Ace Attorney Investigations Collection - Review (Xbox One)
Für Fans von Ace Attorney ist der September ein ganz besonderer Monat. Denn endlich sind auch die letzten Teile überarbeitet und komplett lokalisiert hierzulande erschienen. Lange Zeit hat es gedauert, aber nun, mit Erscheinen der „Ace Attorney Investigations Collection“ ist auch erstmals der zweite Teil der Saga außerhalb Japans veröffentlicht worden. Und nicht nur das ist etwas Besonderes. Denn statt des Verteidigers schlüpft ihr hier in die Rolle des Staatsanwalts Miles Edgeworth. Wir haben uns für unsere Review einmal die Xbox One-Fassung genauer angeschaut und verraten euch, ob uns auch diese gefallen haben.
Zwei Abenteuer im Bundle
Mit der „neuen“ Collection stehen euch „Ace Attorney Investigations: Miles Edgeworth“ aus dem Jahr 2009 und „Ace Attorney Investigations 2: Prosecutor’s Gambit” zur Verfügung. Und nicht nur der Protagonist wechselt in den beiden Teilen; erstmals sind auch Point & Click-Rätsel und Adventure-Einlagen vorhanden. Ihr erforscht verschiedene Tatorte, interagiert mit den Settings, löst Rätsel und setzt das Puzzle nach und nach zusammen. Begleitet werdet ihr dabei vom allseits bekannten Inspektor Dick Gumshoe, der euch mit Rat und Tat zur Seite steht und den ihr um Hilfe fragen könnt, falls ihr mal auf dem Schlauch stehen solltet. Wer sich in Point & Click Abenteuern auskennt, der weiß, dass ein wesentlicher Teil das Kombinieren von Gegenständen ist. Dies ist auch bei den beiden Spielen der Collection der Fall und ermöglicht es euch, erstmals sogar Theorien zum Fallgeschehen im Rahmen eurer Ermittlungen aufzustellen. Hierdurch werden eure grauen Zellen teilweise ordentlich beansprucht.
Seid ihr im Fall weit genug fortgeschritten, geht ihr in die Debatten. Hier legt ihr eure Beweise vor, widerlegt Aussagen verschiedener Personen, reagiert auf deren Äußerungen und mögliche emotionale Regungen und versucht, euer Gegenüber in eine Falle zu locken, um schlussendlich den Fall aufzuklären. Wie auch bei den Hauptteilen können jedoch falsche Vorwürfe ähnlich wie voreilige Schlussfolgerungen dazu führen, dass ihr mit eurer Anklage unterliegt. Daher ist es wichtig, stets genau aufzupassen, mit welchen Argumenten eure Gegner als nächstes um die Ecke kommen. Sollte sich euer Weg als Sackgasse entpuppen, müsst ihr nachermitteln. Dieser Wechsel und die Wendungen sind es, die beide Spiele abwechslungsreich und interessant gestalten und euch bis zur letzten Minute vor dem Bildschirm fesseln werden.
Die Sache mit der Übersetzung
Wie bereits eingangs erwähnt, liegt nun auch endlich auch „Ace Attorney Investigations 2: Prosecutor’s Gambit” komplett auf Deutsch vor. Dabei wurden nicht nur die zahlreichen Mono- und Dialoge lokalisiert, sondern auch die Schrift auf Items. Was man jedoch ganz klar (wie bei den Hauptteilen der Reihe) mögen muss, ist die fehlende Sprachausgabe, die typisch für ältere Spiele und noch heute für die Nintendo-Konsolen (und eigentlich komplett aus der Zeit gefallen) ist. Das Lesen kann schon mal anstrengend werden.
Ein Satz noch zur Grafik: Die ehemalige 2D-Grafik der DS-Generation wurde deutlich optimiert und wirkt nun zeitgemäß. Gleiches gilt übrigens auch für die musikalische Untermalung, die sich nun auf dem neusten Stand des Machbaren befindet. Wer will, kann sowohl auf die alte Grafik als auch Musik umschalten.
Fazit: Mit der „Ace Attorney Investigations Collection“ sind nun alle Spiele auch im Westen generalüberholt und mit deutscher Sprachausgabe erschienen, sodass ihr eine zeitgemäße Version der Sammlung genießen könnt. Der Wechsel hin zum Point & Click-Adventure tut der Reihe sichtlich gut, ohne dabei ihre Stärken zu vernachlässigen. Das sind einmal mehr ganz klar die „Widerlegungen“. Unterm Strich ist die Collection eine absolut lohnenswerte Collection, welche in keiner „Ace Attorney“-Fansammlung fehlen darf.
Wir bedanken uns bei Capcom für das zur Verfügung gestellte Testmuster.
L. Zimmermann