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Halo Wars 2 | Review (Xbox One)

| Marc Heiland | Konsolen
HaloWars2Bild1Wenn ein Spiel im Echtzeit-Strategie Universum erscheint, dann muss es sich – ob die Entwickler es wollen oder nicht – mit der Mutter aller Echtzeit-Strategie-Titel „Command & Conquer“ messen lassen. Denn hier liegen die Wurzeln, auf denen alle nachfolgenden Titel  aufbauen. Klar, dass sich auch „Halo Wars 2“ hieran messen lassen muss – und natürlich auch am tollen Vorgänger. Ob der Nachfolger die Kritikpunkte des Erstlings ausmerzen kann und wie sich das Spiel für Fans der Halo-Saga schlägt, erfahrt ihr in unserem Test der Xbox One-Version.
 
Der alte Kampf geht weiter
Wie alle aktuellen Spiele ist Halo Wars 2 neben der Xbox One auch für Windows 10 als Xbox-Play-Anywhere Spiel  erschienen. Da Halo und seine zahlreichen Ableger jedoch von der Microsoft-Konsole her kommen und die Konsolero-Basis breiter aufgestellt ist, gibt es den Test zur Xbox One-Variante. 
Halo Wars 2, entwickelt von 343 Industries und Creative Assembly, enthält einen umfangreichen Singleplayer, der sowohl einzeln, als auch kooperativ spielbar ist, sowie einen Multiplayer-Part mit drei Modi sowie den sogenannten „Blitz“-Modus. Den Solisten unter euch bieten die Entwickler eine Story, die von Halo typischen Sequenzen gerahmt wird und fast drei Jahrzehnte nach dem letzten „Hauptspiel“, dem Egoshooter Halo 5: Guardians, spielt. Auffällig ist, dass – im Gegensatz zu den Halo-Spielen, hier relativ wenige (dafür aber umso aufwändiger gestaltete) Zwischensequenzen zu bewundern sind und die Story insgesamt recht kurz und beliebig ist. Bereits wenige Stunden nach Ende der Kampagne bleibt kaum noch etwas zurück, dass erinnerungswürdig ist. Es fehlen einfach so starke Charaktere wie der Master Chief. Dennoch ist das hier gebotene natürlich alles andere als schlecht.
 
Misionsdesign von der Stange?
Das Grundprinzip der Halo Wars 2-Missionen ist gleich: Ihr errichtet eine Basis, erweitert diese duch neu Gebäude wie die Waffenkammer, die Kaserne oder die Fahrzeug-Fabrik und kämpft euch durch feindliche Linien oder verteidigt eure Basis. Neben den Hauptmissionen sind noch einige Nebenaufgaben vorhanden. Auch Bosskämpfe sind mit dabei. Kennern der Materie sind die Fahrzeuge und Truppen, wie Warthogs und Scorpions natürlich bestens bekannt. Jede Einheit verfügt über individuelle Stärken und Schwächen. Tiefgehende, komplexe taktische Vorgehensweisen gibt es leider nicht. Auffällig ist, wie gut es die Entwickler auch beim zweiten Halo Wars hinbekommen haben, die Steuerung via Xbox One-Controller hin zu bekommen. Über das – zugegebenermaßen recht große – Ringmenü lässt sich alles komfortabel verwalten. Einziger Wermutstropfen: Die Wegfindung. Diese ist nicht immer optimal, wodurch Einheiten nicht immer den direkten Weg nehmen und schon mal hängen bleiben. 
 
HaloWars2Bild2Visuell ein Leckerbissen
Während Halo Wars 2 spielerisch keine wirklich neuen Akzente setzen kann und dem Genre nichts Neues hinzufügt, weiß der Titel optisch vom ersten bis zum letzten Moment zu überzeugen. Das beginnt bei den sehr detailreich dargestellten Einheiten, geht über die fulminanten Effekte und endet bei den bombastischen Sequenzen. Hier wirkt alles wie aus einem Guss und Halo-Fans erkennen natürlich jede Einheit sofort und bereits aus größerer Entfernung. Auch die musikalische Untermalung weiß voll und ganz zu überzeugen und präsentiert sich im typischen Halo-Stil. Die Sprecher gehen in Ordnung, wirken aber hin und wieder ein wenig übertrieben und stellenweise deplatziert.  
 
Ein Wort zum Multiplayer…
Natürlich wollen wir auch den Mehrspieler nicht vernachlässigen, da Viele von euch das Spiel sich vor allem aufgrund der Mehrspieler-Gefechte zulegen werden. Wie bereits erwähnt bietet euch Halo Wars 2 insgesamt drei Modi. Beim Modus „Dominanz“ werden vorgegebene Kontrollpunkte innerhalb der Map erobert, wofür es entsprechende Punkte gibt. Beim Deatchmatch“ müsst ihr – wie bei jedem Deatchmatch – den Gegner eliminieren, während die „Festung“ dazu dient, Festungen zu erobern und zu halten. Di Schlachten spielen sich allesamt gut, lassen aber ebenfalls taktischen Tiefgang vermissen. Neu ist der „Blitz“-Modus, bei dem ihr das Spiel ohne Basis spielt. Hier wird lediglich von euch eine schlagkräftige Armee mithilfe von Sammelkarten erstellt. Jede Einheit verbraucht Energie, die an Spawnpunkten aufgenommen werden kann. Gespielt wird gegen andere Mitspieler oder die KI. Die Sammelkarten könnt ihr online erwerben oder im gesamten Spiel „erwirtschaften“. Klar, dass Microsoft hier der (einzige) strahlende Gewinner ist. Ich persönlich halte nichts von derartigen Aktionen, ähnlich wie bei FIFA und Co.
 
8Fazit: Halo Wars 2 bietet Licht und Schatten. Auf der Haben-Seite verbucht der Titel natürlich das typische Halo-Flair, eine gute Steuerung, imposante (aber leider zu wenige) Zwischensequenzen sowie einen ordentlichen Multiplayer und ein saubere audiovisuelle Präsentation. Weniger gelungen sind die fehlende taktische Tiefe, die WOW-Moment bei der Story und den einzelnen Charakteren, sowie die gegen „harte Währung“ zu kaufenden Sammelkarten. So etwas muss – ebenso wie Mikrotransaktionen – bei Spielen jenseits der 60 Euro, die man eh schon berappen muss, einfach nicht sein. Dennoch werden Halo-Fans ihre Freude an Halo Wars 2 finden. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Microsoft für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.
 
U. Sperling

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