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EA Sports FC 24 - Review (PS5)

| Marc Heiland | Konsolen

FC24Als Electronic Arts vergangenes Jahr vermeldete, dass ab 2023 keine Zusammenarbeit mit der FIFA mehr möglich sei, waren viele Fans rund um den Globus geschockt. Sollte dieses Ende auch gleichzeitig ein Ende ihrer FIFA-Reihe sein? Doch schon bald gab EA Entwarnung. Man wolle auch ohne die geldgierige FIFA, die für die Verlängerung der Lizenz haben wollte, weitermachen, und zwar unter eigener Flagge und neuem Namen. Dies würde auch viele Chancen mit sich bringen, da man sich von den zahlreichen Altlasten befreien könne, so der Entwickler und Publisher vollmundig in einer ersten Stellungnahme. Ob dem auch so ist, oder ob „EA Sports FC 24“, so der Name des aktuellen Ablegers, nur mehr vom Alten ist, erfahrt ihr im Test der PS5-Version.

Da fängt es schon an…

Bereits die erste Chance hat Electronic Arts nicht genutzt. Denn auch wenn es natürlich noch Millionen Fans weltweit gibt, die keine der Current Gen-Konsolen haben, hat man sich nicht dazu entschieden, eine exklusive Version für die PS5 und die Xbox-Series Konsolen zu veröffentlichen. Stattdessen bedient man auch noch die alten Konsolen. Dadurch hat man sich auf zwei Plattformen gestützt, was in den meisten Fällen keine optimale Umsetzung erwarten lässt. Doch schauen wir mal.

Nachdem Start des Spiels erkennen wir ein wesentlich besser geordnetes und übersichtlicheres Startmenü. Vorbei sind die Zeiten, in denen wir auf Kacheln starrten und warteten, dass es endlich losgehen möge. Die Ladezeiten sind zwar nicht das absolute Nonplusultra. Dennoch fallen sie etwas kürzer aus, als noch im Vorjahr.

Gibt es Neues?

Und auch beim Umfang der neusten Iteration gibt es nicht wirklich Neues zu vermelden. Gut: das ehemalige „FIFA Ultimate Team“ heißt nun logischerweise nur noch „Ultimate Team“. Dafür können allerdings erstmals Frauen mit in den Modus aufgenommen werden und dort mit ihren männlichen Kollegen vor den Ball treten. Darüber kann man nun denken, was man möchte. Dass einige Legenden mit am Start sind, ist dagegen schon ein wenig skurril, vor allem dann, wenn sie bereits tot sind. In puncto Pay2Win-Mechaniken bleibt sich EA ebenfalls treu.

Zum „UT“ gesellt sich der Modus „Clubs“, in dem ihr euch selbst mit einem Verein eurer Wahl auseinandersetzen könnt. Hier hat Electronic Arts einige Stellschrauben verändert, sodass jetzt auch der Bekanntheitsgrad eures Clubs gesteigert werden, was zur Folge hat, dass euer Club sich in jeder Hinsicht mehr leisten kann.

Fehlen darf auch in der 24er-Auflage der seit einigen Jahren beliebte Straßenfußball „Volta“, der allerdings keinerlei Neuigkeiten mit sich bringt. Und auch die Trainer/Manager- und Spielerkarriere sind abermals mit am Start. Neu ist hier, dass ihr als Trainer auch einen eigenen Trainerstab aufbauen müsst, was durchaus seinen eigenen Reiz hat. Ein wenig schade ist, dass es euch der Titel nicht ermöglicht, gleich für eine Nationalmannschaft als Trainer anzutreten. Da grätscht dann doch die fehlende Lizenz dazwischen. Wer mag, kann in diesem Jahr auch dank Crossplay-Unterstützung mit Spielerinnen und Spielern der eigenen Konsolengeneration gegeneinander antreten.

Dichter an der TV-Übertragung

Was EA seit Jahren wie kaum ein anderer beherrscht, ist natürlich die Stadionatmosphäre. Und auch in diesem Jahr kann hier noch ein wenig mehr Feinschliff vermeldet werden. Die hauseigene Frostbite-Engine bietet in der aktuellen Version noch mehr Möglichkeiten, welche dazu führen, dass die Spielerinnen und Spieler auf dem Platz ihren realen Vorbildern noch stärker ähneln, was sich vor allem in Gestik und Mimik bemerkbar macht. Auch die Fans auf den Rängen wurden abermals überarbeitet. Darüber hinaus gibt es vor den Partien noch einige Einblicke „hinter die Kulissen“ und auch einige neue Szenen innerhalb der Partie, wie beispielsweise Auseinandersetzungen mit dem Unparteiischen nach einer gelben oder roten Karte, sowie neue Animationen sind mit aufgenommen worden. Auch die gesamte akustische Bühne ist noch stimmiger und damit stimmungsvoller geworden. Einzig die Kommentatoren nerven wie in jedem Jahr. Hier gibt es nahezu absoluten Stillstand seit gefühlt zwei Konsolengenerationen.

Wichtig ist auf dem Platz

Das Gameplay von „FC 24“ wurde wieder einmal etwas überarbeitet. Insgesamt spielt sich der neue Teil etwas langsamer. Einzige Ausnahme sind hier die Stars, denen man ihre teils äußerst cleveren Spielzüge und Bewegungsabläufe aus echten Partien spendiert hat. Das Zauberwort hierfür nennt EA „Playstyle“, was im Deutschen auch ganz gut mit „Spielstile“ übersetzt wird, da jeder Spieler seinen ganz eigenen Spielstil hat. Reduziert wird dieses Feature allerdings eben nur auf herausragende Spieler, was ein wenig schade ist. Dadurch entspricht „FC 24“ aber eben mehr der Realität, da Würzburg gegen Dortmund sich anders anfühlen sollte, wie Dortmund gegen den FC Bayern, Chelsea oder Real Madrid. Ergänzt wird das Geschehen auf dem Platz durch die neuste Version von Electronic Arts Animationstechnologie „Hypermotion“ wirkt jedes Spiel noch realistischer und können Spielzüge cleverer aufgebaut werden. Die KI der Torhüter bleibt hingegen auf dem Niveau des letzten Teils, was bedeutet, dass sie sich in einigen Szenen nach wie vor zu leicht austricksen lassen.

Fazit: Wer sich durch die Trennung von der FIFA ein komplett überarbeitetes und wirklich revolutionäres Spiel erhofft hat, das die Current Gen-Konsolen voll ausnutzt, wird von Electronic Arts einmal mehr enttäuscht. Denn „EA Sports FC 24“ ist erneut nur ein Upgrade des Vorgängers, der sich zwar ein weiteres Stück der Realität annähert, unterm Strich aber dennoch sich eher wie ein Update anfühlt als ein wirklicher Neustart. Das 7mag jeder für sich selbst als positiv oder negativ bewerten. Für Electronic Arts – und das sieht man auch in diesem Jahr wieder einmal mehr als deutlich – geht es seit Jahren nur noch um das Ultimate Team und das Geld scheffeln durch diesen Modus. Sollte es anders sein, hätten sich die Entwickler wirklich ernsthaft mit ihrer Reihe auseinandergesetzt und überlegt, was man tatsächlich komplett überarbeiten oder auch über Bord werfen könnte!

Die inn-joy Redaktion vergibt 7 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei Electronic Arts für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

L. Zimmermann

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