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Shadow Warrior 3 | Review (PS4)

| Marc Heiland | Konsolen
ShadowWarrior3Egoshooter im Stil eines „Doom“, „Rage“, „Serious Sam“ und Co. stehen seit vielen Jahren bei Fans hoch im Kurs. In packenden Arena-Kämpfen oder offenen Welten gegen Massen von Gegnern anzutreten, um ihnen möglichst effektiv das Licht auszuknipsen, macht doch immer wieder Spaß. In diese Kerbe schlägt nun auch „Shadow Warrior 3“, der damit sich von seinen beiden Vorgängern absetzt. Ob das gelingt und ob der Titel mit den Großen der Zunft mithalten kann, erfahrt ihr im Test.  
 
Einmal hin und wieder zurück
Früher waren lineare Shooter mit so genannten „Schlauchlevels“ an der Tagesordnung. Hier wurdet ihr von einem Bereich zum nächsten Abschnitt geschickt, um auf vorgegebenen Wegen alles aus dem Weg zu räumen, was sich euch näherte. Dann kamen die offeneren Level, die schlussendlich in einigen Fällen von den offenen Welten abgelöst wurde. Auch „Shadow Warrior 2“ ging vom klassischen linearen Spiel hin zu zufällig generierten Levels. Doch nun – mit Erscheinen von Teil drei – haben sich die Entwickler von Devolver Digital erneut den Wurzeln des ersten Teiles angenähert und servieren euch erneut ein ganz klassisches Shooter-Erlebnis, welches in einigen Momenten an „Doom Eternal“ erinnert. 
 
Der mit dem Toten spricht
In Teil drei geht es erneut um Lo Wang. Dieser hat einen geheimnisvollen Drachen erweckt, der die Welt, so wie wir sie kennen, vernichten will. Nun soll er das Ganze aber auch bitteschön wieder rückgängig machen. Begleitet von seinen Weggefährten Zilla und Hoji, die ihn aus seiner Depression über die Freilassung des bösen Drachen herausholen, macht sich Lo Wang auf den Weg, seinen Fehler wieder gutzumachen. 
 
Dass die Story keinen Preis für die originellste Geschichte bekommen wird, ist klar und genrebedingt auch nicht unbedingt gewünscht, will man als Spieler doch lieber sich direkt in die Gefechte stürzen als ausufernden Geschichten folgen. Doch leider bleiben hier sämtliche Figuren auch für Egoshooter-Verhältnisse sehr blass und eine Identifikation ist kaum möglich. Immerhin entschädigt der Titel durch seinen ziemlich flachen, aber dennoch witzigen Humor, der zudem kaum ein Klischee ausklammert. 
 
Einmal die Schnetzelplatte süß-sauer bitte
Auf eurem Weg zum Drachen und zu dessen endgültiger Vernichtung kämpft ihr euch durch optisch schicke, aber grafisch nicht komplett überragende Areale. Hier merkt man deutlich, dass das Budget der Entwickler schmal ausgefallen ist und gerade die Tatsache, dass es für die PS5 keinen Support gibt, ist schade. Mittels Dualsense Controller-Support wäre hier ein besseres Spielgefühl möglich gewesen, was aber wohl ebenfalls das Budget weiter belastet hätte. 
 
Ebenfalls schade ist, dass die Gegner zwar ganz witzig sind, sich aber doch recht schnell wiederholen. Auch die Animationen bleiben hinter dem technisch machbaren zurück. Gleiches gilt für die Mimik der Figuren, allen voran Lo Wang, der recht hölzern animiert wurde. Bei der Kameraführung gilt es ebenfalls Kritik zu üben, da sie nicht so weit rauszoomt oder per automatischer Lock-on Funktion Gegner aufs Korn nimmt, sodass alle sich euch nähernden Feinde gleich gut gesehen werden können. Immerhin ist das Spiel nahezu komplett frei von Bugs, was heutzutage auch keine Selbstverständlichkeit ist. 
 
Die Steuerung funktioniert dafür recht präzise, ist leicht zu erlernen und bringt in den Gefechten und dem Parcours-Lauf durch die Arenen einen guten Flow mit sich. Springen und Klettern funktioniert – inklusive Wall-Run – ebenso gut. Um weite Abgründe zu überbrücken, kann Lo Wang einen Greifhaken nutzen, der an grün schimmernden Ringen zum Einsatz kommt. Die Waffen sammelt ihr an verschiedenen Stellen auf. Wem in den Gefechten die Munition ausgeht (war aufgrund mehrerer gleichzeitig tragbarer Waffen eher selten der Fall ist), der kann auch einen PSI-Stoß nutzen, um die Gegner kurzfristig zu lähmen. Auf taktische Manöver verzichtet das Spiel jedoch bewusst. Das Credo hier ist: Immer auf die 12! Obwohl Lo Wang dabei nicht gerade zimperlich vorgeht und das Spiel auch recht blutig ist, ist das Ganze derart überzeichnet, dass es wohl auch der USK keine Bauchschmerzen bereitete, den Titel freizugeben, zumal wir ja hier auf keine „echten Menschen“ schießen. Wer jedoch mit stellenweise recht „blutigen“ Finishern nicht umgehen kann, sollte sich den Kauf des Spiels vielleicht überlegen. 
 
Bleibt noch abschließend die Frage zu klären, wie lange ihr ungefähr für das Spiel benötigen werdet. Da es keine zusätzlichen Aufgaben gibt und kein Koop-Modus mit dabei ist, solltet ihr nach 5-7 Stunden das Ende des Spiels sehen, was sehr kurz für einen Shooter ist. Für rund 45 Euro ist das gerade noch ok. Wer sich nicht sicher ist, sollte warten, bis 7„Shadow Warrior 3“ preiswerter zu erhalten ist. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Devolver Digital für das zur Verfügung gestellte Testmuster.
 
U. Sperling
 

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