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Wolfenstein: Youngblood | Xbox One-Kurztest

| Marc Heiland | Konsolen

Wolfenstein1Nachdem wir in den letzten Teilen der „Wolfenstein“-Reihe mit dem „Nazi-Killer“ B.J. Blazkowicz unterwegs waren, um der „braunen Brut“ den Garaus zu machen, treten wir im neusten Ableger „Youngblood“ mit den beiden Töchtern der „Ein-Mann-Armee“ Blazkowicz , Jessica und Sophia, den Nazis in den virtuellen Hintern. Denn ihr Dad ist spurlos verschwunden und die Töchter müssen ihren Vater natürlich schnellstmöglich wiederfinden. Ob den beiden in diesem Koop-Shooter die Suche gelingt und wie der Titel im Vergleich mit den Vorgängern abschneidet, erklären wir euch im Test.

Zurück nach Paris – nur mit anderen Protagonisten

Die Spur führt uns nach Paris. Hier waren wir seinerzeit in der Rolle von Papa Blazkowicz und hier schließt sich der Kreis. Denn hier soll ein neues Regime entstehen, welches dem alten in nichts nachsteht. Und so machen sich die Schwestern auf, nicht nur ihren Dad zu finden, sondern auch das „braune Gesocks“ ein für alle Mal aus dem Weg zu räumen.

Um dies umzusetzen, habt ihr die Möglichkeit, das Spiel mit einem Freund kooperativ anzugehen oder aber alleine mit Unterstützung der KI. Egal, für welche der beiden Optionen ihr euch entscheidet – beides ist machbar, bringt aber mit einem menschlichen Mitstreiter (vor allem aufgrund der teilweise strunzdummen KI) mehr Laune. Was Kennern der Reihe recht schnell ins Auge springt ist die Neugestaltung der Levels. Auch wenn es kein Open World-Shooter ist, so bietet euch das Spiel größere Level. In diesen könnt ihr stellenweise taktischer Vorgehen, was auch für die Gegner zutrifft. Von diesen gibt es verschiedene Klassen vom einfachen Fußsoldaten über Kommandanten bis hin zu unter die Zähne bewaffnete Dieselsoldaten, die ordentlich Blei fressen können. Dazu kommen kleinere und größere Bossgegner mit individuellen Stärken und Schwächen. Und leider sind genau sie der große Schwachpunkt in Kombination mit der KI. Denn nicht nur, dass die „dicken“ Gegner unglaublich viel Munition wegstecken können. Sie sind teilweise extrem unfair und schwer zu knacken. Wenn dann auch noch eine der KI-geführten Schwestern an der falschen Stelle steht, und somit euch nicht mehr retten kann (ihr teilt euch stets drei „Lebensherzen“) oder ihr sie nicht aus der Schusslinie bekommt, können schon mal etliche Minuten Fortschritt für den Allerwertesten gewesen sein. Bereits im ersten Level, wo ihr es mit einem teleportierenden Gegner mit Laserenergie zu tun bekommt, ist es im Test nicht selten vorgekommen, dass wir Anlauf um Anlauf benötigten, weil die Schwester - anstatt in Deckung zu gehen - wie Rambo an der Front seelenruhig versuchte, auf den Oberschergen einzudreschen. So etwas darf heutzutage nicht mehr passieren! Leider spielt die Story dieses Mal eine äußerst untergeordnete Rolle, was man prinzipiell einem Shooter eher verzeiht, gerade bei der Wolfenstein-Serie hier doch schmerzlich vermisst. Auch Collectables interessieren (gleichwohl sie notwendig sind) weniger. Vor allem Hintergrundinfos werden häufig ignoriert. Lediglich Silbermünzen zum Verbessern der Waffen und Punkte zum Charakteraufstieg sind essentiell nötig, um nicht sofort ins virtuelle Gras zu beißen. Dummerweise leveln die Gegner auch mit. Was des einen Freud, ist gerade des Anfängers Leid. Hier werdet ihr von der ersten bis zur letzten Minute gefordert werden. Einfach durch die Level huschen klappt bei „Youngblood“ nämlich nicht. Ein wenig schade ist, dass die Entwickler bei der Gestaltung der Levelarchitektur nicht so einfallsreich waren, wie man es sich erhofft. Das Gefühl des Recyclings schleicht sich recht schnell ein, wenngleich die Areale alles andere als schlecht aussehen. Und nicht nur die Grafik weiß zu gefallen. Auch der dynamische Sound, der mit vielen Details und einem ordentlichen Bass überzeugt und der stellenweise recht abgedrehte Score sowie die gute deutsche Lokalisierung tragen zur guten Atmosphäre bei. Was in der uns zur Verfügung gestellten Version allerdings wieder einmal nervte, sind die „sinnentleerten“ Symbole. Statt „echter“ Hakenkreuze wurde unsere Version erneut zensiert.

Fazit: „Wolfenstein: Youngblood“ macht mit zwei Spielern durchaus für einige Stunden Laune. Zwar kann es den „großen“ Teilen nicht das Wasser reichen und mit einem KI-Partner ist es stellenweise frustrierend. Dennoch wissen die beiden „neuen“ Protagonistinnen mit ihrer durchgeknallten Art zu unterhalten. Für den recht smarten Preis ist „Youngblood“ durchaus einen Blick wert. Ein „echtes“ Wolfenstein solltet ihr allerdings nur mit Einschränkungen erwarten, um nicht enttäuscht zu werden.

Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Bethesda für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

L. Zimmermann

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