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Resident Evil: Village - VR-Modus im Kurztest (PSVR2)

| Marc Heiland | Konsolen
VillageEs hätte so schön für Ethan Winters und seine Frau sein können, doch es kommt ja bekanntlich anders als man es denkt oder sich wünscht. Während der Protagonist aus Teil 7 der Resident Evil-Reihe mit seiner Frau und seiner Tochter ein geruhsames Leben führen möchte, braut sich schon der nächste Sturm für ihn zusammen. Denn Ethan Winters und seine Familie werden urplötzlich überfallen. Niemand Geringeres als  Chris Redfield, uns ebenfalls aus Resident Evil bekannt, sowie eine Schar an Soldaten stürmt das Haus der Winters, erschießt Rose Winters und entführt Ethans kleine Tochter. Kaum ist Ethan wieder auf den Beinen, stürzt er sich in die Jagd nach Chris Redfield und seinen Schergen.  
 
Aus irgendeinem Grund gelangt er dabei in ein altes, heruntergekommenes Dorf in den Karpaten, wo auch das Schloss der Lady Dimitrescu und ihrer Töchter steht. Was Rose Winters und die Umbrella Corporation damit zutun haben, das müsst ihr in den folgenden Stunden herausfinden.
 
Mit dieser kurzen Einleitung hoffe ich, diejenigen von euch abgeholt zu haben, die „Resident Evil: Village“ bislang noch nicht gespielt haben. Falls nicht führt das Spiel auch recht behutsam und gemächlich ins Geschehen ein. Wer sich für den neuen VR-Modus entscheidet, der pünktlich zum Release der PSVR2 erschienen ist, muss zwangsweise die Story noch einmal komplett neu beginnen, da das Laden eines bisherigen Spielstands leider nicht möglich ist. Dadurch bekommt ihr allerdings auch die komplette Immersion bereits ab der ersten Spielminute in VR geboten. Denn im Gegensatz zu einigen VR-Erfahrungen, beinhaltet der VR-Modus von „Village“ das gesamte Spiel. Und wer das Spiel in der „flat“-Version bereits gespielt hat, der weiß, dass es bereits die ersten 30min. Spielzeit in Sachen Action und Gruselfaktor in sich haben. 
 
Dank der VR-Unterstützung kommt die beklemmende, unheimliche und teils schockierende Umgebung des Dorfes und später auch des Schlosses eine noch beeindruckendere und packendere Tiefe. Auch wenn wir in der Redaktion alle das Spiel durchgespielt haben, ließen uns gewisse Szenen die Nackenhaare zu Berge stehen. Egal ob sich Ethan durch einen Haufen von Leichen bewegt, ihr durch dunkle Gänge kriecht oder im Schloss Dimitrescu von der hünenhaften Lady (die in VR nochmal so groß wirkt) und ihren blutrünstigen Töchtern verfolgt werdet – alles ist unglaublich packend und immersiv gestaltet, sodass wir Einsteigern in die VR-Welt und Menschen, die sehr schreckhaft sind, raten würden, auf eine Demo zu warten oder bei Freunden das Spiel – falls möglich – zu testen. Denn das, was hier geboten wird, steht der Immersion aus „Resident Evil 7: Biohazard“ und der verrückten Baker-Familie in kaum etwas nach. 
 
Doch leider ist nicht alles Gold, was glänzt. Obwohl gerade das Schloss durch seine opulente und teils dekadente Umsetzung überzeugen kann, schafft es die übrige Spielwelt nicht immer. Man merkt an allen Ecken und Enden, dass „Resident Evil: Village“ nicht von Grund auf für VR entwickelt wurde. So schweben nicht selten die Hände von Ethan Winters vor euch herum oder machen komische Bewegungen, weil ihr euch gerade in einer automatisch gesteuerten Sequenz befindet und auch der Wechsel zwischen eigentlichem Spiel und Zwischensequenzen wirkt oft holprig und selten wie aus einem Guss. Auch fehlt hier und dort eine Kollisionsabfrage mit verschiedenen Gegenständen. Was das Spiel jedoch überzeugend macht, sind die Schusswechsel, die durch das haptische Feedback der Controller und der VR-Brille sich sehr intensiv anfühlen. Hier gibt es nichts zu kritisieren. Auch die Rätsel fühlen sich in VR noch ein wenig organischer an. Das Greifen von Gegenständen klappt überwiegend gut, die Interaktion mit euren Waffen, dem Inventar etc. ebenfalls. Lediglich in den teils hektischen Gefechten mussten wir anfangs leider zu lange nachdenken, wie es möglich ist, den Heiltrank zu bekommen. 
 
Grafisch ist die Umsetzung gut, reicht aber nicht an „Horizon: Call of the Mountain“ und „Kayak Mirage“ ran. Hier wären noch mehr Bildschärfe und eine bessere Auflösung wünschenswert gewesen. Dafür ist die Soundkulisse topp, sieht man mal von Ethan ab, über dessen teilweise deplatzierte oder überflüssige Heulerei oder unpassende Kommentare man durchaus streiten kann. 
 
8Fazit: Egal ob ihr „Resident Evil: Village“ bereits klassisch auf dem Fernseher gespielt habt oder nicht – wenn ihr eine PSVR2 besitzt, ist der Titel ein Pflichtkauf. Auch wenn es einige Ungereimtheiten gibt, der Titel technisch noch ein wenig mehr Feinschliff verdient hätte, und der recht farblos gezeichnete Protagonist, Ethan Winters, einfach kein Sympathieträger ist, so kann die intensive VR-Erfahrung durch grandiose Immersion überzeugen.  Und hey: Es ist ein kostenloses Update! Also greift zu!
 
Die inn-joy Redaktion vergibt 8 von 10 Punkten.
 
U. Sperling

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