Skip to main content

WWE 2K22 | Review (Xbox Series X)

| Marc Heiland | Konsolen
WWE2K22Nachdem 2K seiner Wrestling-Reihe eine kleine Pause spendiert hatte, greift man in diesem März erneut an und will den Fans zeigen, dass man aus den Fehlern der vergangenen Jahre gelernt hat. Mit besserer Grafik, überarbeitetem Gameplay und frischen Ideen möchte 2K die Herzen der WWE-Fans zurückgewinnen. Ob das geklappt hat, klären wir im Test.  
 
Neustart mit Rey Mysterio
Als das Cover von WWE 2K22 zum ersten Mal der Weltöffentlichkeit präsentiert wurde, freuten sich die Fans. Denn mit Rey Mysterio ziert eine lebende Legende die Hülle des Spiels. Kaum ein anderer der noch aktuell in der WWE tätigen Wrestler erfreut sich seit mehr als 20 Jahren einer so großen Beliebtheit wie der mittlerweile 47 Jahre alte US-Amerikaner, der auch seit ein paar Jahren gemeinsam mit seinem Sohn Dominik als Tag Team in den Ring steigt. 
 
Doch beim reinen „Cover-Model“ bleibt es nicht. Denn 2K widmet dem WWE-Superstar gleich einen Showcase-Modus. Hier erzählt der Superstar von seiner einzigartigen Karriere, die von Höhen und Tiefen zugleich gezeichnet ist. Immer wieder nimmt er dabei auf Matches Bezug, die wir dann in Ausschnitten nachspielen können. Allerdings hat es keinerlei Auswirkungen, ob wir nun einen Sieg einfahren, Ziele erfüllen oder sonst etwas schaffen. Trotzdem ist es interessant und spannend zugleich, an der Seite von Rey Mysterio Stationen seiner Karriere nachzuspielen. Warum sich die Verantwortlichen allerdings für genau diese Matches entschieden haben, ist nicht klar, zumal Mysterio in seiner langen Karriere teilweise weit spektakulärere Matches bestritten hat als die präsentierten. 
 
Verbesserungen an allen Ecken?
Gleich zu Beginn fallen zwei Dinge auf: Zum einen haben die Entwickler die Steuerung überarbeitet und setzen wieder mehr auf die Buttons denn auf komplizierte Manöver. Dies klappt in der Regel auch recht gut und dank des nett gemachten Tutorials geht die Steuerung auch schnell in Fleisch und Blut über. Ein wenig unübersichtlicher wird es hingegen bei größeren Matches. Immerhin: Die nervigen Minispiele beim finalen Konter ausführen musstet, gehören der Vergangenheit an. Pins werden einfach mit dem Stick nach unten ausgeführt und Finisher mit der vom Spiel angezeigten Schultertasten- Button-Kombination. Auch Konter können mittels schneller Reaktion und Druck auf den X-Button gut ausgeführt werden. Manchmal ist das schnelle auf den Button hämmern anstrengend aber für Einsteiger leichter zu handhaben als komplexe Tastenkombinationen. 
Zum anderen erkennt man stellenweise, dass die Entwickler ein wenig mehr aus der Grafikengine herausgeholt haben als im Vorgänger. Doch auf der Xbox Series X wirkt WWE 2K22 größtenteils veraltet. Vor allem die Haare der Wrestler und der Nebenfiguren sehen aus, wie zu PS3-Zeiten und auch die Gesichter der NPCs wirken noch immer hölzern. Dass so etwas nicht mehr sein muss, beweisen aktuell zahlreiche Titel. Ja, die Wrestler selbst sehen in den meisten Fällen ihren realen Vorbildern ähnlicher. Dies trifft aber auch nicht auf alle Modelle gleichermaßen zu. Richtig nervig sind allerdings die noch immer sehr langen Ladezeiten. Warum gerade auf der leistungsstarken Xbox Series X mit ihrer schnellen SSD so häufige und lange Ladezeiten nicht vermieden wurden, ist uns ein Rätsel. Dafür gibt es kaum Bugs und Glitches, was bei WWE-Titeln nicht immer selbstverständlich war. Schade, dass die Cutscenes oftmals nicht zum Matchtyp passt. 
Komisch ist auch, dass die Riege der aufgeführten Wrestlerinnen und Wrestler nicht dem aktuellen Stand entspricht und dass etliche Stars erst zu späteren Zeitpunkten (gegen Aufpreis) erscheinen werden. Ein „Legenden-Modus“ wäre schön gewesen. 
 
Apropos Modi: An Matcharten ist eine Menge mit am Start. Wer sich ganz intensiv mit allen Aspekten, welche das Leben eines Wrestlers ausmachen beschäftigen will, der steigt in die Karriere ein. Hier könnt ihr euer virtuelles Alter Ego nach Lust und Laune selbst erschaffen, Einzüge, Finisher und die sportliche Herkunft (z.B. MMA) festlegen und so weiter. Dann geht’s zum Training und schließlich in den Ring, wo ihr euch eure ersten Sporen verdienen müsst. So sammelt ihr Erfahrungspunkte und Fans, die euch unterstützen und eines Tages möglicherweise ganz oben in die WWE bringen werden. Leider ist die Karriere recht langweilig und die Fehden kommen nicht so richtig in Fahrt. Teilweise sind sie auch recht zusammenhanglos und werden über Tweeds vorangeführt. Nicht sonderlich clever gelöst. Selbstverständlich dürft ihr auch als General Manager ran und eure eigenen Shows samt Storylines erstellen. Last but not least könnt ihr gegen andere Spieler in Online-Kämpfen antreten. 
 
Fazit: „WWE 2K“ bringt Licht- und Schattenseiten mit sich. Zwar wurde die Grafik ein wenig aufpoliert und das Spiel ist auch für Einsteiger benutzerfreundlicher ausgefallen. Doch einige „Altlasten“, die angestaubte Engine, die dröge Karriere und die Tatsache, dass die Kommentare nicht immer untertitelt sind (was dem Spiel deutlich an Atmosphäre nimmt) sowie 7weitere Schwächen, lassen uns doch etwas enttäuscht zurück. Ich hätte mir nach der kreativen Pause doch mehr Mut zum wirklichen Neustart gewünscht, wenngleich natürlich eine neue Engine auch kostenintensiv ist und die Fans schon bei einem Jahr Pause nervös wurden. So ist der Schritt nach vorne zwar vorhanden – ein Sprung ist es allerdings noch immer nicht. 
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.
 
Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei 2K Game für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.
 
U. Sperling
 

Impressum - Datenschutz

Copyright 2016 © Inn-Joy.de All Rights Reserved. 

Joomla! © name is used under a limited license from Open Source Matters in the United States and other countries.