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Trials Rising | Review (Xbox One)

| Marc Heiland | Konsolen

TrialsRisingBild1Ist es wirklich schon beinahe 20 Jahre her, dass der allererste Titel der „Trials“-Reihe erschienen ist? Schaut man im Internet nach, so stellt man tatsächlich fest, dass der allererste Ableger im Jahr 2000 als Browser-Spiel veröffentlicht wurde. Sieben Jahre später kam dann der Nachfolger heraus und mit „Trials HD“ veröffentlichten Ubisoft und Entwickler RedLynx den ersten Ableger für Xbox Live. Danach erschienen noch „Trials Trials Evolution“ sowie „Trials Frontier“ für Smartphone und Tablets und „Trials Fusion“ 2014. Nun, fünf Jahre nach dem letzten Teil für Konsolen und PC, ist mit „Trials Rising“ der Nachfolger von „Evolution“ endlich erschienen. Wir haben den Titel für euch anhand der Xbox One-Fassung getestet.

Auf den Spuren von Evel Knievel

„Robert Craig „Evel“ Knievel, Jr. (* 17. Oktober 1938 in Butte, Montana; † 30. November 2007 in Clearwater, Florida) war ein US-amerikanischer Motorradstuntman. Durch seine spektakulären Motorradsprünge und Stuntshows erlangte er weltweit Berühmtheit“, so Wikipedia. Wenn man sich die waghalsigen Sprünge Knievels auf YouTube anschaut, könnte man meinen, er habe als Vorbild für die akrobatischen Einlagen der Rennfahrer der Trials-Serie gedient. Denn abgefahrener als die Stunts, Sprünge und Rennen, die ReyLynx seit vielen Jahren zelebrieren, geht es in keinem anderen Motorrad-Rennspiel zu.

Und wie damals der US-amerikanische Stuntman, so fühle auch ich mich: Voller Adrenalin, süchtig, noch einen Rekord knacken, noch eine „Duftmarke“ gegen die Konkurrenz setzen und noch einmal die verrücktesten Stunts der Videospiel-Historie bewältigen. Genau das ist es, was die Serie seit jeher ausmacht. Und auch beim neuen „Trials Rising“ stellt sich dieses Suchtgefühl gleich von Beginn an ein. Dieses Mal haben die Entwickler den Titel ein wenig „geöffnet“. Das heißt zwar nicht, dass ihr hier durch eine offene Spielwelt brettert, sondern einmal um die Welt reisen könnt, um in aller Herren Länder Pisten und Aufgaben zu bewältigen.

Veteranen der Serie werden sich vom ersten Moment an wohl fühlen, so als sei Trials nie weg gewesen. Denn am Spielprinzip haben die Entwickler nichts verändert – und das ist auch gut so. Noch immer basiert das Handling der Bikes auf den perfekten Einsatz von Gas, Bremsen und Lehnen, sprich: Die Verlagerung des Gewichts des Rennfahrers. Aus dieser perfekten Symbiose sowie Rollen und Sprüngen entstehen viele einmalige Momente. Doch auch Anfängern widmet sich RedLynx und führt sie nach und nach parallel zu den Stages in der „Trials Akademie“ in die Steuerung der Bikes sowie Tricks und Stunts ein. Egal ob Akademie oder „normales“ Fahren – eines haben beide gemeinsam: Ihr werdet fluchen, ihr werdet schwitzen und möglicherweise schreien. Doch in dem Moment, in dem ihr eine Strecke perfekt bewältigt und neue Medaillen verliehen bekommen habt, wird sich TrialsRisingBild2die unglaubliche Freude einstellen, eine Strecke gemeistert zu haben. Faszination aus Minimalismus – so kann man das Gameplay zusammenfassen.

Jede Menge Spaß und Action

Apropos Strecken: Von diesen gibt es auch in „Trials Rising“ wieder eine ganze Menge mit allerlei verrückten Einfällen der Entwickler. Die 120 Pisten sind in neun unterschiedlichen Ligen unterteilt. Je weiter ihr im Spiel voran kommt, desto mehr Strecken schaltet das Programm frei. Darüber hinaus gibt es diverse Veranstaltungen, die über mehrere Stufen gehen. Die Zielvoraussetzungen variieren. Mal sollt ihr unter die ersten drei Fahrer kommen, mal einen gewissen Gegner schlagen. Ein anderes Mal dürft ihr nur eine bestimmte Anzahl an Unfällen bauen, um die Herausforderung zu bestehen. Außerdem warten diverse Sponsoren-Verträge auf euch. Diese erhaltet ihr allerdings nur dann, wenn ihr vorher geforderte Aufgaben meistert. Der Schwierigkeitsgrad steigt dabei moderat an, sodass niemand sofort überfordert wird. Nachdem ihr eine Erfahrungsstufe abgeschlossen habt, gibt es Lootboxen, die ihr sammeln oder ignorieren könnt. Diese enthalten allerhand Zeug, wie neue Bekleidung. Was einige Kollegen der schreibenden Zunft als störenden Ballast sauer aufstößt, war mir im Test herzlich egal, da ich nicht gezwungen werde. Ja, der Einsatz von Lootboxen wird heutzutage inflationär genutzt. Doch hier ist es weniger störend, als bei anderen Spielen.

Wo wir über „störend“ reden: Einigen Spielern war es im Vorfeld ein Dorn im Auge, dass man gegen Ghosts, also durchsichtige andere Fahrer antritt und nie richtig alleine auf der Rennstrecke ist. Auch hier kann ich Entwarnung geben: Im finalen Review-Muster sind diese Geister nicht mehr störend und motivieren hin und wieder sogar, weil man sie immer gerne hinter sich lassen will.

Wer mag, kann auch mit anderen Spielern antreten. Neu ist hierbei der Koop-Modus mit Tandem. Hierbei müssen beide Spieler jeweils Gas geben und mit ihrem jeweils eigenen Rennfahrer das Gewicht verlagern. Teamwork wird hierbei ganz groß geschrieben. Leicht ist natürlich auch hier anders.

Schick, laut und mit einem Augenzwinkern

Grafisch bietet euch auch der neuste Trials-Ableger wieder ganz viel Abwechslung, tolle Settings, viele Effekte, meist knackscharfe Texturen und geringe Ladezeiten. Von Achterbahnen über Hollywood-Kulissen und Schlösern bis hin zu Tempeln und Pagoden wird euch enorm viel geboten. Bei einigen Strecken gibt es tolle Überraschungen und ein paar „WOW“-Momente. Hinzu kommt ein treibender, aber nicht mehr so nerviger Soundtrack und der typische Serien-Humor, da euer virtuelles Alter Ego eine Menge einstecken muss. Vor allem nach Beendigung des Rennens wird er auf vielfache Weise wie ein Dummy durch die Gegend geschleudert. Klar ist das extrem übertrieben und manchmal auch brutal. Doch wird hier kein Blut gezeigt und auch sonst kommt das Ganze eher lustig rüber als alles andere.

9Fazit: Auch in der neusten Auflage konnte mich der Titel ab der ersten Sekunde fesseln. Die Sucht, alle Strecken perfekt zu meistern, der Spaß zu sehen, was die Kreativen bei RedLynx sich dieses Mal ausgedacht haben, die neue Reise um die Welt – all das wurde hier im Gegensatz zum Vorgänger noch einmal optimiert. Für Einsteiger und Veteranen bietet „Trials Rising“ mit seinen rund 120 Strecken genau die richtige Mischung. Jeder, der auch nur ansatzweise etwas mit „Funracern“ anfangen kann und Spaß daran hat, sich selbst zu fordern, sollte hier zuschlagen, zumal der neue Teil euch finanziell nicht an den Bettelstab bringt.

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Ubisoft für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

U. Sperling

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