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Super Mario Maker 2 | Review (Nintendo Switch)

| Marc Heiland | Konsolen

SuperMarioMaker2Bild1Nintendo ist seit jeher für Kreativität bekannt. Egal ob es die Konsolen sind, welche immer eine andere Richtung als der Mainstream eingeschlagen haben, ob es Spiele sind, die gerne mal mit Konventionen brechen und den Spieler nicht nur zum Spielen, sondern auch zum Basteln (wie zuletzt bei „Labo“) und zum Bauen einladen. Frei nach dem Motto: Wenn du einen großen Baukasten bekommst, dann erstelle dir doch deine Level selbst! Diesen kreativen Baukasten stellt Nintendo unter den Namen „Super Mario Maker“. Nach dem äußerst erfolgreichen Vorgänger, der noch auf der WiiU erschien, ist jetzt der Nachfolger für die Nintendo Switch im Handel erhältlich. Wir durften uns ausführliches Bild von „Super Mario Maker 2“ machen und verraten euch im Test, ob der Nachfolger ebenfalls unterhalten kann, wo er sich vom ersten Teil unterscheidet und ob sich hier wirklich schon das Switch Spiel des Jahres ankündigt.

Kreativität und Spielspaß

Bei „Super Mario Maker 2“ steht – wie bereits der Titel verrät – das Erstellen von individuellen Levels im Fokus des Spiels. Neben bekannten Elementen aus Teil eins, gibt es etliche Neuerungen, welche das Spiel- und Baukastenprinzip sinnvoll ergänzen und erweitern. Kenner des Vorgängers werden zu Beginn bereits eine erste Neuerung entdecken. Denn dieses Mal haben die Entwickler bei Nintendo dem Titel einen Abenteuer-Modus spendiert. Hierbei handelt es sich um einen waschechten Solopart, der euch mit den Grundlagen des Spiels und seinen Finessen vertraut macht. Gerade Einsteigern wird so das kreative Erstellen von Levels leichter gemacht. Doch auch Veteranen kommen voll und ganz auf ihre Kosten, zumal der neue Modus in eine kleine, aber feine Story eingebunden ist. Im Grunde genommen geht es zwar wieder einmal um Mario und Peach. Doch dieses Mal wird die holde Prinzessin nicht von Bowser entführt. Dennoch geht das Schicksal erneut nicht gerade zimperlich mit ihr um. Denn nachdem ihr Schloss errichtet wurde, kam der „Rückgängig“-Hund auf ein Raketenfeld, was zur Folge hat, dass Prinzessin Peachs Schloss nur noch ein Trümmerhaufen ist. Also noch einmal alles von vorn. Zur Hilfe kommt hier einmal mehr unser aller Lieblingsklempner Mario, der, um das Schloss neu aufzubauen, viele Münzen sammeln muss, die er durch die unterschiedlichsten Aufträge erhält. Dabei lässt euch das Spiel die Wahl, welchen Teil des Schlosses ihr in welcher Reihenfolge ihr wiederaufbaut. Für jeden Schlossbereich gibt es unterschiedliche Baukosten und somit auch unterschiedliche und – mal mehr mal weniger – umfangreiche Aufträge zu erledigen. Auf diese Weise spielt ihr euch durch unzählige Levels und erlernt nach und nach sämtliche Spielmechaniken, ohne dabei überfordert oder gelangweilt zu werden. Dies liegt vor allem einmal mehr an der tollen Gestaltung der Level, der Detailverliebtheit der Entwickler und der charmanten Umsetzung. Während der Bauarbeiten lernt ihr neue Figuren kennen, mit denen ihr interagieren könnt, schaltet Items frei und baut so nach und nach Prinzessin Peachs Schloss wieder auf. Obwohl der Abenteuer-Modus recht ausführlich ist und euch viele Prinzipien des umfangreichen Baukastens von „Super Mario Maker 2“ vorstellt, ist er eigentlich nicht viel mehr als ein langes Tutorial zum eigentlichen Kern und Herzen des Spiels: Dem Erstellen eigener Levels, dem Tausch mit der Community und dem Spielen anderer Community-Levels.

SuperMarioMaker2Bild2Um die von euch erstellten Levels mit anderen tauschen zu können und deren Levels auf eurer Nintendo Switch zu spielen, braucht ihr natürlich ein Nintendo Online-Konto. Ohne dieses bleibt ihr – und damit ein Großteil des Spielspaßes – außen vor. Wer noch kein Online-Konto hat, kann für eine Woche den Service kostenlos testen oder „gönnt“ sich für 20 Euro jährlich den Zugang. Online haben die Nutzer nämlich schon so etliche – teils spaßige, teils skurrile, aber immer äußerst kreative – Levels erstellt. Ein direktes mit Freunden spielen geht aktuell noch nicht, soll aber bald möglich sein. Momentan tretet ihr nur gegen maximal drei weitere euch unbekannte Spieler gemeinsam an. Da es quasi unendlich viele Möglichkeiten gibt, Levels zu erstellen, habt ihr auch viele Wochen (oder sogar Monate) ausreichend Motivation, euch online umzuschauen und selber weitere neue Levels zu erstellen. Wir hatten innerhalb der wenigen Tage, die seit dem Verkaufsstart vergangen sind, jedenfalls schon enorm viel Spaß und freuen uns, dass die Nintendo-Community so aktiv ist. Alles andere hätte uns aber – ehrlich gesagt – auch gewundert ist. Schön: Die Levels können nach unterschiedlichen Interessen bzw. in verschiedene Kategorien ordnen. Auch ist es möglich, neue Levels in der entsprechenden Kategorie finden zu können.

Viel Licht und etwas Schatten

Natürlich muss man den neuen Teil mit seinem direkten Vorgänger auf der WiiU vergleichen. Und hier fällt ganz klar auf, dass die Menüführung und Steuerung angepasst, ergänzt und umgewandelt wurde. Hier fällt jedoch auf, dass das Gamepad der WiiU schmerzlich vermisst wird. Natürlich klappt es mit dem Touchscreen im Handheld-Modus und über die Tasten im Dock-Modus gut. Dennoch sieht man im Letzteren nicht immer alles (wenngleich das Rad-System gut funktioniert), während im erstgenannten Modus das Platzieren von Gegenständen etwas schwieriger ist, da hier die Finger genutzt werden müssen anstelle eines Stiftes etc. was hier und da zu einer echten „Fummelarbeit“ ausufert. Das ist jedoch der einzig wirkliche Kritikpunkt, der aber wohl vor allem uns ältere Spieler mit unseren größeren Fingern stören dürfte. Unser „Redaktionsnachwuchs“ hatte weniger Probleme (oder mehr Geduld). Ebenfalls schade ist, dass es online hin und wieder zu deutlichen Lags und Ruckler-Performance gekommen ist. Da sollte Nintendo nachbessern!

Audiovisuell wird „Super Mario Maker 2“ natürlich im typischen Look des Mario-Universums dargestellt. So sind die bekannten Figuren ebenso dabei, wie die Levelarchitektur verschiedener Ableger und auch die Sounds, Songs und Geräusche, die ihr kennt.

Fazit: Mit „Super Mario Maker 2“ erhaltet ihr eine tolle Erweiterung des Vorgängers mit einem umfangreichen Leveleditor / Baukasten, der euch schier endlos Levels erstellen lässt. Der Fantasie sind hier nahezu keine Grenzen gesetzt. Auch wenn die Steuerung nicht ganz so gelungen ist, wie einstmals auf der WiiU, haben die Entwickler doch versucht, jedem Spieler (und den technischen Vorgaben der Konsole) gerecht zu werden. Online ist der Titel ein absolutes Brett (vorausgesetzt, ihr habt den Online-Service gebucht). Der Multiplayer-Modus ist eine tolle Zugabe, bei der ihr zu viert gemeinsam oder gegeneinander spielt, um diverse Herausforderungen der Levels zu lösen. Offline mit Freunden ist dabei aktuell ebenso wenig möglich, wie direkt 9online gegen Freunde anzutreten. Bleibt zu hoffen, dass Nintendo dies noch lösen wird. Trotz dieser geringen Kritikpunkt bekommt das Spiel natürlich von uns eine ganz klare Kaufempfehlung für jeden Fan von Mario und Co.

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Nintendo für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

 

U. Sperling

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