mit der HTC Vive und Oculus Rift. Klar, dass die Sony Brille nicht die Full HD-Auflösung bietet, die die beiden PC-Brillen auffahren. Dafür braucht ihr bei Sonys VR-Lösung aber auch keinen Hochleistungs-PC, habt keine Brille, bei der der „Fliegengitter-Effekt“ besonders ausgeprägt ist und erhaltet eine Lösung, die weder unglaublich hässlich ist (wie bei den beiden Mitbewerbern aktuell noch der Fall) noch besonders schwer. Der Tragekomfort der PS VR ist sensationell. Klar: Auch hier werdet ihr unter Umständen nach längerem Gebrauch sprichwörtlich ins Schwitzen kommen. Doch dank des angenehmen Tragekomforts und der verschiedenen Justier-Funktionen, ist die Brille deutlich flexibler und auch für Brillenträger geeignet. 

Kommen wir nun zum leider gewichtigen Schwachpunkt der PS VR, dem Tracking. Denn im Gegensatz zu den beiden führenden Mitbewerbern der PC-Fraktion, verlässt sich Sony beim Tracking der Bewegungen des Spielers ausschließlich auf das Zusammenspiel von Kamera, den Leuchtdioden der Brille sowie optional noch den beiden Playstation Move Controller. Erfassen kann das System in etwa eine Fläche von 1,9 x 3,0 Meter. Wichtig ist jedoch, dass die Erkennung der Brille und der Controller durch nichts und niemanden gestört wird. So dürfen keine Möbel im Blickfeld stehen, spiegelnde Oberflächen mag die Technik ebenso wenig, wie zu starken Lichteinfall oder zu viel Dunkelheit. Das kennen Sony-Fans bereits von der alten Kamera und diversen AR-Titeln. Sollte nämlich das System euch nicht finden, werdet ihr aus den schönsten virtuellen Welten unsanft herausgeholt, indem euch das System darauf hinweist, dass die Verbindung abgebrochen ist. In unseren Testsessions passierte dies allerdings nur zweimal. 

Was uns sehr gut gefällt ist – neben Design und Tragekomfort – dass die Brille mit der alten Kamera und den PS3 Move-Controllern funktioniert, ihr also nicht extra noch einmal neu investieren müsst. Ebenfalls gelungen ist die Einbindung bereits bestehender Headsets, wenn diese über einen Klinkenstecker verfügen. USB-Headsets werden nicht unmittelbar unterstützt. Das Schöne: Vor allem mit entsprechendem Surround-Sound taucht ihr noch tiefer in die virtuellen Welten ein. Klar, dass dann der Kontakt zu anderen Personen im Raum komplett unterbrochen wird. Dennoch ist ja ein „social gaming“ möglich, weil in einigen Spielen auch andere Mitspieler gegen euch antreten können und dann ganz gewöhnlich vor dem Fernsehgerät mit dem Controller sitzend spielen. Schreckhafte Naturen sollten sich allerdings überlegen, ob sie alleine oder mit Freunden spielen. Denn wenn die „lieben“ Freunde euch gerne mal ärgern, dann solltet ihr damit rechnen, mitten in der Action oder in Gruselszenen auch mal angetippt zu werden. Auch wir in der Redaktion haben derartige Momente erlebt. Das Kreischen war wohl bis in die Nachbarschaft zu hören. Apropos gemeinsames Spielen: Die Bilder, die von der VR an den TV ausgegeben werden, liegen nicht mehr in Full HD vor, sodass auch auf einem großen Fernseher alles ein wenig pixeliger rüber kommt. Wer sich also wundert, warum er auf seinem 4K-Fernseher auf einmal ein unscharfes Bild sieht, sollte nicht an den Einstellungen seines TV herum experimentieren: Das muss so! Ein wenig schade finden wir, dass Sony der VR keine Tasche oder eine andere Verpackungsmöglichkeit beigelegt hat. So müsst ihr euch auch hier eine entsprechende Verpackung kaufen oder aber das Headset lose in euer Zimmer legen. Auch ein Reinigungstuch für die Gläser der VR-Brille gibt es nicht. 

Tiefgehende Vollpreistitel oder VR-Demos?

Doch was nützt all die schöne und schicke Technik, wenn entsprechende Spiele fehlen? Unsere Befürchtung im Vorfeld nach der Gamescom war ja, dass die PS VR einen ähnlichen Schiffbruch erleiden könnte, wie bei Microsoft die Kinect-Leiste oder bei Sony die AR-Technik der PS3. Im Klartext: Zunächst stürzen sich alle auf das neue „Spielzeug“, doch bereits nach einigen Monaten mangelt es an Support seitens der Entwicklerstudios. Wenn dies bei Sony der Fall sein sollte, würde das Projekt VR wieder sang und klanglos in der Schublade verschwinden und Millionen Spieler weltweit auf ihrer teuren Hardware frustriert sitzen bleiben. Allerdings ist bei der VR kaum davon auszugehen, dass sich Sony hier zurücklehnen wird und die Sache im Sand verläuft – im Gegenteil!

Bevor ihr also in Spiele investiert, lässt Sony einen kleinen Einblick in die Welt von Playstation VR mit Hilfe der Demo-Disc zu. Leider sind auf der hierzulande erhältlichen Disk gerade einmal acht Spiele enthalten. Dafür habt ihr jedoch einen kleinen Einblick in Driveclub VR, RIGS Mechanized Combat League, Tumble VR, Battlezone, Eve: Valkyrie, Wayward Sky, Headmaster und Playstation VR Worlds. Kostenlos ist auch „The Playroom VR“ im PSN erhältlich. Uns persönlich fehlte hier ein absoluter Knaller bzw. eine kostenlose Zugabe eines der großen Spiele wie Until Dawn: Rush of Blood. Wenn wir als Kunden schon 399 Euro für die Brille auf den Händlertisch legen müssen, wäre dies doch drin gewesen. Erste Einblicke in die auf der Demo-Disc befindlichen Titel sind schwankend. Da gibt es zum Einen das Highlight mit dem aus zahlreichen Videos bekannten London Heist, das mit einer wahnsinnigen Immersion aufwarten kann. Auf der anderen Seite aber auch Titel, die eher wie eine Techdemo scheinen. Doch unser Ersteindruck kann da natürlich täuschen. Fest steht jedenfalls, dass wir trotz der (noch) nicht 8vorhandenen ganz großen Titel viele WOW-Momente hatten, was natürlich daran liegt, dass VR für uns alle etwas ganz Neues ist und die Brille in Ruhe in der Redaktion anzutesten viel entspannter ist, als auf einer Messe, auf der man nur begrenzte Zeit mit den Spielen haben kann. 

Das soll’s fürs Erste gewesen sein. Unsere allerersten Eindrücke mit der PS VR habt ihr nun gelesen. In Kürze werden erste Eindrücke der Spiele bzw. Tests auf inn-joy.de nachzulesen sein. 

Für die Hardware vergeben wirl 8 von 10 Punkten. 

D. Stappen

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