Let's Sing 2019 | Review (PS4)
Als Sony im Jahr 2004 seinen allerersten Ableger der Karaoke-Reihe „SingStar“ auf den Markt brachte, da konnte wohl niemand ahnen, dass das neue Spiel eine solche Lawine ins rollen bringen würde, dass selbst 14 Jahre später noch „Gesangstitel“ erscheinen würden. Doch während der Genreveteran in den vergangenen Jahren seine Community immer weniger unterstützte und selbst für die PS4 kaum noch neue Songs (geschweige denn neue Ableger) veröffentlichte, setzten die Mitbewerber zum Sprung an, sich Stücke vom Kuchen zurückzuerobern. Doch die meisten Konkurrenten scheiterten. Mal an der Auswahl der Titel, mal an der Spielbarkeit oder auch an den unterschiedlichen Spielmodi und dem fehlenden Support der Community. Einer der Mitbewerber, die sich schon seit längerer Zeit warm laufen, ist „Let’s Sing“, eine Reihe, die es selbst bereits seit 2012 gibt. Wir haben den von Ravenscourt und Voxler entwickelten neuen Ableger „Let’s Sing 2019 mit deutschen Hits“ für euch auf der PS4 getestet.
(Deutsche) Vielfalt
Das Wichtigste ist natürlich bei jedem Sing-Spiel die Auswahl der Songs. Der aktuelle Ableger wartet mit 35 unterschiedlichen deutschsprachigen und internationalen Songs der unterschiedlichsten Stilrichtungen auf. Neben Klassikern von Queen, den Prinzen, Lou Bega oder auch den 4 Non Blondes, warten aktuelle Songs von Künstlern wie EFF, Silbermond, Rita Ora, Shawn Mendes und dem deutschen Teilnehmer des diesjährigen Eurovision Song Contest, Michael Schulte, darauf, von euch gesungen zu werden. Wie bei allen Spielen kommt es natürlich auf euren Geschmack an. Steht ihr beispielsweise mehr auf HipHop, werdet ihr hier definitiv an der falschen Stelle sein. Neue Songs werden – wie auch im Vorjahr – ausschließlich über Song-Pakete erhältlich sein. Hier bietet „SingStar“ einen deutlichen Mehrwert, da ihr die Lieder überwiegend einzeln erwerben könnt. Leider mangelt es auch an der Möglichkeit, einen einzelnen Track in seiner Schwierigkeitsstufe zu verändern.
Das Spiel ist wieder einmal unterteilt in den bekannten Classic-Modus, in welchem ihr mit maximal drei weiteren Freunden antreten könnt, in die Möglichkeit, gegen die KI anzutreten oder im Mixtape einzelne Songs nacheinander zu schmettern. Um euch bei Laune zu halten, müsst ihr manche Stücke erst einmal freischalten. Für eure Leistung erhaltet ihr Punkte und steigt auf.
Im Vergleich zum Ableger des Vorjahres wurde die Gesangserkennung auch verbessert und erfasst nun euren Gesang noch besser. Der Text wird auch nach wie vor nur zweitrangig behandelt. Neben „Goldenen Noten“ gibt es allerdings keine besonders motivierenden Boni, was schade ist. Gelungen ist hingegen, dass die echten Videos eingebunden wurden. Unterstützt werden die SingStar-Micros, USB-Mikrofone und die offizielle App. Das Singen via Handy klappt auch hier gut. Was ich persönlich bedauere, ist die Tatsache, dass es keine Möglichkeit gibt, online gegen fremde Spieler oder Freunde anzutreten (letzteres geht ausschließlich offline an einer Konsole) und leider auch nicht, eigene Videos oder Fotos mit anderen Nutzern zu teilen. Dieses teilweise doch lustige Feature bleibt nur der „SingStar“ Community vorbehalten.
Fazit: Im Gegensatz zum Vorgänger hat sich nur wenig getan. Zwar ist die Spracherkennung etwas besser geworden, und die Tracks wissen noch ein wenig besser zu gefallen (was natürlich vorm persönlichen Geschmack abhängt). Doch insgesamt ist der Schritt nach vorne dann doch recht gering ausgefallen. Da jedoch „SingStar“ sich nicht mehr besonders um seine zahlreichen Fans bemüht, hat es „Let’s Sing 2019“ auch nicht sonderlich schwer, nach vorne zu preschen. Würde der Titel sich stärker auf den Online-Bereich stützen und würde es – wie es seinerzeit auf der PS2 und der PS3 bei „SingStar“ der Fall war – noch coolere Partyfeatures geben, hätte sich der Mitbewerber auch eine höhere Punktzahl verdient.
Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Koch Media für das zur Verfügung gestellte Testmuster.
L. Zimmermann