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Unravel 2 | Review (Xbox One)

| Marc Heiland | Konsolen

Unravel2Das passiert wohl auch nur wenige Male und ist mir als langjähriger Spiele-Redakteur bislang nur einmal mit einem „Vollpreis-Titel“ vorgekommen. Die Rede ist davon, dass ein Titel angekündigt wird und am selben Tag sofort spielbar ist. Auf der diesjährigen „EA Play“, die im Vorfeld der E3 2018 stattfand, kündigten Electronic Arts und Coldwood den Nachfolger des äußerst beliebten Hüpf- und Rätsel-Spiels „Unravel“ an. Der Titel, der nun auf den Namen „Unravel Two“ hört, sollte nicht nur über einige Neuerungen, wie beispielsweise einen zweiten Yarny verfügen, sondern unmittelbar im Anschluss an die Show von EA zum Download angeboten werden. Klar, dass da ein großes Raunen durch das Auditorium ging. Und auch wir in der inn-joy Redaktion, die allesamt bekennende Fans des ersten Teils sind, waren aus dem Häuschen. Wie sich der zweite Teil so schlägt und welche Veränderungen er mit sich bringt, haben wir für euch anhand der Xbox One-Version herausgefunden.

Das Garn-Männchen ist zurück und es hat Verstärkung mitgebracht

Heutzutage erscheint ja kaum noch ein Titel ohne Koop-Modus. Nachdem vor rund zwei Jahren der erste Teil erschienen ist, hier aber lediglich eine Solo-Erfahrung möglich war, hat Coldwood dem Nachfolger nun auch einen Koop-Modus beschert. Neben einem roten Yarny, den wir bereits aus dem ersten Teil kennen, ist nun auch ein blauer Yarny mit dabei. Die beiden „Helden“ des neuen „Unravel Two“ sind (wie sollte es auch anders sein) über einen Wollfaden miteinander verbunden, sodass sie alle Aktionen stets gemeinsam machen (müssen). Ob ihr nun mit einem Freund oder doch lieber alleine spielt, überlassen euch die Entwickler. Wenn ihr zu zweit spielt, übernimmt jeder Spieler einen Yarny. Sitzt ihr jedoch alleine vor der Konsole, wechselt ihr mittels Tastendruck bequem hin und her. Das Ganze wurde so toll umgesetzt, dass es ohne Probleme klappt. Gerade die Rätsel, die bei „Unravel Two“ – neben den Hüpfpassagen – erneut zahlreich vertreten sind und organisch ins Spiel eingebaut wurden, profitieren von dem neu hinzugekommenen Mitstreiter. So müsst ihr jetzt beispielsweise keine Dose auf die eine Seite einer Wippe schieben, um die andere Seite zu erhöhen, und somit an einen höher gelegenen Ort zu kommen. Hierzu benutzt einfach der andere Yarny die Wippe, um so die „Dosen-Arbeit“ zu erledigen. Im Vergleich zum Vorgänger sind die Rätsel im zweiten Teil hier und da durchaus anspruchsvoller ausgefallen, was das Spiel auch für „ältere Semester“ interessant macht und für alldiejenigen, die Kopfnüsse lieben. Auch in „Unravel Two“ handelt es sich bei den Rätseln größtenteils um physikbasierte Aufgaben, die es zu meistern gilt.

Eingebunden ist die Reise der beiden Wollknäuel-Männchen in eine recht magere Story, die lediglich als Aufhänger gedacht ist. Ihr helft den beiden Ausreißern, die von daheim weggelaufen sind, ein Licht zum Leuchtturm zurückzubringen. Die Levels sind – wie auch in Teil eins – erneut sehr abwechslungsreich und grafisch ist auch der Nachfolger über alle Zweifel erhaben. Da staunt man erneut, mit wie viel Liebe zum Detail die Entwickler hier an die Arbeit gegangen sind. Der Sound wird – auch hier gibt es Parallelen zum ersten Spiel – recht spärlich und situationsbezogen eingebunden, dafür ist er jedoch stimmig und stimmungsvoll Der Score ist wieder einmal melancholisch, tragisch, aber auch heiter und beschwingt.

Fazit: Auch wenn man bei einigen Levels das Gefühl hat, mehr von dem aus dem Vorgänger zu sehen und sich am Grundprinzip kaum etwas verändert hat, besticht vor allem der kooperative Part mit seinem clever durchdachten Ansatz. Hier wirkt nichts oberflächlich oder einfach nur zusammengeschustert. Und so setzt „Unravel Two“ die Stärken des ersten Teils konsequent fort und fügt neues hinzu. Schön ist außerdem, dass die Rätsel noch ein wenig knackiger gestaltet wurden. Einzig der Frage, ob man wirklich im Vorfeld der E3, wo Fans mit tausenden Nachrichten zugeschmissen werden, und die Notiz, dass „Unravel Two“ bereits veröffentlicht wurde, 9ein wenig untergegangen ist, das Spiel veröffentlichen musste, muss sich Electronic Arts stellen. Denn gerade im Sommerloch (oder zumindest unmittelbar NACH der E3) wäre dem Spiel viel mehr Aufmerksamkeit zuteil geworden, zumal die Werbemaschinerie dann weit effektiver angelaufen wäre. Dennoch ist auch „Unravel Two“ ein absolut tolles Spiel geworden, das wir euch ohne Einschränkung empfehlen können.

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Electronic Arts für das zur Verfügung gestellte Testmuster.

U. Sperling

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