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Dead Rising 4 | Review (Xbox One)

| Marc Heiland | Konsolen

DeadRising4Bild1Nachdem die drei Vorgänger allesamt in Deutschland verboten waren, erscheint nun – was kaum zu erwarten war – der vierte Teil von „Dead Rising“ für die Xbox One auch bei uns ganz offiziell ab 18 im Handel. Wir durften die bereits in unseren Nachbarländern seit Dezember erhältliche, komplett lokalisierte Fassung ausführlich testen und verraten euch, ob sich der Kauf des Zombie-Schnetzlers auch lohnt.

White Christmas...

Dass sich „Dead Rising“ aus dem Hause Capcom absolut nicht ernst nimmt, merkt man nicht erst im Spielverlauf, sondern bereits im Menü. Hier treffen farbenfrohe Menügestaltung auf weihnachtliche Melodien. Und wenn man dann mal sich quer durch die Zombibrut gemetzelt hat, wird dann ganz unvermittelt in der Sequenz danach die englische Version von „Oh Tannenbaum“ von einem Kinderchor intoniert. 

Auch die Wahl der Waffen, mit denen ihr den Untoten zu Leibe rückt, strotzt nur so vor Albernheit. Mal sind es Adventskränze, die mit einer Starkstrom-Leitung zu tödlichen Geschossen verbaut werden, Propangasflaschen mit dem „gewissen Kick“, modifizierte Fahrzeuge, die zu fahrenden Flammenwerfern werden, Baseballschläger, Ninjasterne, brennende Schwerter, Äxte, Streitkolben, Kettensägen und vieles mehr, was so in der Gegend herumliegt. Erstmals am Start (für Veteranen der Serie sei dies erwähnt) sind die so genannten „Exo-Suits“, die Frank für eine kurze Zeit wesentlich stärker machen. Allerdings sind diese Anzüge nur schwer zu finden und sehr rar gesät. 

DeadRising4Bild2Die Story, in die das Splatterfest eingebettet ist, spielt natürlich unmittelbar nach dem Black Friday, jenem Tag, an dem Menschenmassen die Kaufhäuser (Malls) in den USA entern, um möglichst gute Rabatte mitzunehmen. Und genau an diesem Tag überfallen Terroristen mit einem Virus die Kleinstadt Willamette und verwandeln die armen Shoppingmall-Besucher in Zombies. Daher spielt auch ein Teil der Story in der lokalen Mall (wie schon bei den Vorgängern). Mitten in dieser Ansammlung hirnloser Untoter findet ihr euch in der virtuellen Haut des Fotoreporters Frank West wieder. Dieser wittert natürlich die Story seines Lebens. 

Apropos Story: Die Geschichte von Frank West wird in insgesamt sieben Kapiteln erzählt, die jeweils einen von sieben „Fällen“, in die West involviert ist, beinhalten. Nach und nach muss der Reporter herausfinden, wie das Virus sich Epidemie artig ausbreiten konnte, obwohl es Gegenmittel gibt und wer dahinter steckt bzw. welche Interessen im Hintergrund verfolgt werden. Denn eines ist klar: Die Bösen sind in diesem Falle nicht (nur) die Zombies. Der Unterschied ist allerdings, dass man in „Dead Rising 4“ viel mehr Spaß damit hat, die unzähligen Möglichkeiten zu erkunden, wie man die Zombies besonders effektiv aus dem Weg räumen und dafür Franks Fähigkeiten verbessern kann, als die eigentliche Story weiter zu verfolgen. Denn diese ist (natürlich) nur Mittel zum Zweck. Und ja! Es macht einen Heidenspaß, die Zombies mit allen möglichen Mitteln ins Jenseits zu befördern und von ihren „Untoten-Qualen“ zu befreien. 

Aufgelockert werden die Schnetzelorgien durch das Untersuchen von Tatorten mittels eurer Kamera, die über drei verschiedene Filter verfügt. So findet ihr Hinweise, die das Vorgehen rekonstruieren und euch bei der Lösung der Fälle behilflich sein können. 

Gemeinsam noch unterhaltsamer?

Wer „Dead Rising 4“ nicht (nur) alleine spielen möchte, der kann mit bis zu drei Mitstreitern im Koop-Multiplayer Missionen bestreiten und Erfahrungspunkte ergattern. Während unseres Tests konnten wir allerdings mangels Mitstreiter nicht ausführlich mit dem Mehrspieler arbeiten. 

Kleine Schwächen in der B-Note

Grafisch kann „Dead Rising 4“ überzeugen, wenngleich hier kein optischer Overkill geboten wird. Dafür sehen die Gegner recht abwechslungsreich aus, die Gimmicks in der Spielwelt reichhaltig und schick gezeichnet, laufen Animationen rund ab und gibt es auch bei größeren Gegneraufkommen keine nennenswerten (bzw. sehenswerten) Ruckler, Pop ups oder Tearing und Kantenflimmern. Hier haben die Entwickler gute Arbeit geleistet. Über die deutsche Synchro kann man geteilter Meinung sein. Sieht man sie jedoch im Kontext zum vollkommen überzogenen Setting, so passt sie irgendwie auch schon wieder. 

8Fazit: Die Blutfontänen und die hohe aber immer komplett überzeichnete Gewaltdarstellung dürften so manchen Jugendschützer vielleicht nervös machen. Dennoch ist es eine richtige Entscheidung, das „Dead Rising 4“ Erwachsenen nicht vorenthalten wird, da jeder selbst entscheiden sollte, ob er sich den Titel zulegt, oder nicht. Mir jedenfalls hat es viel Spaß gemacht, die unzähligen Möglichkeiten auszuschöpfen, die Zombies ins Jenseits zu schicken. Auch wenn die Story belanglos ist und die Aufgaben nicht sonderlich facettenreich, fügen sie sich gut ins Gesamtkonzept ein. Alles in allem ein lustiger Debüttitel für deutsche Xbox One-Besitzer, die die Vorgänger nicht gespielt haben. Auch alle Anderen dürften ihren Spaß haben, wenngleich hier unterm Strich doch weniger Neues geboten wird, als nach Teil drei zu hoffen war.  

Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Microsoft für das zur Verfügung gestellte Rezensionsmuster.

D. Stappen

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