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Zelda: Tears of the Kingdom - Review (Nintendo Switch)

| Marc Heiland | Konsolen

Zelda1Kann man ein Meisterwerk wie „Zelda: Breath of the Wild noch toppen“? Diese Frage stellten wir uns, als Nintendo den Nachfolger „Zelda: Tears of the Kingdom“ vorstellte. Wohl kaum ein Spiel für die Nintendo Switch wurde bislang in den Medien zurecht so in den Himmel gelobt, wie BotW. Nach etlichen Stunden mit dem neusten Abstecher nach Hyrule können wir euch eine klare Antwort geben, auch wenn wir natürlich noch nicht alles gesehen haben. Dafür ist der Titel einfach eine zu große Mammutaufgabe.

Bis an die Leistungsgrenzen

Zugegeben: Als Nintendo einen ersten Einblick ins neue Abenteuer von Link den gespannten Zuschauern weltweit bot, da dachten wohl die meisten Fans wie wir: Bei „TotK“ muss es sich um einen der Launch-Titel zum Start eines potentiellen Nachfolgers von Nintendos Switch handeln, da diese mit ihrer mittlerweile betagten Hardware schon an ihre Grenzen getrieben wurde. Umso überraschter waren wir, als Nintendo mitteilte, dass der neue Teil der Serie nicht – wie beim Vorgänger „Breath of the Wild“ ein unmittelbarer Launch-Titel werden wird, sondern noch für die aktuelle Hardware erscheinen wird. Dass das Spiel auf der sechs Jahre alten Hardware noch immer phänomenal aussehen kann, war nach den letzten Szenen, die Nintendo noch kurz vor dem Launch veröffentlichte zwar klar. Dennoch blieben Zweifel. Bevor wir allerdings ins Detail gehen, können wir diese vorab schon einmal ausräumen: Links neuster Ausflug nach Hyrule ist – bis auf kleine Ausnahmen – auf der Switch nach wie vor ein absolutes Schwergewicht, das unter der Technik kaum leidet. Warum, dazu kommen wir im Folgenden.

Worum geht’s? Die Story hinter TotK

Wir gehen jetzt mal davon aus, dass ihr den Vorgänger „Breath of the Wild“ gespielt habt, wenn ihr diesen Artikel lest. Denn „Tears of the Kingdom“ schließt nahtlos an den Vorgänger an. Wer den Vorgänger jedoch (noch) nicht gespielt hat, wird ebenfalls mit dem Spiel klar kommen, da es hier eine in sich geschlossene Geschichte gibt. Link und die titelgebende Prinzessin Zelda erkunden eine Höhle unter dem Schloss und finden Hinweise auf das mysteriöse Volk der Sonau, welches seit Äonen verschwunden ist, aber als historisch weit fortgeschritten galt. Quasi eine Art Atlantis im Hyrule-Universum. Plötzlich treffen die beiden auf eine Mumie, die auf Krawall aus ist und Link im Kampf verletzt, während Zelda in eine Schlucht fällt. Dadurch wird ein neues Chaos entfacht, welches Hyrule bedroht. Zusätzlich tauchen am Himmel Inseln auf, die irgendwie im Zusammenhang mit dem Volk der Sonau zu stehen scheinen. Einer dieser technologisch hochentwickelten Sonau begegnet Link und gibt ihm einen neuen Arm, der ihn mit besonderen Fähigkeiten ausstattet. Von da an ist es seine primäre Aufgabe, die Prinzessin zu finden, ihr Leben zu schützen und die Gefahr von Hyrule zu bannen.

Was hier wie eine episch inszenierte und fesselnde Story klingt, ist allerdings nicht so ausgefeilt und tiefgreifend, wie man sich erhoffen kann. Das darf man als Spieler oder Spielerin bei einem Zelda allerdings auch nicht erwarten. Und dennoch nimmt einen die Geschichte mit auf einen abenteuerlichen Trip, den wir an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Getragen wird die Geschichte von sehr gut inszenierten Zwischensequenzen die allesamt deutsch synchronisiert und mit sehr guten Sprecherinnen und Sprechern besetzt wurden. Innerhalb des Spiels bleiben die meisten Dialoge allerdings wieder einmal unvertont und auch Link bleibt hier stumm.

Zelda2Um neue Spielerinnen und Spieler aber auch Veteranen gleichermaßen mit der Steuerung und dem Gameplay vertraut zu machen, geht „TotK“ zunächst noch recht gemächlich vor und bietet euch in den ersten Stunden ein großes Tutorial, bevor es euch dann in die offene Spielwelt von Hyrule entlässt. So habt ihr ausreichend Zeit, euch mit den neuen Fähigkeiten von Link vertraut zu machen bzw. als Neuling die Steuerung in Fleisch und Blut übergehen zu lassen. Diese langsame und sachte Vorgehensweise ist absolut gelungen, sodass gleich zu Beginn jeder gleichermaßen mitgenommen wird.

Was, so werdet ihr euch an dieser Stelle möglicherweise schon ungeduldig fragen, kann denn eigentlich nun dieser „hochtechnologisierte“ Arm, den Link bekommt? Nun: Da wären die Möglichkeiten, mithilfe der „Ultrahand“ Gegenstände per Gedankenkraft aufzuheben, Dinge zu beeinflussen und Rätsel zu lösen. So könnt ihr beispielsweise ein Floß bauen oder bestimmte Dinge bauen, die euch im Spiel weiterhelfen werden.

Im späteren Verlauf werden euch einige Sonau-Technologien begegnen, die euch ebenfalls helfen. Vor allem Fahrzeuge und Fluggeräte, die ihr selbst (!) bauen könnt, sind hier sehr von Nutzen und toll inszeniert. Etwas schade ist, dass das Bauen manchmal ein wenig in Frickelarbeit ausartet. Hier verzetteln sich die Entwickler etwas. Immerhin ist das Bauen ein „kann“ und kein „muss“.

Ein Wort zu den verschiedenen Kämpfen, die euch leider auch im Nachfolger nicht erspart bleiben: Grundsätzlich verlaufen diese wie in „Breath of the Wild“. Das bedeutet positiv betrachtet, dass die Kämpfe hier sehr organisch und gut zu steuern ablaufen. Negativ hingegen kann man dem Spiel anlasten, dass Waffen nach wie vor (zu schnell) ihren Dienst quittieren. Zwar gibt euch das Spiel vorher ein entsprechendes Signal. Dennoch ist es schwierig, vor einem Kampf genau abzuschätzen, ob die jeweils aktive Waffe den Kampf überstehen wird oder nicht. Cool hingegen ist das neue Feature, Waffen mit Gegenständen zu versehen, um sie so quasi upzugraden und zu kombinieren. Diese Möglichkeit zu experimentieren wirkt sehr erfrischend. Ebenfalls neu mit dabei ist die Option, Dinge durch die Zeit zu schicken, wovon vor allem Rätsel profitieren. Eine weitere kleine, aber nicht unwichtige Neuerung ist, dass es nun endlich Rezepte für bereits zubereitete Gerichte gibt. Dies spart Zeit und Nerven, wenn ihr Links Gesundheit regenerieren müsst.

Wieder mal ein Augenschmaus

Die gigantische Spielwelt bietet viele bekannte Orte wie die Wüste, den Todesberg, aber auch neue Gebiete, wie die bereits erwähnten Himmelsinseln. Auch Höhlen warten darauf, erforscht zu werden. Zu den bekannten kommen neue Gegner und die Brunnen, die über ganz Hyrule verstreut sind, können zum Auffinden von Schatztruhen aufgesucht werden. Grafisch wirkt das Ganze wie aus einem Guss und sieht erneut wunderschön aus. Dass die Entwickler hier die Konsole bis aufs Letzte ausreizen, versteht sich da von selbst. „TotK“ dürfte ohne Zweifel der letzte wirklich große Titel auf der Switch sein. Ein Monster von einem Spiel Wer sich nur mit der Story von „Tears of the Kingdom“ beschäftigt, der dürfte wohl um die 60 Stunden beschäftigt sein, wenn er nicht durch Hyrule rast. Befasst man sich mit allem, was das Spiel abseits der Story zu bieten hat und versucht, alles zu sehen und zu entdecken, kommen locker noch einmal 40 bis 50 Stunden hinzu, sodass ihr für die nächsten Wochen (und möglicherweise auch Monate) mit Links Abenteuer beschäftigt sein werdet. Daher konnten auch wir bei unserem Test gerade mal 9an der Oberfläche dieses Meisterwerk kratzen, um uns dennoch einen aussagekräftigen Einblick für unseren Test zu verschaffen.

Fazit: Was soll man sagen außer dass auch „Tears of the Kingdom“ wieder ein absolutes Meisterwerk ist, dass auf Augenhöhe mit dem Vorgänger ist, aber ihn nicht überragt. Für Besitzer der Switch gibt es eine ganz klare Kaufempfehlung!

Die inn-joy Redaktion vergibt 9 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Nintendo für das zur Verfügung gestellte Testmuster.

U. Sperling

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