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LEGO 2K Drive - Review (Xbox Series)

| Marc Heiland | Konsolen

LEGO2KDriveSeit über sieben Jahrzehnten gibt es die kleinen Klemmbausteine aus Dänemark, die wir alle unter dem Namen LEGO kennen und oftmals auch lieben gelernt haben. Über viele Generationen hinweg haben Kinder und Erwachsene unzählige Wochen, Monate, ja manchmal auch Jahre mit LEGO-Projekten verbracht. Dabei ging das dänische Unternehmen auch stets mit der Zeit. So setzte man früh auf technische Erweiterungen und elektronische Elemente, die die klassischen Sets ergänzten. Ab Ende der 1990er eroberten die Klemmbausteine auch die digitalen Medien und waren von da an – bis zum heutigen Tag – nicht mehr von PC und Konsolen wegzudenken. Ein Siegeslauf, der anhält. Ein Ende ist nicht in Sicht. Der aktuelle Neuzugang im gigantischen LEGO-Universum ist das von 2K Games und Visual Concepts entwickelte Rennspiel „Lego 2K Drive“. Was das Spiel – außer dem typischen Humor und „Klötzchen-Charme“ vorzuweisen hat, und um das Ganze überhaupt Spaß macht, haben wir für euch anhand der Xbox Series-Fassung herausgefunden.

Wenn „Forza Horizon“ und „Mario Kart“ ein Kind zeugen könnten…

...dann würde das Ergebnis vermutlich in die Richtung von „LEGO 2K Drive“ gehen. Denn das, was die beiden Titel seit jeher ausmacht, ist auch hier zu finden. So steuert „Forza Horizon“ die offene Spielwelt, die mit zahlreichen Missionen, Rennen und anderen Aktivitäten übersäte Karte, die coole Musik und das hervorragende Fahrgefühl bei, während „Mario Kart“ die abgedrehten Strecken, die Items, welche ihr gegen eure Mitfahrer einsetzen könnt, sowie den Humor mitbringt. Dies alles ist auch bei „LEGO 2K Drive“ zu finden und bietet euch somit eine wunderbare Mischung des Besten aus beiden Welten.

Allerdings müsst ihr hier ein paar Abstriche machen. Da wäre zum einen die Grafik zu nennen. Diese ist durchaus nett, kann aber weder mit den unglaublich realistischen Szenarios eines „Forza Horizon“ (gilt für alle Ableger) noch mit der bunten Verspieltheit eines „Mario Kart“ (gilt ebenfalls für alle Titel) mithalten und auch die Gegner sind (bis auf euren direkten Rivalen) überhaupt nicht visuell zu erkennen. Was ich damit sagen will: Zwar fahrt ihr gegen verschiedene Mitstreiter. Doch wer sich unter dem Helm befindet, bleibt ebenso beliebig, wie unspektakulär. Das kommt auch daher, dass die Mitfahrer weder Fehler machen, noch beeindruckende Fahrmanöver zu bieten haben. Versteht mich bitte nicht falsch: Die Rennen sind nicht unbedingt langweilig zu nennen. Aber irgendwie kam bei mir nach einer gewissen Zeit der Spielspaß unter die Räder. Auch wenn es immer wieder witzige Aufgaben gibt, wie beispielsweise ein überdimensionales Ei in eine Pfanne zu bugsieren, bietet mir das Spiel auf lange Sicht doch zu wenig, um mich gebannt vor dem Fernseher zu halten.

„Schuld“ daran sind auch der nicht immer überzeugende Humor sowie die nur bedingt überzeugende Story. Slapstick-Einlagen nutzen sich schnell ab und besondere Highlights, die länger im Gedächtnis bleiben sind kaum vorhanden. Nicht selten habe ich mich dabei erwischt, Zwischensequenzen einfach zu überspringen, da mir einige Einfälle einfach auf die Nerven gingen. Von cleveren Dialogen oder einem gewissen Charme, wie bei den Titeln von „TT Games“ ist man hier fast schon meilenweit entfernt!

Optisch kann der Titel mit seinen vier großen Arealen einige nette Akzente setzen. Besonders gelungen ist der unglaublich rasche Wandel zwischen Boot, Offroad-Fahrzeug und Auto, je nachdem, wo ihr euch gerade in der Spielwelt befindet. Das erinnert stark an „The Crew“ nur irgendwie noch cooler. Doch der Wechsel zwischen den drei fahr- bzw. schwimmenden Untersätze ist nicht nur ein lustiger Einfall der Entwickler, sondern wird in einigen Missionen und Rennen auch taktisch eingesetzt. Wer die Strecken klug und – sobald möglich – auch vorausschauend befährt, kann manche Abkürzung und einige Vorteile, die er für sich nutzen kann, finden. Hier grüßt wieder ganz klar „Mario Kart“.

Ich bau mir mein Gefährt, wie ich es möchte

Was bei „Mario Kart“ fehlt, kommt hier ganz deutlich zum Tragen: Ein umfangreicher Editor zur Gestaltung seines eigenen „Boliden“. Hier steht der typische „LEGO Baufaktor“ im Vordergrund, bei dem wir uns nach Lust und Laune austoben können. Dafür könnt ihr innerhalb des Spiels auch viele Upgrades und Extras finden. Aber auch Vorlagen sind für die weniger kreativen Fans vorhanden. Kommen wir zum echten Minuspunkt, den das Spiel mitbringt: Die Mikrotransaktionen. Gerade bei einem Spiel, welches sich in erster Linie an jüngere Spielerinnen und Spieler richtet, finden wir so etwas äußerst bedenklich. Weitere Bonusinhalte wird es via Season Pass geben und ein Echtgeld-Shop (der unter anderem Bauteile verspricht) sorgt ganz bestimmt bei vielen Eltern für Stirnrunzeln. Warum 2K Games hier nochmal monitär zuschlägt, ist uns ein Rätsel, zumal es sich bei „LEGO 2K Drive“ ja auch um einen Vollpreistitel handelt!

7Fazit: „LEGO 2K Drive“ ist ein durchaus unterhaltsames Spiel, das vor allem die jüngere Generation anspricht. Ältere Spielerinnen und Spieler, die sich mehr Abwechslung, Tiefgang oder weniger banalen Humor wünschen, werden mit dem Titel vermutlich nur bedingt glücklich. Was jedoch gar nicht geht ist, dass 2K Games in all seinen Spielen nun Echtgeld-Shops implementiert, um nochmal ordentlich Cash zu machen. Gerade bei einem Spiel, welches sich an jüngere Spielerinnen und Spieler richtet, hätte man darauf verzichten sollen.

Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei 2K Games für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

U. Sperling

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