Die Schlümpfe - Abenteuer im Traumland - Review (PS5)
Der fiese Schurke Gargamel hat es mal wieder auf die Schlümpfe abgesehen. Dieses Mal sorgt er mit einem Elixier dafür, dass die Schlümpfe nach dem Verzehr von Beeren in einen tiefen Schlaf fallen. Nun braucht er sie nur noch einzusammeln, um sein Ziel, alle Schlümpfe einzufangen, endgültig zu erreichen.
Um dieses Ziel zu verhindern, müsst ihr als einer der wenigen Schlümpfe, die von den Beeren nicht genascht haben, jetzt in die Träume der Schlümpfe reisen, um dort verschiedene Herausforderungen und Aufgaben zu meistern und die Schlümpfe aus ihrem Schlaf zu holen, bevor Gargamel das Dorf erreichen wird. Wir haben die heikle Mission übernommen und berichten euch, wie unser Ausflug ins Reich der Schlumpf-Träume gewesen ist.
Ein Plattformer mit coolen Ideen
„Die Schlümpfe – Abenteuer im Traumland“ ist jetzt für die Xbox Series-Familie, die Xbox One, die PS4 und PS5 sowie die Switch und den PC erschienen. Für die Entwicklung zeichnet Ocellus Studio verantwortlich; als Publisher fungiert Microids.
Ausgangspunkt des Jump ’n’ Run-Adventures ist das Dorf der Schlümpfe, von dem aus ihr ein riesiges Kopfkissen erreicht, das euch wiederum in die Träume der unterschiedlichen Schlümpfe befördert. Über eine Karte sucht ihr euch einen Traum, der meist aus verschiedenen Sequenzen besteht, aus und taucht dann in die Träume der Schlümpfe ein.
Die Level sind recht umfangreich und bieten neben klassischen Sprungpassagen auch Schlumpfbeeren (die stark an Kirschen erinnern) zum Sammeln. Zu Beginn ist man von der enormen Kreativität der Level-Designs begeistert. Doch bereits nach dem dritten Traum lässt die Begeisterung ein wenig nach. Denn trotz vieler interessanter Einfälle, wie ein Spiegel-Level, in dem auf der einen Seite des Spiegels ein Hindernis ist, ihr aber auf eurer Seite kein Hindernis seht und dennoch drumherum laufen müsst, damit auch das Spiegelbild mitkommt. In einer anderen Passage entstehen Plattformen, indem ihr Licht nutzt, das Plattformen hervorruft, während an anderer Stelle das Licht ausgeschaltet sein muss, um andere Plattformen zu aktivieren. Diese Einfälle bieten einen großen Reiz und verlangen etwas Hirnschmalz. Auch schnelle Flugeinlagen, in denen eure Reaktion gefragt ist, die aber dank der fairen Speicherpunkte nicht zu übertrieben stark ausfallen, sind mit dabei. Was allerdings dem Spielspaß schon ein wenig entgegensteht, sind die sich immer wieder wiederholenden Gegnertypen, die ähnliche Leveloptik und der oft gleiche Ablauf. Hier sammelt ihr einen Schlüssel, um dort weiterzukommen. Hier springt ihr zum x-ten Mal auf denselben Gegner, den ihr schon aus den sieben vorherigen Träumen kennt, und dort findet ihr mit Bewegung yz wieder einmal Schlumpfbeeren.
Versteht mich nicht falsch: Das Spiel ist insgesamt durchaus unterhaltsam und auch die Grafik ist wirklich großartig. Doch man hat – bis auf einige Einfälle, die jeden Traum ausmachen – zu schnell das meiste gesehen. Auch haben einige Träume mit dem Thema, das zum Beruf eines Schlumpfs gehört, nicht viel zu tun und wirken daher beliebig oder stellenweise auch aufgesetzt.
Ein wenig schade ist, dass die Schlümpfe nie sprechen (außer einem „Hey!“) und es auch keinen Erzähler gibt, der die Handlung voranträgt. Möglicherweise haben die Entwickler sich hier an der Switch als Lead-Konsole gehalten, auf der bei vielen Spielen nicht gesprochen wird. Oder die Entwicklungskosten wären dadurch noch größer geworden. Es tut dem Spielspaß keinen großen Abbruch, wäre jedoch schön gewesen. Schade ist ebenfalls, dass von den Features des DualSense-Controllers nicht so exzessiv Gebrauch gemacht wird, wie bei „Astrobot“. Dies dürfte ebenfalls wieder der Multiplattform-Entwicklung geschuldet sein.
Fazit: Trotz kleinerer Schwächen und den sich schnell wiederholenden Inhalte ist „Die Schlümpfe – Abenteuer im Traumland“ eindeutig eines der besseren Spiele, die auf Comicvorlagen basieren und weit weg von einer Blamage wie „Die Abenteuer von Tim & Strupp: Die Zigarren des Pharaos“. Für Fans durchaus lohnenswert. Alle anderen sollten die Demo vorab spielen, die bereits seit einigen Wochen verfügbar ist.
Wir bedanken uns bei den Entwicklern für den zur Verfügung gestellten Testzugang.
U. Sperling