Astrobot | Review (PSVR)
Ihr wartet bis heute auf ein wirkliches Kaufargument für Sonys VR-Brille, die PSVR, weil ihr mit der VR-Umsetzung von „Resident Evil 7“, „Skyrim“ und „Driveclub“ nicht viel anfangen konntet? Dann haben wir für euch heute vielleicht genau das Richtige. Denn Sony hat dem heimlichen Star der PS4, dem kleinen knuffigen Roboter, der in „The Playroom“ in eurem Controller wohnte und mit seinen Freunden allerhand Schabernack veranstaltete, um zu demonstrieren, was die Kamera so alles kann, nun endlich ein eigenes Spiel für die hauseigene virtuelle Realität spendiert. Wir haben uns die Verkaufsversion geschnappt und getestet, wie sich dieser erste „komplette“ Titel mit dem Namen „Astrobot“ so spielt.
Wuselig und knuddelig
Wer den kleinen Roboter bereits aus oben genannter Demo kennt, der weiß, dass hier der Knuddelfaktor im Vordergrund steht. Wer mit wuseligen Figuren und knuddeligen Charakteren also seine Schwierigkeiten hat, der sollte vielleicht einen Bogen um „Astrobot“ machen. Alle anderen dürften eine unglaubliche Freude an dem Titel haben. Das liegt natürlich zu allererst am Protagonisten und seinen Freunden. Diesen müsst ihr helfen, weil gemeine Außerirdische ihr Raumschiff in Schutt und Asche gelegt haben. Was wie ein ausgelutschtes Setting für ein Spiel klingt, ist hier jedoch goldrichtig, da an Bord des Raumschiffs eine mysteriöse VR-Brille war. Diese ist den Aliens in die Hände gefallen und eure Aufgabe ist es nun, den kleinen sympathischen Robotern zu helfen. Versprengte Roboter müssen dabei ebenso gefunden werden, wie Wrackteile. Während ihr also dieser „epischen“ Aufgabe nachgeht, betrachtet ihr das Geschehen von der Mitte aus und könnt euch frei umsehen. Den Astrobot steuert ihr dabei über den Stick. Um immer am Geschehen dran zu sein, folgt ihr automatisch dem kleinen Protagonisten. Innerhalb der bunten und abwechslungsreich gehaltenen Levels kann der Roboter springen, schweben und Feinde mit Flammen und Angriffen aus dem Weg räumen.
Während all dieser Aktionen befindet ihr euch nicht nur dank der VR-Brille mitten im Geschehen, sondern müsst sogar aktiv eingreifen, indem ihr als „Mitspieler“ gefordert werdet. Denn nur dann, wenn ihr euch ausgiebig mit der Welt und der Levelarchitektur befasst, ihr Schalter aufspürt, mit eurem Kopf Mauern einreißt und euren Astrobot aktiv unterstützt, kommt dieser weiter. Auf diese Weise fühlt man sich als Spieler noch intensiver ins Spiel mit einbezogen. Eine witzige und dennoch wichtige Rolle spielt auch euer PS4-Controller. Dank seiner Hilfe (und mittels Verbesserungen, welche ihr im Spielverlauf erhaltet), fungiert der Controller als Multifunktionsgerät, um unter anderem neue Wege zu eröffnen. So wird der Controller unter anderem als Wasserspritzer genutzt. Grandios in Szene gesetzt ist das Spiel bereits von der ersten Spielminute an. Doch wenn man zum ersten Mal gegen einen der „großen“ Bossgegner antritt, die allesamt über individuelle Stärken und Schwächen verfügen, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus, da hier das Gefühl der scheinbaren Übermacht (schon allein aufgrund der Größe) des Gegners gegenüber des Roboters extrem intensiv wirkt – VR sei Dank! Neben dem Steuern des Roboters durch die Levels und das Beseitigen von Gegnern und Hindernissen, steht die Suche nach den anderen Robotern – wie bereits erwähnt – im Fokus. Auch hier heißt es, sich in jeder Ecke und an jeder Stelle umzuschauen, um auch alle Roboter zu finden und einzusammeln. Dies macht ihr nicht nur, um das Spielziel zu erreichen, sondern auch, um neue Bereiche freizuschalten.
Dass das Spiel auf hohem VR-Niveau zu unterhalten weiß, liegt jedoch nicht nur an der tollen Grafik und dem unterhaltsamen Sound, sondern natürlich auch an der Art und Weise, wie hier die Roboter mit euch interagieren. Dies kennt man bereits aus der damaligen Kamera-Demo. Mal winken sie euch zu, mal springen sie vor Freude wie wild herum oder gehen auch sonst auf euch ein. Humor und „Drolligkeit“ werden bei „Astrobot“ ganz groß geschrieben.
Fazit: Man muss diese Roboter einfach gern haben. Mit ihrer niedlichen Art erreichen sie das Herz jedes Spielers. Die Einbindung der VR-Möglichkeiten ist ebenso gelungen, wie die des Spielers. Die Vielfältigen Gimmicks, die den Controller zum Multifunktionsgerät machen, überzeugen und machen Laune. Auch Grafik und Sound sind (für VR-Verhältnisse) auf recht hohem Niveau. Schade nur, dass das Spiel mit knapp sechs Stunden doch relativ kurz bemessen ist. Immerhin trat im Test keinerlei Motion Sickness auf. Für uns in der Redaktion ist „Astrobot“ ein absoluter PSVR-Vorzeigetitel, den sich niemand entgehen lassen sollte.
Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Sony für das zur Verfügung gestellte Testmuster.
U. Sperling