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| Marc Heiland | Konsolen

TwoPointMuseumBild1Wenn man in einem Gespräch mit Spielerinnen und Spielern auf das Thema „Wirtschaftssimulation“ zu sprechen kommt, rümpfen nicht wenige die Nase. Trockene Statistiken, langweilige Abläufe und jede Menge Excel-Tabellen, fallen da vermutlich den Meisten ein. Doch Wirtschaftssimulationen können auch eine Menge Spaß machen. Davon haben uns schon in den 1990er-Jahren Titel wie „Theme Hospital“ überzeugt.

Das 1997 von Bullfrog Productions entwickelte Spiel verband das Genre der Wirtschaftssimulation mit vielen lustigen Einfällen. In der Rolle eines Krankenhaus-Managers musstet ihr verschiedene Level durchlaufen und in unterschiedlichen Krankenhäusern diese auf Vordermann bringen. Dazu gehörte nicht nur, dass die Krankenhäuser gewinnbringend arbeiten mussten, sondern auch, dass jede Menge aberwitzige Krankheiten von euren Mitarbeitern diagnostiziert und geheilt wurden. Der Spaßfaktor stand hierbei ganz oben.

Nachdem es dann leider über viele Jahre ruhig um diese Art von Wirtschaftssimulationen geworden war, legten die „Two Point Studios“ mit ihrer humorvollen und kreativen Management-Simulation „Two Point Hospital“ – ganz im Geist des Ur-Spiels – die Reihe neu auf und traf dabei voll ins Schwarze. Auch der Nachfolger „Two Point Campus“, bei dem ihr vom Krankenhaus auf die Universität gewechselt seid, erfreute sich enormer Beliebtheit. Nun erscheint mit „Two Point Museum“ bereits der dritte Ableger und macht euch zum waschechten Museumsdirektor. Wie uns der Titel gefallen hat, was – außer dem Setting – neu ist und ob wir euch auch diesen dritten Teil empfehlen können, klären wir jetzt.

Ich bin der Kurator

Da es bei einem Museum um eine hohe Art von Kultur geht, schlüpft ihr natürlich nicht in die Rolle eines Managers, sondern eines Kurators, was unterm Strich dasselbe ist – nur besser klingt.

TwoPointMuseumBild2Nachdem der jahrelange Kurator des Two Point-Museums über alle Berge getürmt ist, werdet ihr also kurzerhand mit seiner Rolle, der Verwaltung von Ausstellungen und Exponaten, dem Bau von Räumlichkeiten und den Ausgrabungen neuer Exponate, beauftragt.

Veteranen der Reihe fühlen sich bereits nach wenigen Spielminuten absolut heimisch. Denn wie auch bei den beiden Vorgängern zieht ihr zunächst Pausenräume für Mitarbeiter, Forschungsräume (hier „Werkstatt“ genannt), Fortbildungseinrichtungen, Toiletten oder auch Ticketschalter hoch, dekoriert diese dem vorherrschenden Thema entsprechend und stellt Personal ein. Auch hier greifen die Macher auf Hausmeister und Assistenten zurück. Da hier die Ausgrabungen eine entscheidende Rolle für das Funktionieren eurer Museen spielen, stellt ihr zusätzlich Archäologen ein und bildet sie in bestimmten Disziplinen fort. Danach sucht ihr neue Ziele auf der großen Weltkarte und schickt das Unternehmen los. Mitgeben könnt ihr eurem Expeditionsteam noch verschiedene Gegenstände und Items, die in schwierigen Situationen helfen können. Hin und wieder kommt es zu Dilemma-Situationen, in denen ihr aktiv eingreifen und Entscheidungen treffen müsst.

Kommen dann die ersten Exponate rein, weist ihr ihnen einen entsprechenden Platz in eurem Museum zu, stellt Hinweistafeln auf, errichtet Souvenirshops und erfreut euch über die stetig wachsende Besucherschar. Diese gibt ihr Geld nicht nur in Tickets, Essen und Trinken sowie Plüschtieren aus, sondern spendet großzügig für das Museum. Entsprechende Spendenboxen vorausgesetzt, generiert ihr so dauerhaft gewisse Beträge, mit denen ihr wiederum euer Museum ausbaut und neue Grundstücke kauft. Um weiterzukommen, müssen Bedürfnisse eurer Mitarbeiter und Besucher erfüllt, Ziele erreicht und schlussendlich Sternebewertungen eingeheimst werden. Um Anfänger ein wenig besser an die Hand zu nehmen, seht ihr dieses Mal die Zusammenhänge einzelner Items besser und erkennt schnell, wie Spaß, Wissen und die Effekte von Dekorationen auf eure Exponate und damit die Laune eurer Besucher zusammenhängen.

Im Unterschied zu den bislang erschienenen Spielen von Two Point Studios, wo ihr ein Level nach dem anderen abgearbeitet habt, hängen bei „Two Point Museum“ mehrere Museen miteinander zusammen. Los geht es mit einem Museum für Urzeit, einem ehemaligen Hotel, in dem Geister eure Hauptattraktion sind sowie ein Museum mit Aquarien.

Obwohl sich das Grundprinzip immer gleich spielt, bietet euch auch „Two Point Museum“ wieder viel Abwechslung, witzige Ideen und hervorragende Monologe der altbekannten Sprecher. Wer die beiden Vorgänger kennt, wird auch kleine Easter Eggs in der Moderation wiederfinden, die sich durch alle drei Spiele ziehen. Die deutsche Vertonung ist einmal mehr erstklassig. Die Grafik ist gut und fein detailliert, wenngleich seit dem ersten Teil sich nicht wirklich etwas getan hat. Dies ist jedoch kein Grund zu klagen, da der comicartige Stil hier einmal mehr wunderbar passt.

Fazit: Nachdem ich mit „Two Point Campus“ nicht so wirklich warm geworden bin, habe ich bei „Two Point Museum“ wieder genauso viel Spaß, wie einst mit „Two Point Hospital“. Es macht unglaublich Laune, die Teams auf Expedition zu schicken, die Museen zu verwalten, zu schauen, dass alles so läuft, wie ich es mir wünsche und gegebenenfalls Wege oder andere Sachen zu optimieren, um auch das letzte Quäntchen an Erfolg aus meinen Museen zu kitzeln. Dabei schallen mir währenddessen die altvertrauten Stimmen entgegen, die 9wieder jede Menge lustiger Sprüche auf Lager haben, auch wenn diese sich hin und wieder wiederholen. Das Gewusel auf den Gängen und in den verschiedenen Räumen meiner Museen erinnert mich oft an „Die Siedler“. Bleibt zu hoffen, dass die Two Point Studios hier auch einigen DLC bieten, damit wir noch viele Stunden in Two Point County verbringen können.

Wir bedanken uns bei SEGA für das zur Verfügung gestellte Testexemplar.

U. Sperling

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