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| Marc Heiland | Konsolen

KingdomHearts3Bild1Man mag es ja kaum glauben, aber seit dem Release von „Kingdom Hearts 2“ ist mittlerweile eine neue Spielergeneration herangewachsen. Denn zwischen dem gerade veröffentlichten und lange erwarteten dritten Teil und dem Vorgänger, liegen sage und schreibe 13 Jahre, also mehr als eine Dekade und gleich zwei Konsolengenerationen. Nun versucht also Square Enix nicht nur der Serie einen würdevollen Abschluss zu bieten, sondern auch diese Konsolengenerationen vor dem Bildschirm zu vereinen. Wie das gelungen ist, klären wir in unserem Test anhand der Xbox One-Fassung von „Kingdom Hearts 3“.

Das große Finale steht an

Kingdom Hearts hat eine lange Geschichte hinter sich, die mit Teil drei nun einen Abschluss findet. Wer die Vorgänger nicht gespielt hat, kann zwar den dritten Teil ebenfalls spielen, wird aber viele Dinge, die angedeutet oder ausgesprochen werden, nicht einordnen können bzw. verstehen. Daher empfehlen wir euch, im Internet Videos zu sichten, euch das Wissen anzulesen oder – im besten Fall – die beiden Vorgänger zu spielen, damit ihr „Kingdom Hearts 3“ in vollen Zügen genießen könnt. Allerdings muss man sagen, dass man auch als „Kenner der Materie“ manchmal nicht so ganz hinterherkommt. Dies mag an der vielschichtigen Erzählung liegen, oder einfach nur daran, dass – wie bereits erwähnt – der Vorgänger schon so lange her ist, dass man sich auch als treuer Fan der Reihe nicht mehr an jedes Detail erinnern kann.

Und dennoch wissen alle Fans, was sie auch in Teil drei erwarten wird: Ein bunter Mix der Final Fantasy meets Disney-Welten mit unzähligen bekannten Charakteren und eine emotionale Achterbahnfahrt. Denn Square Enix versteht es auch hier, auf der Klaviatur der Gefühle zu spielen.

Um den Überblick zu behalten, versuchen wir im Folgenden, eine kurze Zusammenfassung des aktuellen Ablegers zu geben: Im Mittelpunkt der Geschichte steht Sora. In Begleitung der Disney-Figuren Donald und Goofy begibt er sich auf eine Reise durch diverse Welten, die in der überwiegenden Mehrheit auf den verschiedenen Franchises von Walt Disney basieren. Auf ihrem weg begegnen ihnen viele bekannte Charaktere aus den zahlreichen Zeichentrickfilmen und Animationsstreifen. Warum Sora sich auf die Reise begibt? Ihr Gegner, die so genannte „Organisation 13“ hat Klone der Welten erschaffen und deren Seelen gestohlen. Nun ist es an Sora, die Organisation zu besiegen, und alles wieder zum Guten bzw. Alten zu wenden. Das Coole in Teil drei ist die Tatsache, dass sich die Waffe Sonas unter anderem in Themen von Disneyland verwandeln kann. Klingt komisch? Ist es auch...

Die von euch zu besuchenden Welten sind dabei so kreativ entworfen, wie eh und je. So reist ihr an berühmte Schauplätze, wie den Hundertmorgenwald, das Eisreich Frozen, Monstropolis von der Monster AG und andere Länder. Neben bekannten Schauplätzen, in denen es euch an neue Orte verschlägt, gibt KingdomHearts3Bild2es auch neue Welten zu entdecken und zu bestaunen. Die Welten werden mit einem Jet bereist und nach und nach freigeschaltet. Auch im All warten packende Gefechte auf euch, die allesamt spannend inszeniert wurden. Die Gegner innerhalb der Welten haben individuelle Stärken und Schwächen, die es geschickt auszunutzen gilt. Selbiges trifft auch auf eure eigenen Mitstreiter (die je nach Welt variieren) zu. Obwohl theoretisch auch ein schlichtes Draufhauen möglich ist, solltet ihr vor allem bei den größeren Gegnern und den Bossen auf Taktik Wert legen, um nicht innerhalb kürzester Zeit das Nachsehen zu haben. Da sich die Schlüsselschwerter, die Waffen in „Kingdom Hearts 3“ in jeder Welt voneinander unterscheiden, bleibt die Langzeitmotivation erhalten. So richtig unterhaltsam wird es dann, wenn ihr in den Themenparks Attraktionen als Angriff nutzt, wie beispielsweis eine Achterbahn, die ihr clever gegen eure Gegner einsetzen könnt. Ein anderes Beispiel sind überdimensionierte Tassen, wie ihr sie aus dem Film „Die Schöne und das Biest“ kennt. Diese kreiseln mal eben alles platt, was ihnen in die Quere kommt. Sieht spektakulär aus und ist absolut tödlich. Diese Spezialangriffe verbrauchen jedoch Energie, die durch Combos wieder aufgeladen werden muss. Gut, dass ihr eure Helfer an der Seite habt, die immer gerne in die Prügeleien eingreifen. Habt ihr Gegner aus dem Weg geräumt, erhaltet ihr hierfür XP-Punkte, die euren Helden verbessern und darüber hinaus Fähigkeiten hinzufügen. So könnt ihr auch den dicken Bossen wiederstehen. Um Einsteiger und Veteranen gleichzeitig bei der Stange zu halten, ermöglicht das Spiel auch ein eigenes Erstellen von Fähigkeiten. Was recht kompliziert klingt, ist dank des umfangreichen Tutorials jedoch schnell gelernt und geht dann auch problemlos in Fleisch und Blut über. Insgesamt wird euch die Kampagne dann circa 40 Stunden lang bei Laune halten, da Abwechslung hier wirklich ganz groß geschrieben wird.

Hoher Wiedererkennungswert

So abwechslungsreich wie die Kämpfe, ist auch die Gestaltung der Welten geworden. Dank des detailgetreuen Designs und der tollen, knallbunten und oft ziemlich effektüberladenen Welten fühlt sich jeder Fan von Disney- und Pixar-Filmen heimisch. Hier stimmt einfach alles. Ein wenig schade ist, dass der Titel ausschließlich in Englisch mit deutschen Untertiteln daher kommt. Doch der Trend, Spiele im Originalton zu belassen scheint größer zu werden. Dafür sind die Stimmen allesamt hervorragend ausgesucht worden und die Sprecher machen einen guten Job.

Fazit: „Kingdom Hearts 3“ bringt die Reihe zu einem würdigen Ende. Die neuen Welten fügen sich nahtlos ins KH-Universum ein. Die Geschichte, 9wenngleich sie wieder einmal sehr komplex und für Neulinge arg verworren ist, fügt alles zu einem Großen Finale zusammen und die grafische Umsetzung sowie die fordernden, taktisch geprägten Kämpfe sind abwechslungsreich. Auch die Begleiter-KI agiert meist auf hohem Niveau. Mit rund 40 Spielstunden ist die Kampagne auch nicht zu kurz oder zu lang ausgefallen. Unterm Strich kann man sagen: Wer die Vorgänger schon mochte, wird „Kingdom Heart 3“ lieben.

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Square Enix für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

L. Zimmermann

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