Generationen von Kindern sind mit ihnen aufgewachsen. Die Rede ist von den Hot Wheels, mit denen Mattel noch lange vor den Mitbewerbern, die jungen Rennfahrer begeistern und zum Sammeln animieren konnte. In den mehr als 50 Jahren seit Markteinführung, hat das Unternehmen Millionen Autos rund um den Globus verkauft und eine der wohl wichtigsten Marken von Mattel kreiert. Nun soll der Zauber der Marke „Hot Wheels“ auch im „digitalen Kinderzimmer“ auferstehen. Mit „Hot Wheels Unleashed“ erscheint die Sammelleidenschaft in digitaler Form für die Xbox Series-Familie und die Xbox One. Wir haben uns anhand der Xbox Series X-Fassung ein ausgiebiges Bild vom Arcade-Funracer gemacht.  

 

So ganz stimmt das mit dem digitalen Debüt zwar nicht. Denn bereits zu „Forza Horizon“-Zeiten ist ein Ableger in den virtuellen Welten veröffentlich worden. Hier allerdings nur als Erweiterung und in der Welt von Forza. „Unleashed“ geht in die klassische Richtung und bietet euch spektakuläre Rennen in verschiedenen Räumen auf z.T. abgedrehten Strecken. Dabei haben die Entwickler darauf geachtet, sich an den echten Vorbildern zu orientieren. Bevor es jedoch losgeht, bekommt ihr zunächst die relativ eingängige Steuerung in Form eines Testrennens erklärt. Gas geben, bremsen und driften, um den Turbo zu zünden - mehr braucht es nicht. Nach dieser interaktiven Einführung könnt ihr euch im Multiplayer oder der Karriere tummeln. Hier befindet ihr euch in einer Übersichtsmap, die eigentlich nur aus nacheinander abzuklappernden Rennen besteht. Die Fahrzeuge, mit denen ihr an den Start gehen könnt, unterscheiden sich hinsichtlich Leistung und Fahreigenschaften. Letzteres fällt jedoch nicht allzu stark ins Gewicht, da sich der Titel als Funracer versteht und keinerlei Simulation oder Realismus für sich beansprucht. Neue Fahrzeuge können für Ingame-Geld erworben werden.

 

Die Strecken bestehen aus den bekannten Teilen wie Steilkurven, Loopings, diverse Hindernisse und einigen Dingen, die so nur digital funktionieren. Hier wollen wir an dieser Stelle jedoch nichts verraten. Soviel sei jedoch gesagt: Die Rennstrecken in den verschiedenen Orten sind gut implementiert und fügen sich organisch ein. Zwischendurch tauchen (leider viel zu selten) spezielle Gegner auf, die euch attackieren. Dies ist beispielsweise eine überdimensionierte Spinne, welche euch mit ihren Netzfäden beschießt, um so für einige Sekunden auszubremsen. So können spannende Situationen in zunächst klaren Rennen entstehen.

Grafisch ist „Hot Wheels Unleashed“ sehr gelungen. Die Fahrzeuge wurden sehr fein detailliert umgesetzt. Die Strecken bieten einige interessante Einfälle und die Lichtspiegelungen sind ein Hingucker. In Sachen Sounddesign wird euch auch für jeden Boliden ein etwas anderes Motorengeräusch geboten, wenngleich hier natürlich keine „echten“ Motorensounds ertönen. 

 

Wer sich kreativ austoben möchte, der nutzt die Möglichkeiten des Streckeneditors. Das geht zwar nicht so einfach von der Hand, wie man es sich wünschen könnte. Wenn man sich jedoch an die Steuerung gewöhnt hat, ist der Editor ein spannendes Tool. Selbiges gilt auch für den Fahrzeug-Editor, bei dem ihre die Fahrzeuge mit Aufklebern oder unterschiedlichen Farben versehen könnt. Wie bereits erwähnt, dürft ihr auch online gegen andere Mitstreiter antreten. Hier geht es mit maximal 12 Spielern an den Start. Schlussendlich könnt ihr noch schnelle Rennen und solche, die auf eigenen Lieblingsparcours austragen. Eine bunte Mischung, die viel Bekanntes bietet. 

Was wir beim Test bedauerten ist die Tatsache, dass die KI hin und wieder Macken. So fährt sie meist einfach ihre Linie, baut nahezu keine Unfälle und wirkt insgesamt nicht sonderlich glaubwürdig. Auch sind noch kleinere Bugs zu finden. Insgesamt bietet uns Milestone jedoch auf der Xbox Series X ein rundes Paket. 

 

Fazit: Mit „Hot Wheels Unleashed“ zeigt Milestone einmal mehr sein Potential in Sachen Racing-Games. Bis auf einige Kleinigkeiten macht der Titel durch die Bank weg Spaß und bekommt daher von uns eine Kaufempfehlung. 

 

 

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Milestone für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.