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| Marc Heiland | Konsolen

GripFunracer erfreuen sich seit vielen Jahren einer großen Beliebtheit. Legendär sind Titel wie „Super Mario Kart“ für die Nintendo Konsolen, „Mod Nation Racers“ für die PS3, „Sonic & SEGA Allstars Racing“ oder auch die „Burnout“-Reihe. Einer der dienstältesten Titel ist das leider kaum noch bekannte „Rollcage“, welcher 1999 sowohl für den PC als auch die PlayStation One veröffentlicht wurde. Nun, fast zwei Jahrzehnte später, steht mit „GRIP: Combat Racing“ der geistige Nachfolger in den Startlöchern. Wir haben die Xbox One-Fassung gespielt und verraten euch, ob uns der Titel Spaß gemacht hat.

Ich krieg die Kurve – anderenfalls fahr ich einfach an der Decke entlang!

Klassische Autorennen laufen stets nach dem gleichen Prinzip ab: Ihr rast mit einem Affenzahn über eine festgesetzte Piste und müsst als Erster ins Ziel kommen. Funracer hingegen verändern das starre Gerüst und setzen auf neue Impulse, Fantasiemöglichkeiten, die der Schwerkraft trotzen und alle erdenkbaren Facetten, um den Spielspaß in den Vordergrund zu stellen. Mal können die Fahrzeuge – wie bei Mario Kart - über einen gewissen Streckenbereich hinwegfliegen, springen, unter Wasser schwimmen oder – wie im Falle der „Burnout“-Reihe – extreme Stunts hinlegen und so weiter und so fort. Bei „Rollcage“ war es so, dass die fahrbaren Untersätze einfach bei Bedarf an der Wand oder unter der Decke weiterfahren konnten. Und genau diesen Ansatz greift auch „GRIP: Combat Racing“ auf. Wie sein geistiger Vorfahr, so setzt auch der „Neuling“ auf ultraschnelle Rennen, Waffen und – im wahrsten Sinne des Wortes – abgedrehte Streckenaction. Um dies zu realisieren, stehen euch Leuchtpunkt innerhalb der Strecken zur Verfügung, die euer Fahrzeug beschleunigen. Rampen werden hingegen zum Springen genutzt. Das Ganze ist recht spektakulär in Szene gesetzt und kann von euch bis zu einem gewissen Grad auch beeinflusst werden. Auch das Driften durch Kurven klappt gut und sieht nett aus. Richtig actionreich wird es dann, wenn ihr eure Gegner aus dem Weg räumt und dazu euch der Raketen und anderer Waffen bedient, die das Spiel bietet. Was mich im Test jedoch geärgert hat, ist die Tatsache, dass man schnell mal bei diesem hohen Tempo von der Strecke abkommt, dann wertvolle Sekunden verliert und häufiger grundlos ausgebremst wird bzw. wegrutscht. Ebenfalls nervig ist, dass von euch verschossene Projektile zu kurz abgefeuert werden und so fast zu einem Bumerang mutieren können. Da rutscht man schnell schon mal aufgrund eines Querschlägers von der Piste oder muss von der „Ideallinie“ abweichen. Waffen werden hier durch das bloße Drüberfahren aufgesammelt. Mario Kart lässt grüßen! Schön: Von euch gefundene Waffen können sogar durch Aktivieren und Aufsammeln miteinander verbunden und somit noch effektiver gegen heranrauschende Gegner genutzt werden. Neben einer Karriere mit Stufenaufstieg bietet der Titel auch Einzelrennen. Beides ist fordernd und motivierend zugleich. Gewonnene Rennen bieten XP-Punkte, die euer Fahrerlevel verbessern, neue Fahrzeuge freischalten und Zubehör bieten. Tunen könnt ihr die Fahrzeuge leider nicht.

Grafisch kann der Titel auf der Xbox One X durchaus einen guten Eindruck bieten, wenngleich er hier keine Bäume ausreißt. Der grobkörnige Filter erweckt ein wenig Nostalgie und erinnert an die „alten“ Videospielzeiten. Die Framerate ist stabil hoch bei 60fps. Ruckler treten auf der Xbox One X nicht auf. Da sie jedoch wohl auf den „normalen“ Konsolen (Xbox One und PS4 sowie Switch) teilweise deutlich sind, solltet ihr – insofern ihr eine X oder eine PS4 Pro besitzt – zur potenteren Fassung greifen. Der Sound ist „zweckdienlich“ aber ebenfalls nichts allzu besonderes.

Fazit: Ich muss zugeben, dass mein erster Test nach dem famosen „Red Dead Redemption 2“ natürlich meinen kritischen Blick noch extrem geschärft ist und ich vielleicht stärker auf grafische Finessen achte, als zuvor. Dennoch kann „GRIP: Combat Racing“ mit seiner guten Umsetzung auf der Xbox One X 7überzeugen. Auf den gängigen Konsolen hingegen soll es zu Performance-Problemen kommen, von denen die leistungsstarke X verschont bleibt. Der rasante Funracer hat mir auch inhaltlich gefallen, wenngleich die Langzeitmotivation eher durchschnittlich ist und die oben genannten Schwächen den Spielspaß hin und wieder ausbremsen. Kein Überflieger, aber auch mehr als nur Durchschnitt.

Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei für das zur Verfügung gestellte Testmuster.

U. Sperling

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