Big Helmet Heroes | Kurztest (PS5)
Beat 'em ups erfreuen sich seitdem es Konsolen gibt großer Beliebtheit. Während einige Genrevertreter mehr auf Realismus setzen, finden andere sich im Fantasy-Setting wieder. Wieder andere setzen auf übertriebene Brutalität und überzeichnen Kämpfe und Charaktere. Mit „Big Helmet Heroes“ setzt der französische Entwickler „Exalted Studios“ auf einen spaßigen Prügler, der mit einigen lustigen Einfällen daherkommt. Ob der kleine Titel aber auf Dauer überzeugen kann, klären wir im Test.
Fängt stark an, lässt aber auch stark nach
„Big Helmet Heroes“ beginnt mit einem kleinen, recht amüsant gemachten Intro. Es geht um die titelgebenden Helden, deren Köpfe von überdimensionierten Helmen bedeckt sind. Die Helden selbst sind hingegen recht klein, sodass bereits dieses Spiel mit den Proportionen schon witzig aussieht. Auch die Kampfanimationen und das gegenseitige Verdreschen ruft den einen oder anderen Schmunzler hervor. Aus der Einführungssequenz können wir die Story erahnen: Wir sollen die eingesperrten Mitstreiter befreien und bekommen dafür eine Prinzessin zur Frau. Da das Spiel komplett ohne Sprachausgabe daher kommt und Animationen die Dialoge ersetzen, muss man sich die Handlung oft zusammenreimen. Da das Ganze jedoch recht unterhaltsam präsentiert wird, ist diese Nintendo-typische Art der Storywiedergabe in Ordnung.
Im Spiel selbst stehen sowieso die Kämpfe im Vordergrund. Während ihr also auf der Reise seid, die anderen Krieger zu befreien, führt euch das Spiel nicht nur in die Steuerung ein – auch könnt ihr immer wieder den Charakter wechseln, wenn ihr das denn wollt. „Big Helmet Heroes“ bietet euch rund zwanzig Level, die alle recht unterschiedlich gestaltet und im Comicstil gezeichnet sind. Leider fehlt zwischen den einzelnen Levels ein echter roter Faden, wodurch bei uns während des Tests das Gefühl aufkam, als hätten die Entwickler einfach versucht, ihre Ideen aneinanderzureihen.
Die Level werden entweder aus der Seitenansicht oder aus der Vogelperspektive durchlaufen. Innerhalb der einzelnen Levels müsst ihr eine vorgegebene Anzahl an Gegnern mit euren Waffe, von denen es eine Menge gibt und die ihr in den Arealen findet, ausschalten, Fallen ausweichen und die Spezialfähigkeiten der Helden nutzen. Wenn ihr Combos schafft, werdet ihr dafür mit Bonuskraft belohnt, die ihr zum sofortigen Aktivieren der Spezialfähigkeit nutzen könnt. Mehr gibt es eigentlich nicht zu tun. Zwischendurch werden euch einige Bossgegner vorgesetzt, die aber auch nicht allzu schwer zu besiegen sind. Insgesamt wirkt das Spiel sehr familientauglich und hält sich in Sachen Schwierigkeitsgrad zurück, zumal immer wieder Äpfel zu finden sind, die euch als Kraftreserve dienen.
Fazit: „Big Helmet Heroes“ ist ein kleines Spiel, das zu Beginn noch recht amüsant ist, seinen Reiz aber recht schnell verliert, da es sehr einfach ist und man bereits nach einigen Levels das Meiste gesehen hat. Auch der Koop-Part ist nicht sonderlich spaßig, da ihr hier nur zu zweit die Geschichte bestreitet. Darüber hinaus fehlt der rote Faden, wodurch die einzelnen Level separat nebeneinanderstehen, statt miteinander organisch verbunden zu sein. Für jüngere Spieler dürfte der Titel eher etwas sein.
Wir bedanken uns bei den Entwicklern für den zur Verfügung gestellten Testzugang.
L. Zimmermann