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Here They Lie | Review (PS VR only)

| Marc Heiland | Konsolen

HereTheyLieBild1Neben dem bereits von uns getesteten „Until Dawn: Rush of Blood“ ist „Here They Lie“ der zweite Launchtitel für Sonys Playstation VR-Headset, der euch mit bizarren Gruselwelten erschrecken möchte. Wir haben für euch getestet, ob das Spiel wirklich angenehme Gänsehaut-Momente bietet, oder aber eher die Technik zum gruseln ist.

 

Gekommen, um euch das Gruseln zu lehren

Wenn ein Spiel zum Launch einer neuen Hardware erscheint, dann ist das immer mit viel Mut und viel Vertrauen verbunden. Denn immerhin müssen diese Spiele dafür sorgen, dass die neue Hardware auch beim Publikum ankommt, es mitreißt und bestenfalls weitere Kunden heranholen kann. Einer dieser Titel, der genau das schaffen soll, ist Here They Lie. Verantwortlich für das „Gruselspiel“ zeichnen die Mannen von Tangentlemen. 

Einige von euch werden das Spiel vielleicht schon auf der gamescom angespielt haben, anderen dürften die Videos bekannt sein. Doch wie bei allen VR-Spielen ist es auch hier immer vollkommen anders, ob ihr ein Video seht, oder das Spiel selbst sprichwörtlich vor Augen habt. Denn die Immersion kann einfach mit Worten nur schwer wiedergegeben werden. Natürlich gibt es gewisse Kriterien, wie die Grafik und das Gameplay, die ohne Schwierigkeiten beschrieben werden können. Doch das Gefühl, welches beim Spielen aufkommt, muss man einfach erlebt haben. Hinzu kommt, dass die bekannte Motionsickness viel dazu beiträgt, ob ein Titel über einen längeren Zeitraum gespielt werden kann. Und auch hier ist ja jeder Spieler anders gestrickt. Denn selbst erfahrene Achterbahn-Fans kommen in den virtuellen Welten schon mal schnell an ihre physischen (und stellenweise auch psychischen) Grenzen

Wie dem auch sei – hier gibt es einige Dinge, die beschreibbar und für alle gleich zu erleben sind. So lässt uns das Spiel in den ersten Minuten komplett ohne Erläuterungen im Unklaren. Alles müsst ihr euch selbst erarbeiten. Auch die Frau, die gleich in den ersten Sequenzen auftaucht, und euch zunächst unklare Dinge erzählt, bleibt eine Unbekannte. Das tut jedoch auch nichts zu Sache, da sich das Spiel im Laufe der Zeit HereTheyLieBild2quasi erklärt. Die Atmosphäre von Here They Lie ist sehr dicht. Dies liegt vor allem an der tollen Soundkulisse, die – ähnlich wie Rush of Blood – euch Dinge vorgaukelt, die eigentlich gar nicht geschehen. Mal denkt man, dass jemand direkt von hinten angeschlichen kommt, findet aber niemanden beim Umdrehen. Ein anderes Mal sind Schatten zu erkennen, nicht jedoch, von wem sie geworfen werden. 

Das zweite Element, mit dem die Entwickler diese unwirkliche Welt erschaffen sind die stellenweise extrem unwirklichen Einfälle und Erscheinungen, die euch fragend staunen lassen. Irgendwie muss man beim Spielen unweigerlich an die großen asiatischen Vorbilder der Grusel- und Horror-Spiele denken, allen voran natürlich Silent Hill. Ein Unterschied ist, dass ihr in diesem Spiel nicht kämpfen dürft bzw. könnt (oder auch müsst). Lediglich eure Taschenlampe (na wer hat da wohl Pate gestanden?) mit wenigen Batterien, ist euer „Verteidigungsinstrument“. Da hilft nur eines: Weglaufen oder verstecken. Doch laufen funktioniert hier nicht, da ihr in diesem Spiel sehr gemächlich unterwegs seid, wohl, um eine übertriebene Motionsickness (die trotzdem hin und wieder auftreten kann) zu vermeiden. Stattdessen bewegt ihr euch in „Winkelschritten“ und lugt mit der VR-Brille um Ecken. Das wiederum ist sehr gut gelungen. Die Interaktionsmöglichkeiten beschränken sich ebenfalls auf ein Minimum. Da sind andere Launchtitel wesentlich weiter. Die Schockmomente im Spiel sind übersichtlich und laufen mehr im Kopf ab, als auf dem Bildschirm. Höhepunkt sind Jumpscares und einige „nette“ Einfälle, zu denen wir natürlich nichts verraten. 

Apropos Schock: Wer sich das Spiel einmal näher anschaut, oder mit einer High-End-Grafik Erwartung an den Titel herangeht, wird herbe enttäuscht werden. Denn Here The Lie ist einer der grafisch schwächeren Titel im Lineup von Sony. Das starke Kantenflimmern, die sehr schwach aufgelösten Texturen und in den dunklen Szenen hin und wieder stark sichtbare „Fliegengitter“ sorgen für enttäuschte Gesichter. Wen das zu sehr stört, der wird mit dem Spiel keine Freundschaft schließen. Wem jedoch eine gute Atmosphäre und ein tolles mitten drin Gefühl wichtig ist, kann eher zugreifen. 

7Fazit: Mir persönlich hat der Ausflug in die surreale Welt von „Here they Lie“ gut gefallen. Im Vergleich zu „Until Dawn: Rush of Blood“ spielt der Horror hier mehr im Kopf, als auf dem Bildschirm. Auch wenn hier alles sehr schräg anmutet, passt es unterm Strich doch wieder zusammen. Die Steuerung ist hier gewöhnungsbedürftig und die Grafik enttäuscht. Vor dem Kauf solltet ihr definitiv das Spiel Probe spielen und überlegen, ob die knapp 20 Euro es Wert sind. 

Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.


Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Sony für das zur Verfügung gestellte Testmuster.

U. Sperling

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