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NBA 2K17 | Review (PS4)

| Marc Heiland | Konsolen

NBA2K17Bild1PS4Kann eine Sportsimulation, bei der man sich beim alljährlichen Release aufs Neue denkt „das kann doch unmöglich noch besser geworden sein, der letzte Teil war doch schon nahezu perfekt“ noch besser werden? Kurzum: Jepp!

Von vorn das Ganze. 

Steuerung

Die erste große Neuerung findet sich bei der Steuerung wieder. Durch die Innovation „Pro Stick“, wie 2K sein neues Werk schimpft, soll der Spieler noch mehr Kontrolle über das Spiel übernehmen. Das funktioniert auch an sich sehr gut, unbedingt leichter wird das Spiel dadurch nicht; es brauch schon ein wenig Übung, damit man die Korbleger auch unter Bedrängnis ins Ziel bringt oder den entscheidenden Buzzer Beater versenkt. Klare Empfehlung daher: vorm Spielen in den Spielmodus „Practice“ gehen und sich ausgiebig mit der Steuerung vertraut machen, da diese doch komplizierter ist als für manch einen die deutsche Grammatik. 

Grafik

2K legt nochmals eine Schippe drauf. Die meisten Spieler sehen ihrem Original zum verwechseln ähnlich und die Lichtreflexionen sind klasse. Kleine Zwischensequenzen werden immer wieder eingeworfen, ohne dass diese zu viel werden. 

In Sachen Stimmung könnte man fast meinen, dass 2K sogar etwas übers Ziel hinausgeschossen ist. Für den diesjährigen Ableger wurden die Akustiken aus allen 30 NBA-Arenen eingefangen, um den Grad der Realität noch weiter zu steigern. So ertönt die Sirene der Shot-Clock der Pelicans anders als die der Golden State Warriors. Weiter wurden die Fans ins Spielgeschehen integriert: Die Halle fängt bei einem Dunk der Heimmannschaft an zu beben, während das Publikum bei einem verwandelten 3-Punkte-Wurf des Gegners sofort verstummt. Des Weiteren wurden weitere Animationen für die Halbzeitshow hinzugefügt. Hatten doch die jeweiligen Cheerleader das Unterhaltungsmonopol der bisherigen 2K-Teile, so laufen nun auch Vereinsmaskottchen durch die Reihen und verschießen T-Shirts oder ein paar junge Herren zeigen in der berühmt berüchtigten Trampolin-Show, wie spektakulär sie den Ball durch die Schleuse hämmern. 

Spielmodi

Wie auch sonst immer ist auch dieses Jahr für jeden Geschmack etwas dabei. Angefangen von „schnellen Spiel“, ob gegen Freunde, KI oder Online, bis hin zum „My Career“-Modus. 

Der Hit des letzten Jahres, „My Team“, ist selbstverständlich wieder mit dabei. In diesem könnt ihr, wie der Name vermuten lässt, ein Team erschaffen, vom Namen bis hin zum eigenen Logo, um euch langfristig an die Spitze der NBA zu arbeiten. (Die FIFA-Fan-Boys werden sofort an „Ultimate Team“  erinnert.) Wer es gerne theoretischer mag, kann  versuchen, in „My GM“ in den Manager-Olymp aufzusteigen. Ähnlich wie beim guten alten Bundesliga-Manager müsst ihr Spieler und Trainer einstellen bzw. feuern,  Trainig-Champs organisieren etc. 

NBA2K17Bild2PS4Ein neuer Modus ist dieses Jahr „My League“. Ähnlich wie „My Team“, aber ihr könnt über das Geschehen der ganzen Liga bestimmen. Kreativität und Einfallsreichtum werden keine Grenzen gesetzt. Ihr könnt alle 30 Teams der NBA übernehmen oder, wenn ihr sehr viel Langweile habt, einfach 30 neue Teams entwerfen. Ich muss zugeben, bei dem Gedanken, LeBron James in einem rosa Trikot mit einem böse schauenden Kaninchen als Vereinslogo zu sehen oder die Finals von den „Chicago Mighty Ducks“ und den „Los Angeles Würmchen“ austragen zu lassen, musste ich schmunzeln, entschied mich aber aus zeitökonomischen Gründen, einfach alles beim Alten zu lassen. Nur zur Warnung: Der Modus ist der absolute Zeitfresser. Meetings über Meetings, Pressekonferenzen, Drafts, Trade-Offers etc. ...Ja, so ein Leben als Liga-Gott kann sehr anstrengend werden.;-) 

Das Highlight allerdings bietet, wie in den Jahren davor, der Modus „My Career“. Hier macht man einen deutlichen Schritt nach vorne. Letztes Jahr doch etwas zu dick aufgetragen (Drama, Drama, Baby!), fokussiert sich 2K dieses Jahr doch wieder mehr auf Basketball als auf Ghetto-Drama der 80er Jahre. Nicht falsch verstehen, „My Career“ von 2K16 gefiel mir gut, aber dieser entspricht mehr meinem Geschmack. 

Um so spoilerfrei wie möglich zu berichten, sei an dieser Stelle gesagt, dass sich diesmal 2K etwas Schönes hat einfallen lassen. Nicht nur das Intro, welches sich auf die Verabschiedung Kobe Bryants konzentriert, und wirklich gut gelungen ist (Er war besser als LeBron;-)).

Zudem kann man in gewissen Cut-Scenes nun Entscheidungen treffen, die sich auf Charakter, Umgebung und Story-Verlauf auswirken. Eine tolle Erweiterung des Modus ist die Tatsache, dass man nun mit NBA-Kollegen, -Größen und –Legenden selbst schreiben kann, anstatt nur deren Nachrichten nickend anzuerkennen. Auch dieses Verhalten wirkt sich auf den Charakter aus. Aus negatives Paradebeispiel gebe ich mich selbst an, dem ihr bitte nicht folgen solltet: Carmelo Anthony lud mich auf eine Party ein. Ohne auf meinen Terminkalender zu schauen, sagte ich zu. Dummerweise schwänzte ich demnach das Training.  Es hagelte eine Standpauke vom Couch, der Spot der Starting 5 war vor erst weg.  Es liegt also an euch, wie ihr euch entwickeln wollt. Natürlich könnt ihr auch reihenweise das Training schwänzen. Ich habe mich nicht getraut, kann also nicht sagen ob eine Pressekonferenz a la Iverson folgt („We talkin’bout practice??!“). Wenn man so will, hat 2K mit diesem Sport-RPG (falls es das geben sollte) voll ins Schwarze getroffen. Hut ab! 

9Fazit: Ob man nun Basketballfan ist oder nicht, man muss doch den Hut vor 2K Sports’ Leuten ziehen, die es verstehen, jedes Jahr eine Schippe draufzulegen, anstatt sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen. Stimmung, Grafik und die verschiedenen Modi lassen 2K Sports sich (mal wieder) selbst übertreffen. Wahrscheinlich werden wir genau ein Jahr der Annahme nachgehen, dass wir das perfekte Basketballspiel in der Konsole laufen haben... bis dann 2K18 erscheint ;-) 

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei 2K Games für das zur Verfügung gestellte Testmuster.

B. Rosic

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